2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Unerwartete Heimniederlage an der Further Straße  – dreimal mussten Abwehrchef Christian Ranzinger und die Chamer zusehen, wie ein Ball der Rosenkränzler ins Netz ging.  Foto: Tschannerl
Unerwartete Heimniederlage an der Further Straße – dreimal mussten Abwehrchef Christian Ranzinger und die Chamer zusehen, wie ein Ball der Rosenkränzler ins Netz ging. Foto: Tschannerl

Überraschungscoup im Landkreis-Derby

Der SV Neukirchen b. Hl. Blut holt mit einem 3:2-Sieg beim ASV ersten Auswärtsdreier der Saison. Chamer enttäuschen auch im zweiten Derby.

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Der ASV Cham hat am letzten Spieltag der Hinrunde im Landkreis-Derby eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Die favorisierte Mißlinger-Elf zog gegen Aufsteiger SV Neukirchen b. Hl. Blut mit 2:3 (0:0) den Kürzeren. Den Rosenkränzlern, die eine Woche zuvor schon dem 1. FC Bad Kötzting mit 1:1 einen Punkt abgeknöpft haben, ist mit diesem Auswärtserfolg ein echter Überraschungscoup gelungen. Es war zudem der erste Dreier für das Team des Spielertrainergespanns Meindl/Iglhaut auf fremden Terrain.

Bis zum Derby in Cham hatten die Neukirchener nämlich nur zwei magere Punkte auf fremden Plätzen geholt. Während für die Rot-Weißen nach dieser Niederlage der Kontakt auf die vorderen Plätze erstmals abgerissen ist, machte der Neuling aus dem Wallfahrtsort Bigpoints im Kampf gegen den Abstieg. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz, wobei das Nachholspiel gegen Sturm Hauzenberg noch vor der Tür steht. Wie schon im Derby gegen den 1. FC Bad Kötzting haben die Chamer nicht überzeugt, blieben unter ihren Möglichkeiten. Mit Maximilian Nowack, Simon Meindl und Alexander Herzog standen bei den Rosenkränzlern drei Spieler auf dem Feld, die schon für den ASV Cham am Ball waren. Beim ASV rückte für den gesperrten Daniel Schmaderer Franz-Xaver Brandl in die Startformation. Er spielte auf der rechten Außenverteidigerposition. Tobias Wich rückte ins Mittelfeld. In einer fair geführten Partie – Schiedsrichter Willi Hagenburger kam mit drei Gelben Karten aus – bekamen die 450 Zuschauer an diesem verregneten Samstagnachmittag von beiden Teams in der ersten Hälfte wenig geboten. Erst nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel Fahrt auf, fielen noch fünf Treffer.

Die erste Möglichkeit des Spiels hatten die Chamer, als Tobias Berger den Ball auf Tobias Wich spielte, der SV-Spielertrainer Thomas Iglhaut im Zweikampf gleich zweimal versetzte, doch bei SV-Keeper Josef Jurasi war Endstation (6.). Auf der Gegenseite hatte sich Torjäger Adam Vlcek über durchgetankt. Seine Hereingabe konnte Chams Schlussmann Andreas Lengsfeld vor dem heranstürmenden Simon Meindl noch herunterfischen (8.). Torlos und unverändert wurden die Seiten gewechselt. Michael Rank brachte die Rosenkränzler schließlich in Front. Nach einer Flanke zog Neukirchens Mittelfeldantreiber auf und davon und ließ Lengsfeld keine Abwehrmöglichkeit (50). Nur sechs Minuten später konnte der zahlreich mitgereiste SV-Anhang den zweiten Treffer bejubeln. Rank hatte im Mittelfeld den Ball erobert und Vlcek in Szene gesetzt. Dessen Flanke landete beim frei stehenden Ex-Chamer Simon Meindl, der den Ball aus der Luft mit dem Fuß zum 2:0 über die Linie drückte (56.). Die Riesenchance zum 0:3 für die Rosenkränzler gegen völlig verunsicherte Chamer vereitelte Lengsfeld. Zuerst war Meindl gescheitert, der Ball landete aber bei Rank, der völlig alleine gelassen wurde. Lengsfeld konnte seinen Schuss gerade noch um den Pfosten lenken. (63.).



Fast noch der Chamer Ausgleich

Als die Neukirchener Abwehr nach einer Ecke den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte, sorgte Johannes Bierlmeier mit einem Linksschuss aus der Drehung zum 1:2 (66.). Die Partie schien nun wieder offen zu sein. Neukirchens auffälligster Spieler Adam Vlcek hätte eine Viertelstunde vor Schluss für die Vorentscheidung sorgen können. Er hatte sich im Strafraum durchgesetzt und bediente Michael Rank, dessen Direktabnahme an die Latte krachte (76.). Als die Chamer alles auf eine Karte setzten, gelang Matthäus Weinfurtner in der 85. Minute das 1:3. Für die Rot-Weißen traf Bierlmeier in der 89. Minute noch zum 2:3. In der Nachspielzeit hatte der Aufsteiger Glück, dass Bergers Direktabnahme nach Eckball haarscharf über die Latte segelte (94.). Der Ausgleich wäre für die Chamer gegen einen besser auftrumpfenden Derbygegner jedoch nicht verdient gewesen.



Das sagen die Trainer

Simon Meindl (SV Neukirchen b. Hl. Blut): „Es ist schön, wieder einmal hier in Cham zu sein, weil ich hier richtig viel erlebt habe. Genau dazu passt auch das Derby. Das sind schöne Spiele und für uns heute mit dem richtigen Ende. In meinen Augen war unser Sieg absolut verdient. Die beiden Gegentore hätten wir uns schenken können. Nach dem nicht so guten Start zu Beginn der Saison sind wir jetzt in einer wirklich guten Situation, weil wir vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben. Wir haben noch das Nachholspiel in Hauzenberg, das man als Bonusspiel bezeichnen kann. Nach der Vorrunde stehen wir jetzt da, wo wir am Ende der Saison auch stehen wollen. Mit Blick auf die Nichtabstiegsplätze sind wir im Moment absolut zufrieden.“

Uwe Mißlinger (ASV Cham): Dass der Sieg für Neukirchen verdient war, da müssen wir gar nicht drumherumreden. Es hat die deutlich bessere Mannschaft gewonnen. Wir haben drei Gegentore kassiert. Dazu der Lattenschuss, das wäre der vierte Treffer gewesen. Wir sind alle sehr enttäuscht. Ich glaube, dass kaum einer meiner Spieler sein Level erreicht hat. Die Anzahl der Gegentore war unser Manko in der Vorrunde. Dass wir mit dem Druck nicht ganz klar kommen, muss ich auch mal sagen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir in einem Derby total unter unseren Möglichkeiten bleiben. Jetzt sind wir endgültig im Mittelfeld angekommen. Vielleicht kann man befreiter aufspielen, weil der Druck, unbedingt den zweiten Platz einnehmen zu müssen, erst einmal weg ist.“

Aufrufe: 023.10.2016, 18:15 Uhr
ckmAutor