2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Neuer Kreismeister: Der TSV Heiligenstedten hat in der Brokdorfer Sporthalle das Rennen gemacht.
Neuer Kreismeister: Der TSV Heiligenstedten hat in der Brokdorfer Sporthalle das Rennen gemacht.

Überraschung durch den TSV Heiligenstedten

Kreisligist bezwingt Verbandsligist VfL Kellinghusen bei den Hallenfußball-Kreismeisterschaften im Finale mit 4:3 / Wilster Dritter

Überraschungssieg für den TSV Heiligenstedten. Der Kreisligist bezwang im Finale des Lothar-Strehlow-Gedächtnisturniers Verbandsligist VfL Kellinghusen mit 4:3 und ist damit inoffizieller Steinburger Hallenfußball-Kreismeister. Inoffiziell deshalb, weil der Schleswig-Holsteinische-Fußballverband bei Hallenmeisterschaften Futsal vorschreibt. Das wollten die meisten Steinburger Vereine nicht und weil bei Traditionsturnieren weiterhin Hallenfußball alter Prägung gespielt werden darf, wurde in Brokdorf mit Rundumbande auf große Tore gekickt. Platz drei belegte Alemannia Wilster nach Neunmeterschießen gegen den FC Reher/Puls.

Hochspannung bereits in der Vorrunde, die schon am Freitag mit Überraschungen begann. In Gruppe 1 belegte A-Klässler TSV Neuenkirchen hinter Favorit Reher/Puls Platz zwei und ließ die beiden Kreisligisten Fortuna Glückstadt und Münsterdorfer SV hinter sich. Die punktgleiche Fortuna aus Glückstadt qualifizierte sich dennoch als bester Gruppendritter für die Zwischenrunde.

In der Gruppe 2 hatte am Ende der TSV Heiligenstedten klar die Nase vorn. Titelverteidiger Lägerdorf landete nur auf Platz zwei, punktgleich vor Rot-Weiß Kiebitzreihe.

Am Sonnabend setzten sich dann die favorisierten Teams durch. Dominator der Zwischenrunde war der VfL Kellinghusen, der alle Spiele in der Gruppe B gewann und damit souverän ins Halbfinale einzog. Den zweiten Platz sicherte sich der TSV Heiligenstedten durch einen 2:1-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen den Itzehoer SV, der ebenfalls noch die Chance auf den Einzug ins Halbfinale hatte.

In der Gruppe A lagen am Ende Alemannia Wilster und FC Reher/Puls punktgleich an der Spitze. Titelverteidiger Lägerdorf schied als Dritter aus.

Dramatik pur herrschte in beiden Halbfinals. Alemannia Wilster führte gegen Heiligenstedten durch Torben Heutmann und Hinrich Schröder bereits mit 2:0. Heiligenstedten drehte den Spieß durch Treffer von Marvin Vett, Robin Kohtzer und Steven Bolln jedoch zum 3:2 um, ehe Schröder noch der Ausgleich zum 3:3 gelang, so dass ein Neunmeterschießen fällig wurde. Hier zeigte ausgerechnet Schröder Nerven und zielte als letzter Schütze daneben.

Da zuvor Janek Reese an Torhüter David Schwellies gescheitert war, hatte Heiligenstedten durch Lasse Engel, Helge Steckel und Steven Bolln uneinholbar mit 3:2 die Nase vorn.

Im zweiten Halbfinale führte der FC Reher/Puls lange mit 1:0, ehe ein Fehlpass von Neuzugang Ergun Kaya Falko Möller in Schussposition brachte, der zum 1:1 für den VfL Kellinghusen ausglich.

Im Neunmeterschießen traf für Reher nur noch Andreas Tank. Kellinghusen reichten deshalb Sebastian Worbs und Joshua Seiders Treffer zum Sieg.Der dritte Platz wurde gleich in einem Neunmeterschießen entschieden. Hier hatte Alemannia Wilster mit 3:2 das bessere Ende für sich.

Im Finale war überraschend zunächst der TSV Heiligenstedten die dominierende Mannschaft. Kellinghusen schaffte zwar nach Marvin Vetts Führungstreffer durch Sebastian Worbs den Ausgleich zum 1:1, doch dann sorgte Steven Bolln für Heiligenstedtens 3:1-Führung.

Der VfL wurde jedoch stärker und glich durch Worbs und Florian Barth zum 3:3 aus. Sekunden vor Schluss sorgte Robin Kohtzer mit dem 4:3 dann aber doch noch für die Entscheidung zu Gunsten des Außenseiters. ,,Ich war allein durch und habe die Chance genutzt", sagte der glückliche Torschütze.

,,Wir hatten zuvor nur ein Spiel verloren. Das war gegen Kellinghusen in der Zwischenrunde. Wir hatten also noch eine Rechnung offen. Es war ein hochdramatisches Endspiel, das wir am Ende glücklich aber verdient gewonnen haben", fügte Torhüter David Schwellies, der mehrere Kellinghusener Großchancen zunichte gemacht hatte, hinzu.

VfL-Coach Elmar Czekalla zeigte sich als fairer Verlierer: ,,Natürlich hätten wir den Titel gern mitgenommen, aber Heiligenstedten war am Ende einen Tick besser. Trotzdem haben wir ein sehr gutes Turnier gespielt. Ich bin jedenfalls mit meiner Mannschaft zufrieden."

Am Sonntag stand das Turnier vor der Zwischenrunde kurz vor dem Abbruch, weil das Hallendach undicht war. Der Spielausschuss entschied sich daraufhin für eine Verkürzung des Spielfeldes, so dass doch gespielt werden konnte.

Das Turnier verlief weitgehend fair. Rote Karten gab es jedenfalls nicht. Dafür aber drei schwerere Verletzungen in der Vorrunde: Wellenkamps Matthias Sauthof, VfB Glückstadts Tobias Beyer und Heiligenstedtenerkamps Bjarne Brinkmann mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Aufrufe: 010.1.2016, 20:00 Uhr
SHZ / rstAutor