2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht

Über die Gemeinschaft auf Platz vier: Kummerfelder SV

Coach Werner von Bastian (li.) und Co-Trainer Benjamin Kälberloh über den Saisonverlauf und das Erfolgsgeheimnis des Kummerfelder SV.

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Der Kummerfelder SV ist die große Überraschung der Bezirksliga West. Mit 36 Punkten aus 19 Spielen steht der Aufsteiger auf einem starken vierten Tabellenplatz und befindet sich so ungewollt im Aufstiegskampf in die Landesliga.

Die Erfolgsstory geht weiter!

Der 22. Mai 2016 dürfte einer der schönsten Tage in der Geschichte des Kummerfelder Sportvereins sein. Fast 400 Zuschauer kamen an den Ossenpadd um das Aufstiegsspiel zwischen den Kummerfeldern und dem Heidgrabener SV zu sehen. Die Gastgeber mussten mit zwei Toren Unterschied gegen den "HSV" gewinnen, um am direkten Konkurrenten vorbeiziehen und über den Punktequotienten in die Bezirksliga aufzusteigen. "Wir haben ganz bewusst die Werbetrommel für das Spiel gerührt, hatten Einlaufkinder und Stadionmusik und auch die Heidgrabener haben noch viele Fans mitgebracht. Aber mit der großen Kulisse konnten sie irgendwie nicht umgehen, dabei waren wir nach einer halben Stunde schon in Unterzahl und haben trotzdem noch zwei Tore gemacht!", erinnert sich KSV Co-Trainer Benjamin Kälberloh gerne an den Tag des Aufstiegs zurück. Seitdem sind fast sieben Monate vergangen und der Neuling kommt aus dem Jubeln gar nicht mehr raus.

36 Punkte aus 19 Spielen reichten für einen starken vierten Rang, die letzten sechs Spiele vor dem Jahreswechsel blieb man ungeschlagen. Hinter Juventude de Minho (Ost) und dem TSV Sasel II (Nord) hat man von allen Aufsteigern die drittmeisten Zähler gesammelt. "Das wusste ich wirklich nicht, das habe ich aber auch nicht so mit den anderen Staffeln verglichen. Das klingt aber gut, ich werde es so an die Mannschaft weiterleiten", zeigt sich Cheftrainer Werner von Bastian überrascht und erfreut, als er mit dieser Statistik konfontiert wird. Vor dem Saisonstart hatte von Bastian befürchtet, dass seine junge Truppe in der neuen Liga sehr viel Lehrgeld zahlen müssen würde .Doch seine Jungs belehrten ihn eines besseren. "Wir haben natürlich auch große Niederlagen einstecken müssen, gerade gegen erfahrene Mannschaften wie HEBC II wurden uns unsere Grenzen aufgezeigt und gegen solche werden wir noch weiterhin Lehrgeld zahlen." 30 Punkte rief er als Ziel aus, nach dem 17. Spieltag erreichte Kummerfeld diese Vorgabe mit einem 3:0 gegen Teutonia 10. "Für mich ist es ziemlich überraschend, dass wir das jetzt schon geschafft haben. Wir wussten, dass wir das schaffen können, aber hätten erst gegen Ende der Saison damit gerechnet. Jetzt müssen wir uns ein neues Ziel stecken, das ist klar. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre für einen Verein wie Kummerfeld das Größte."

36 Punkte? Klassenerhalt gesichert!

Von einem möglichen Aufstieg möchte man in Kummerfeld rein gar nichts wissen, "das käme zu früh", trotzdem steckt man tabellarisch mitten im Rennen darum. Vielleicht auch deswegen schmerzt es von Bastian auch nicht zweimal beim Tabellenvorletzten FC St. Pauli III nur ein Unentschieden geholt zu haben. "Ich fahre zu vielen Spielen, habe mir auch St. Pauli angeschaut und festgestellt, dass die nicht so schlecht sind, wie sie darstehen. Diese Mannschaft kämpft und fightet, ich sage mal die spielt um ihr Leben und da habe ich gesagt, ein Unentschieden würde uns genügen." Lobende Worte für die abstiegsbedrohten Kiezkicker.

Warum die eigene Mannschaft dagegen so erfolgreich ist, wissen beide Trainer ganz genau. "Wir kommen über die Gemeinschaft, die Spieler haben einen ungeheuren Zusammenhalt und machen auch privat viel miteinander.", berichtet Kälberloh, der bis vor vier Jahren noch selbst seine Schuhe für den KSV geschnürt hat, aber aufgrund von zu vielen Verletzungen aufgehören mussste und seitdem an von Bastians Seite steht. "Diese Mannschaft besteht zu 95% aus den Spielern, die wir nach dem Abstieg vor drei Jahren zusammengestellt haben und seitdem spielt sie auch so zusammen. Das ist die gewachsene Gemeinschaft von der wir sprechen, wenn wir ein Tor schießen, dann laufen alle zum Torschützen, nicht nur zwei, drei!", schlägt der Cheftrainer in dieselbe Kerbe. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis gibt es beim Kummerfelder SV aber noch. "Uns spornt es an, wenn wir in der Presse oder von Außenstehenden hören Kummerfeld schafft den Klassenerhalt nicht, Kummerfeld schafft dies und das nicht, das gibt uns noch mehr Motivation unsere Ziele zu erreichen!"

Aufrufe: 08.12.2016, 16:14 Uhr
Johannes MewesAutor