2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview der Woche

Über den Rheinlandpokal Selbstvertrauen tanken

Spvgg. Minderlittgen-Hupperath in der Liga noch ohne Sieg ? jetzt Buchholz im Pokal

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Als Aufsteiger in die Kreisliga A gekommen, steht für den seine Premiere in dieser Liga feiernden Verein noch kein Sieg auf der Habenseite. Dennoch hat sich das Team in den bisherigen Spielen gut präsentiert. Das fehlende Erfolgserlebnis will sich der Aufsteiger nun im Rheinlandpokal holen. Mit der SG Buchholz auswärts ist der Liga-Novize aber nur krasser Außenseiter. Der TV sprach mit Trainer Thomas Schäfer im Interview.

Minderlittgen/Hupperath.

TV: Ein Punkt aus vier Spielen. Ist das eine ernüchternde Bilanz oder täuscht der erste Eindruck?

Thomas Schäfer: Ernüchternd auf den ersten Blick ja, doch der Eindruck kann auch täuschen, denn wir hatten ein schweres Auftaktprogramm. Wir spielten immerhin gegen den Meister, gegen den Dritten und den Achten der Vorsaison. Ich muss sagen, dass wir dreimal nicht die schlechtere Mannschaft waren, doch mit der Ausbeute gar nicht zufrieden sind. Wir lassen einfach noch zu viele Torchancen liegen. Jüngst in Dhrontal verloren wir in der Nachspielzeit unglücklich. Allein gegen Niederemmel hatten wir drei Hundertprozentige, doch das Gegentor brach uns das Genick. Auch gegen Neumagen waren wir eigentlich besser, haben aus Standardsituationen die Gegentore bekommen. Mit der Art und Weise des Fußballspielens bin ich schon zufrieden, weil wir alle Gegner zumindest zeitweise dominiert haben, doch die Anzahl der Punkte ist absolut unbefriedigend.

TV: Hat sich Ihre Mannschaft schon mit der A-Liga angefreundet bzw. welche Dinge fehlen derzeit noch?

Schäfer: Natürlich hat sie das. Uns nützen die Komplimente des jeweiligen Trainers des Gegners nichts, wie gut wir waren, wenn nichts Zählbares dabei herumkommt. Die Mannschaft weiß, was gefordert ist. Wir sind ja nun auch nicht abgeschossen worden und auch kein Kanonenfutter. Wir müssen im Kopf schnell umschalten, dass es keine B-Klasse mehr ist und wir nicht mehr in jedem Spiel der Favorit sind. Uns unterschätzt auch keiner mehr, da sie die Pokalergebnisse aus dem Vorjahr kennen.

TV: Apropos Pokal. Ihr Team hat in der ersten Runde des Rheinlandpokals den seinerzeit in der Bezirksliga führenden SV Dörbach ausgeschaltet. Nun wartet mit der SG Buchholz ein weiterer Bezirksligist. Welche Chancen sehen Sie für Ihr Team?

Schäfer: Zum einen muss ich voranschicken, dass wir das Pokalspiel Mittwoch beim Gegner bestreiten, weil wir keinen Ausweichplatz mit Flutlicht besitzen. Das ist für meine Jungs ein Spiel ohne Druck und ohne Belastung, bei dem wir für eine weitere Überraschung sorgen können, wenn alles optimal läuft. Das ist eine schöne Aufgabe, obgleich Buchholz favorisiert ist. Doch wir freuen uns auf dieses Spiel, denn beide Mannschaften kennen sich ja ziemlich gut. Buchholz hat eine sehr kompakte Mannschaft, die schnell, zweikampfstark und erfahren ist und gute Einzelspieler hat. Für uns kommt es darauf an, an die Leistungsgrenze zu gehen. Wir wollen uns gut verkaufen, müssen vor allem in der Defensive voll konzentriert sein.

TV: Marc Lieser ist ein junger Spieler, dem die Zukunft gehört. Was sagen Sie über ihn?

Schäfer: Ja, der Marc ist ein wirklich guter Spieler, der eine enorme Entwicklung hinter sich hat. Ich kenne ihn knapp eineinhalb Jahre und sehe, welche Qualität dieser 21-jährige Bursche auf den Platz bringt. Er ist schnell, abschlussstark und aggressiv in den Zweikämpfen, dazu technisch gut und kommt mit viel Tempo in seinen Bewegungen nach vorn. Um noch wertvoller zu werden, muss er künftig noch konsequenter sein und darf sch nicht selbst unter Druck setzen. In manchen Einzelaktionen ist er dann unkonzentriert.

TV: Wie sieht es derzeit personell aus?

Schäfer: Mario Pauli ist nach seiner Schulter-OP im Sommer immer noch angeschlagen und noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Er hat jetzt das erste Mal mitgespielt. Nachdem alle Urlauber wieder zurück sind, stehen mir alle Spieler fit zur Verfügung. Das ist wichtig, denn unser Kader ist noch ein Tick zu klein. Dadurch habe ich zu wenig Konkurrenzkampf im Team. Es wäre demnach wünschenswert, wenn wir noch wenigstens zwei Spieler bekommen.

TV: Wie sehen Sie die nächsten Spiele?

Schäfer: Wir haben zuletzt immer noch dreimal die Woche trainiert – auch nach der Kirmes. Alle Spieler wissen, dass wir hart an uns arbeiten müssen, um in dieser Klasse zu bestehen. Individuell sind wir gut aufgestellt. Wir wollen jetzt mal den ersten Sieg, um anschließend so viele Punkte zu sammeln, dass wir ein kleines Polster nach unten haben. Gegen Dhrontal und Hetzerath wünsche ich mit natürlich sechs Punkte. Der Siegeswillen muss 90 Minuten lang spürbar sein. (L.S.).

Aufrufe: 09.9.2014, 19:33 Uhr
Lutz Schinköth/L.S.Autor