Über den Erwartungen

Das war's. Die Oberliga-Saison ist für den SSV Ulm 1846 Fußball vorbei. In einer sportlich bedeutungslosen letzten Partie trennte sich die Mannschaft von Trainer Stephan Baierl vom Kehler SV mit 1:1 (0:0). Was bleibt, sind Erinnerungen an eine zum Schluss wenig spektakuläre Runde - die letzten vier Partien endeten allesamt sieglos - , die freilich mit Abschlussrang fünf als durchaus gelungen bezeichnet werden darf.

Versöhnlicher Ausklang also einer Spielzeit, die mit vielen Fragezeichen begonnen hatte. Vor zwölf Monaten war nicht klar, in welcher Liga der Verein spielen würde. Sportlich hätte die Mannschaft sogar die Regionalliga gehalten, doch die dritte Insolvenz machte einen Strich durch die Rechnung. "Wir wollen wieder ein richtiger Fußballverein sein, Spieler ausbilden, sie verbessern und sportlich erfolgreich sein", bekundete Sport- und Englisch-Lehrer Baierl bei seiner Amtsübernahme im vergangenen Juli. 15 Abgängen folgten elf Neuzugänge. Coach Baierl formte mit der Achse Holger Betz (Tor), Johannes Ludmann (Abwehr), Max Bachl-Staudinger (Abräumer) sowie David Braig (Sturm) ein Team, das den Abstieg vermeiden sollte. Doch schon früh hatte die Mannschaft das Saisonziel Klassenerhalt erreicht - nie lag der SSV 46 auf einer schlechteren Platzierung als Tabellenrang elf.

Neuzugang Bastian Heidecker, mit 18 Treffern vor David Braig (13) erfolgreichster Torschütze, riss durch seine Präsenz die Mannschaft mit. Zwei Akteure standen in allen 34 Begegnungen auf dem Platz: Benjamin Sturm und Braig. Die Kaderplanung steht so gut wie fest. Fix sind sechs Verpflichtungen: Marco Hahn und Michael Passer, beide sollen die Stammkräfte Bachl-Staudinger und Ludmann ersetzen, sowie Felix Hörger und Dominik Trautmann (alle FV Illertissen), Fabio Kühn (FC Augsburg II) und Manuel Evens (TSG Ehingen). Nicht unwahrscheinlich, dass sich der SSV 46 beim 1. FC Heidenheim bedient. Nach neun Jahren ist die Rückkehr des vertragslosen Alper Bagceci (31) nicht ausgeschlossen.

Doch erst einmal ist relaxen angesagt - über fünf Wochen lang. Am 1. Juli dann beginnt die Vorbereitung auf die neue Oberliga-Saison.