Burgbrohl. Nein, die Ergebnismeldung war kein Fehler. 0:25 hat Oberliga-Schlusslicht Spvgg. Burgbrohl beim FC Wiesbach verloren. Der in finanzielle Schieflage geratene Verein wollte sich ursprünglich im Winter vom Spielbetrieb zurückziehen, der komplette Kader wanderte ab. Doch aus Angst vor Schadenersatzforderungen folgte alsbald der Rücktritt vom Rücktritt. Das Team soll am Saisonende zurückgezogen werden. Da die zweite Mannschaft in der C-Klasse Ahr am Aufstieg arbeitet, läuft in der Oberliga deren Reserve auf. 0:9, 0:10, 0:8 und nun 0:25 lauteten die Resultate seither. Dafür, dass sie überhaupt antreten, gibt es für die Oberliga-Prügelknaben durchaus Anerkennung. Doch längst nicht jedem ist zum Schmunzeln zumute.
Der SV Gonsenheim, der vor der Abwanderungswelle bereits sein Rückrundenduell 4:1 gewann, hat nun gegenüber der Konkurrenz einen kräftigen Malus in der Torbilanz. „Wir müssen einen Punkt mehr holen, das ist ein Ansporn“, sagt Trainer Babak Keyhanfar. Von einer „Riesen-Sauerei“ spricht der Trainer des TSV Schott Mainz, Sascha Meeth. Der Spitzenreiter hat es bis Saisonende stets mit dem Gegner zu tun, der am Spieltag zuvor gegen Burgbrohl antreten durfte. „Vorher konnte es laufen, wie es wollte, gegen uns spielen alle mit einer breiten Brust. Und wir wissen alle, wie wichtig die Psyche ist“, sieht Meeth eine Wettbewerbsverzerrung. Am letzten Spieltag hat es der TSV selbst mit Burgbrohl zu tun und kann dann wenigstens die Torbilanz hinbiegen – falls das Team aus der Eifel bis dahin überhaupt durchhält.