2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
„Stop Tihange“ prangte am Samstag auch auf dem Trikot der Kölner U 21 – hier Sehrou Guirassy gegen  Aachens Maik Kühnel. Foto: dpa
„Stop Tihange“ prangte am Samstag auch auf dem Trikot der Kölner U 21 – hier Sehrou Guirassy gegen Aachens Maik Kühnel. Foto: dpa

U 21 ist ein höflicher Gast bei Aachens "Stop Tihange"

Beim Protestspiel gegen das Atomkraftwerk unterliegt der FC 2:3

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Wenn man die Nachwuchsspieler des 1. FC Köln nach ihren Wünschen und Träumen fragt, ist eine Antwort gewiss: Sie möchten einmal im Rhein-Energie-Stadion vor 50 000 Zuschauern spielen. Am Samstag erhielten einige Fußballer der U 21 schon mal einen Vorgeschmack auf das, was einmal kommen könnte: Am Aachener Tivoli liefen sie in der Regionalliga West vor mehr als 21 000 Zuschauern auf.

Alemannia Aachen - 1. FC Köln II 3:2 (3:0)

Grund für das ungewöhnlich hohe Zuschaueraufkommen war eine Aktion der Alemannia, die an diesem Spieltag die Proteste gegen das Kernkraftwerk im belgischen Tihange unterstützte und im Vorfeld vergünstigte Eintrittskarten auf den Markt brachte.

Die Sympathien hatten die Kölner dabei durchaus auf ihrer Seite, denn auch sie liefen mit dem Slogan „Stop Tihange” auf ihren Trikots auf. Am Ende waren sie zudem „höfliche” Gäste und bescherten der Heimmannschaft den ersten Sieg nach drei Niederlagen in Folge: Für FC-Trainer Stefan Emmerling war die 2:3 (0:3)-Niederlage seiner Mannschaft selbstredend wenig zufriedenstellend. „Wir sind ganz gut gestartet, haben dann aber in einigen Situationen schwach verteidigt”, sagte der 50-Jährige, der sich zeitweise sogar Sorgen machen musste, dass sein Team untergeht. Denn nachdem Marius Laux die erste gute Chance der Kölner vergeben hatte, spielten sich die Aachener zur Freude ihrer Anhänger in einen kleinen Rausch. Nach den Treffern von Florian Rüter (11.) und Mergim Fejzullahu (19.) erhöhte Jannik Löhden (42.) nach einem Eckball per Kopf noch vor dem Seitenwechsel auf 3:0. „Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt: »Entweder wir werden hier abgeschlachtet, oder kommen nochmal zurück«”, sagte Emmerling. Und sein Team sollte tatsächlich noch einmal zurück ins Spiel finden. Nach Flanke von Marcel Hartel erzielte Roman Prokoph per Kopf den 1:3-Anschlusstreffer (57.). Es war bereits der zehnte Saisontreffer für den Neuzugang von Hannover 96. Anschließend entwickelte sich ein offenes Spiel. Aber weil auf der einen Seite die Aachener ihre Konterchancen schlecht zu Ende spielten und der FC seine Möglichkeiten durch Prokoph und den eingewechselten Anas Ouahim nicht nutzen konnte, fielen bis zur Nachspielzeit keine Treffer mehr. Dann bediente Hartel seinen Kumpel Sehrou Guirassy. Der 20-jährige Profi nahm den Ball gekonnt mit, ließ einige Aachener Gegenspieler gekonnt aussteigen und vollstreckte zum 2:3 (90.+3). Doch der Treffer kam zu spät. Wenige Sekunden danach pfiff Schiedsrichter Benjamin Bläser die Partie zur Freude der Gastgeber ab. Enttäuschung bei den FC-Spielern, die sich anschließend noch brav bei ihren gut 600 mitgereisten Anhängern verabschiedeten — ganz wie ihre großen Vorbilder in der Bundesliga..

Alemannia Aachen: Sprint, Ernst, Winter, Haitz, Löhden, Propheter, Rüter (86. Pütz), Fejzullahu, Staffeldt, Kühnel (65. Khalil Mohammad), Hammel (73. Gödde) - Trainer: Kilic - Trainer: Mollocher

1. FC Köln II: Müller, Siemann, Klünter, Kusic, Schüler (68. Popovic), Hildebrandt, Laux, Hartel, Prokoph, Klauß (75. Ouahim), Guirassy - Trainer: Emmerling - Trainer: Helmes - Trainer: Taguchi - Trainer: Clements

Schiedsrichter: Bläser (Niederzier-Oberzier) - Zuschauer: 21100
Tore: 1:0 Rüter (11.), 2:0 Fejzullahu (19.), 3:0 Löhden (42.), 3:1 Prokoph (57.), 3:2 Guirassy (90.+3)

Aufrufe: 013.11.2016, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BurgerAutor