2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Athletischer Einsatz der U-19-Profis, ausgelassene Freude bei Englands Siegern und Stimmung auf der Tribüne der „Schüler“.
Athletischer Einsatz der U-19-Profis, ausgelassene Freude bei Englands Siegern und Stimmung auf der Tribüne der „Schüler“.
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U-19-EM in Ulm: Beste Werbung fürs Donaustadion

Die Stadt Ulm und das Donaustadion punkten als gute Gastgebe

Die Stadt Ulm und das Donaustadion punkteten erneut als gute Gastgeber - die Engländer im Spiel gegen Niederlande. Ein schöner Fußball-Nachmittag.

Das letzte Gastspiel von zweien der U-19-Nationalteams im Ulmer Donaustadion war erneut ein schönes Spektakel. Auch wenn beim späten 2:1-Sieg der Engländer gegen die Niederlande die Zuschauerkulisse bei weitem nicht so groß war wie beim Duell zwischen Kroatien und den Oranje-Talenten, wo unter den stattlichen 6150 Zuschauern auch Bayern-Coach Carlo Ancelotti saß.

Die 3928 Fußballfans, darunter sehr viele Schulklassen und Kinder, die zum ersten Mal ein Fußballspiel sahen, bildeten eine ordentliche Kulisse. Die Stimmung - wenn Holland sich in den englischen Strafraum spielte, kreischte es von der Gegentribüne ohrenbetäubend - passte. "In Ulm waren es insgesamt 10.000 Zuschauer bei Spielen ohne deutsche Beteiligung, damit muss man im Vergleich zu anderen Stadien mehr als zufrieden sein", sagte Pressesprecher Ronny Zimmermann vom DFB (Deutscher Fußball-Bund).

Der Standort Ulm mit der Heimstätte des Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball habe indes beste Werbung für sich gemacht. Selbst die Uefa (Europäische Fußball-Union) zog bereits ein sehr positives Zwischenfazit. Die Spieler und Trainer lobten den Rasen, der eine außerordentliche Qualität aufweise, und die kurzen Wege vom Hotel (Maritim) zum Trainingsplatz. Das dürfte die Uefa und den DFB dazu motivieren, ins Donaustadion zurückzukehren.

Fehlanzeige Freitag am frühen Nachmittag allerdings bei den Promis. Erneut hatte sich der ehemalige Spatzen-Coach Markus Gisdol auf der Haupttribüne eingefunden, doch das war’s! Selbst Gisdol konnte keine andere Persönlichkeit ausmachen. Aber bekannte Gesichter waren dennoch da: Manfred Merkle, der Vorsitzende des hiesigen Fußball-Bezirks, ließ sich das Spiel der künftigen Talente nicht entgehen, gab aber gleichermaßen zu, angesichts der vielen Pflichtveranstaltungen und Einladungen, momentan mehr unterwegs zu sein, als zu Hause bei sich. Juli ist nicht nur der Monat fürs Donaufest und die Schwörwoche, sondern auch für Turniere und Staffeltage. Der Terminkalender quillt da schnell mal über.

Die EM der nachrückenden Fußball-Stars setzt sich in der Region noch mit weiteren Gruppenspielen, den Halbfinals und dem Finale am 24. Juli in Sinsheim fort. Wer noch nicht genug hat, kann in der Nähe noch am Montag in Aalen oder Heidenheim ein Spiel der Gruppe B (ohne Deutschland) verfolgen.

Sportlich war das Spiel nicht das attraktivste, "denn beide Mannschaften mussten nicht unbedingt gewinnen", erkannte auch Merkle. Nach einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Nizza nahmen die Schülerscharen gleich Partei für die späteren Sieger: "England, England" waren die dominierenden Rufe. Doch die Mannschaft von Trainer Aidy Boothroyd kam nicht so gut in Schwung wie die in den knallorangenen Trikots um Topmann Steven Bergwijn. Prompt schoss Teamkollege Sam Lammers in der zehnten Minute zur Führung ein. Bis England überhaupt zur ersten Chance kam, dauerte es eine gute Viertelstunde. Dennoch gelang Dominic Solanke ein Abschluss und damit der 1:1-Ausgleich (36.). Vor den Augen der Scouts von SSC Neapel und AC Mailand steigerten sich die Engländer in der zweiten Hälfte, durften aber auch ihrem Torwart Freddie Woodman danken, der teils in höchster Not seinen Kasten sauber hielt. Joker Isaiah Brown besorgte dann den Treffer zum 2:1 in der Nachspielzeit. Nicht nur Holland-Trainer Aron Winter hätte sich ein 1:1 gewünscht. "Ein Unentschieden wäre in dieser Partie fairer gewesen", sagte auch Boothroyd.

Aufrufe: 016.7.2016, 09:02 Uhr
SWP / HELEN WEIBLEAutor