Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch auch, dass die Stimmungslage der Wittlaerer im krassen Kontrast zur Nievenheimer Feierlaune stand. Schließlich wird die Luft im Tabellenkeller immer dünner. Und dabei sollte eigentlich die Kehrtwende eingeleitet werden. „Die Mannschaft mit dem größeren Willen wird die Partie gewinnen“, bekundete TVKW-Coach Holger Sturm im Vorfeld. Immerhin konnte er wieder auf drei Stammkräfte zurückgreifen, die zuletzt aus unterschiedlichen Gründen gefehlt hatten. Neben Berkant Jumerovski rückten auch Julian Platte und Eser Karadag in die Starformation – im Tor vertrat Julian Gaszak den rotgesperrten Felix Kersten.
Nicht einmal fünf Minuten waren gespielt, als der 19-Jährige Schlussmann bereits zum ersten Mal hinter sich greifen musste. Alexander Hauptmann hatte die Nievenheimer in Führung geschossen – und den Vorsprung eine Viertelstunde später weiter ausgebaut. Der Wittlaerer Matchplan war zu diesem Zeitpunkt bereits völlig über den Haufen geworfen. „Wir wollten defensiv kompakt stehen und wenigstens bis zur Halbzeit kein Gegentor kassieren“, erklärte er. „Ich weiß wirklich nicht, woran es liegt. Ob es die Physis ist, oder der Kopf.“
Eines jedenfalls stellte er konsequent heraus: „Die Mannschaft hat derzeit die Qualität nicht, um in der Landesliga mithalten zu können. Ich habe mich wochenlang vor die Mannschaft gestellt, aber jetzt nehme ich kein Blatt mehr vor den Mund.“ Scharfe Worte, die nachhallen. „Wir haben sogar das Training umgestellt, um die Jungs mehr zu fordern. Aber von der Mannschaft kommt keine Gegenleistung.“ Sturm enttäuscht diese Tatsache. Sie lässt ihn allerdings auch ein wenig ratlos zurück. „Uns bleibt jetzt nur das Hoffen auf die Winterpause, um den Kader qualitativ und quantitativ zu verstärken“, stellte er fest. Das dritte Nievenheimer Tor fiel indes auch noch. Nach der Halbzeit, und erzielt hatte es Kevin-Marvin Scholz.