2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die Rückkehr von Dennis Klose (links) zum TV 89 Zuffenhausen ist wegen einiger unglücklicher Missverständnisse folgenschwer für die Nord-Stuttgarter. Foto: Günter E. Bergmann
Die Rückkehr von Dennis Klose (links) zum TV 89 Zuffenhausen ist wegen einiger unglücklicher Missverständnisse folgenschwer für die Nord-Stuttgarter. Foto: Günter E. Bergmann

TV 89 Zuffenhausen: Wechselpanne kann den Titel kosten

TV 89 bekommt Punkte abgezogen +++ TV Zazenhausen, GFV Ermis Metanastis Stuttgart und Spvgg Stuttgart-Ost legen Protest wegen eines Wechselfehlers ein +++

Paukenschlag in der Kreisliga A1! Die Zuffenhäuser, zuletzt Tabellenführer, bekommen neun Punkte abgezogen.

Herber Rückschlag für den TV 89 Zuffenhausen. Nach 18 Spieltagen weist der Bezirksligaabsteiger eine Bilanz von 15 Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen aus. Das Team lag in der Staffel 1 der Kreisliga A mit vier Punkten Vorsprung auf die Verfolger OFK Beograd Stuttgart und SG Untertürkheim auf Platz eins. Doch nun wird aus dem besagten Vier-Punkte-Vorsprung auf Rang zwei ein Fünf-Punkte-Rückstand auf Tabellenplatz eins. Denn dem Club wurden neun Punkte abgezogen – die Folge einer verhängnisvollen Wechsel-Panne. Der TV 89 hat in den Partien gegen die Spvgg Stuttgart-Ost, den GFV Ermis Metanastis Stuttgart und den TV Zazenhausen einen Spieler eingesetzt, der nicht spielberechtigt war – dies allerdings unwissentlich.

27 Minuten im WFV-Pokal sind entscheidend

Im Sommer 2016 war der Angreifer Dennis Klose, der bis dahin beim TV 89 kickte, zum Landesligisten TV Oeffingen gewechselt. Doch der Spieler und sein neuer Club wurden nicht glücklich miteinander. Weshalb Klose im Oktober vergangenen Jahres zu den Zuffenhäusern zurückkehrte – laut Angaben der Oeffinger ohne einen Pflichtspieleinsatz bei dem Landesligisten absolviert zu haben. Zwar war Klose beim WFV-Pokalspiel der Oeffinger bei der TSG Öhringen in den letzten 27 Minuten eingewechselt worden. Doch die Oeffinger gingen davon aus, dass lediglich Punktspiele als Pflichtspiele zählen. „Uns war das so bekannt“, sagt Andreas Podrug, Stellvertretender Abteilungsleiter des TV Oeffingen. Ein Trugschluss, denn auch Pokalspiele zählen als Pflichtspiele. Da die Zuffenhäuser aber aufgrund der Angaben des TV Oeffingen davon ausgingen, das Klose kein Pflichtspiel absolviert hat, konnten sie auch davon ausgehen, dass eine Wechselsperre für Klose entfällt und er sofort spielberechtigt ist. Und so lief der Mittelfeldspieler ab dem 23. Oktober wieder im Zuffenhäuser Trikot auf.

Zazenhausen, Ermis und Stuttgart-Ost legen Protest ein

Nun hatte allerdings der Zuffenhäuser Liga- und Titelrivale TV Zazenhausen per Zufall von Kloses Einsatz für Oeffingen im Pokalspiel gegen Öhringen erfahren. Als der TV Zazenhausen und der TV 89 im Dezember vergangenen Jahres das erste Mal in der laufenden Runde aufeinandertrafen, stand Klose in der Anfangsformation des TV 89. Nun hätten die Zazenhäuser damals schon Protest gegen die Wertung einlegen können, da sie ja wussten, dass Klose nicht hätte spielen dürfen. Taten sie aber nicht: „Ich protestiere doch nicht gegen eine Spielwertung, wenn ich ohnehin mit 3:0 gewonnen habe“, begründet Zazenhausens Abteilungsleiter Stefan Zöller. Als der TV Zazenhausen aber am 12. März im Rückspiel gegen den TV 89 mit 1:5 unter die Räder kam, wandten sich die Zazenhäuser nun doch an den Württembergischen Fußballverband. Dort klagten sie den TV 89 Zuffenhausen an, einen nicht spielberechtigten Spieler – Dennis Klose – eingesetzt zu haben. „Es liegt mir fern, dem TV 89 zu schaden. Es geht mir darum, den Schaden vom TV Zazenhausen abzuwenden“, sagt Zöller, dessen Mannschaft nach der besagten 1:5-Pleite angesichts von neun Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze praktisch aus dem Titelrennen gewesen wäre. Nach den Zazenhäusern legten auch der ebenfalls um die Meisterschaft kämpfende GFV Ermis Metanastis Stuttgart und die um den Klassenverbleib kämpfende Spvgg Stuttgart-Ost Protest ein.

Zuffenhäuser sind die Leidtragenden

„Fakt ist, dass Dennis Klose seit seiner Rückkehr zum TV 89 Zuffenhausen zwar eine Spielberechtigung erteilt bekam, diese aber zu Unrecht“, sagt Michael Spörer, Vorsitzender des Sportgerichts des Fußballbezirks Stuttgart. „Er hätte also nicht spielen dürfen.“ Leidtragende sind nun die Zuffenhäuser. Zwar können sie sich darauf berufen, dass der TV Oeffingen Kloses Pflichtspieleinsatz hätte angeben müssen. Was aber nicht ging, da die Oeffinger ja selbst von falschen Voraussetzungen ausgegangen waren. Allerdings muss sich der TV 89 ankreiden lassen, dass er die Angaben der Oeffinger nicht geprüft hat.

An den Konsequenzen ändert die Unwissenheit nichts: Die drei erwähnten Begegnungen, welche die Zuffenhäuser gewonnen hatten, werden mit jeweils 3:0 für den Gegner gewertet. Eine Situation, die Christian Bauer, Spielleiter der Zuffenhäuser, angesichts von noch zehn ausstehenden Saisonpartien mit Fassung trägt: „Es ist noch nichts verloren. Wir spielen weiter, versuchen zu gewinnen, und sehen dann, wofür es noch reicht“, sagt Bauer. Von rechlicher Seite her bleibt dem TV 89 jedenfalls noch eine Option. Da es sich um ein Urteil des Bezirkssportgerichts handelt, kann der Club dagegen Protest einlegen. In diesem Fall würde sich das Verbandssportgericht als letzte Instanz des Falles annehmen.

Die betroffenen Partien aus Sicht des TV 89 in der Übersicht

17. So., 26.02.17 15:00 A SpVgg Stuttgart Ost 0 : 3 18. So., 05.03.17 15:00 H GFV Ermis Metanastis Stuttgart 4 : 3 19. So., 12.03.17 15:00 A TV Zazenhausen 1 : 5

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Aufrufe: 024.3.2017, 11:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor