Entschieden war die Begegnung im Grunde schon nach etwas mehr als zwanzig Minuten. Eine furiose Anfangsphase der Hausherren aus Düsseltal führte – beinahe zwangsläufig – zu drei Toren und einem doch mehr als beruhigenden Vorsprung. Angreifer Shun Terada hatte doppelt getroffen, Marc Paul ein Mal. Erst nach gut einer halben Stunde sammelten sich die Wittlaerer, legten Respekt vor dem Gegner und Erstaunen vor dem überfallartigen Konterfußball ab und fanden stetig besser in die Partie.
Genau diese Tatsache war im Nachhinein auch hauptverantwortlich dafür, dass Trainer Holger Sturm seinem Team keinen Vorwurf machen konnte. „Wir haben gegen ein Spitzenteam der Liga gespielt, aber nie aufgegeben“, urteilte er. „Die Leidenschaft, die Laufbereitschaft – das war schon sehr gut.“ Und nachdem Johannes Brors unmittelbar nach dem Seitenwechsel den 3:1-Anschlusstreffer mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze erzielt hatte, übernahm der Oberliga-Absteiger gar die Spielkontrolle. Interims-Kapitän Berkant Jumerovski und Torschütze Brors zogen im zentralen Mittelfeld die Fäden und initiierten tatsächlich einige aussichtsreiche Angriffe, die in letzter Linie allerdings nicht konsequent beendet wurden. Die größte Chance hatte Nico Pesch, der jedoch nur das Außennetz traf.
Besser machte es der Favorit aus Düsseltal – mit einem Treffer, der genau in der Drangphase der Wittlaerer fiel. Nach einem Freistoß von Marc Paul war es erneut Shun Terada, der artistisch das 4:1 erzielte. Den Schlusspunkt setzte schließlich Benjamin Flott mit einem verwandelten Foulelfmeter. TVKW-Verteidiger Kai Kopatz hatte Minister Antwi im eigenen Strafraum unsanft von den Beinen geholt.
Doch auch diese zwei Gegentore konnten Holger Sturms durchdringende Zuversicht nicht beeinträchtigen. „Ich kann mit unserem Auftritt gut leben, wir müssen diese Leistung jetzt aber auch in den nächsten Spielen zeigen“, bekundete er. Ohnehin zeigt die Formkurve der Wittlaerer wieder nach oben, und das macht durchaus berechtigte Hoffnung für die folgenden Aufgaben. So ist selbst eine 1:5-Pleite doch noch mit positiven Erkenntnissen behaftet.