TV Jahn Hiesfeld beim Neuling, der keiner ist

Am Sonntag bekommt es der TV Jahn Hiesfeld zum ersten Mal mit dem altbekannten Neuling zu tun, um 15 Uhr treten die "Veilchen" auf dem Sportplatz in Lank an.

Die Voraussetzungen könnten günstiger sein, die personelle Lage hatte sich beim TV Jahn bis Freitagmittag noch nicht verbessert. Kurzfristig ist am ehesten Ersatz für Torwart Sebastian Wickl nach dessen Abgang zu Rot-Weiß Oberhausen in Sicht. Ein Kandidat für dessen Nachfolge ist der 19-jährige Mikhail Bolvin, der beim Oberliga-Rivalen Turu Düsseldorf derzeit hinter Björn Nowicki und Jonas Agen die Nummer drei im Kasten ist. Ob die Verpflichtung gelingt, hängt nicht zuletzt von den finanziellen Vorstellungen des Spielers ab. Das gilt auch für weitere Ergänzungen im Kader, eine Vollzugsmeldung steht aus.

So könnte es sein, dass Trainer Jörg Vollack lediglich zwei Feldspieler auf der Reservebank neben sich sitzen hat, eventuell mit dem genesenen Enoch Wölfer drei. "So lange wir eine Truppe stellen können, werden wir Gas geben", gibt sich der 49-Jährige kämpferisch. Wenn tatsächlich noch zwei oder drei Akteure zum Kader stoßen würden, "sind wir ja gut aufgestellt". Und auch wenn die Rahmenbedingungen völlig andere sind, als vor wenigen Wochen noch geplant, schließt er für sich einen persönlichen Rückzug aus: "Es gibt zwei Möglichkeiten: Ich kann weglaufen oder meine Verantwortung für die Jungs wahrnehmen. Da entscheide ich mich für Variante B."

Knifflig wäre die Aufgabe in Meerbusch allerdings wohl selbst in bester Besetzung ohne die verletzungsbedingt und durch Sperren fehlenden Akteure. Vor allem in der Offensive kann der bisher ungeschlagene TSV, der am Mittwoch mit dem 1:0 bei der U23 des MSV seinen ersten Saisonsieg feierte, nämlich mit Kevin Dauser und dem ehemaligen Wuppertaler Dennis Schmidt für die Klasse Extra-Qualität aufbieten. "Dagegen können wir eine absolut eingespielte Innenverteidigung stellen", seufzt Vollack voller Ironie.

Maik Goralski (Zehbruch) und Patrick Polk (Gelb-Rote Karte) fehlen, und falls Kevin Kolberg wieder in der Defensivzentrale aushelfen soll, klafft hinten rechts eine Lücke. Die Alternative ist, dass entweder Dennis Wichert sich als Innenverteidiger versucht oder einer der etatmäßigen Linksverteidiger nach rechts rückt. Dazu muss sich Vollack einen zweiten Stürmer suchen, der anstelle des für zwei Spiele gesperrten Rotsünders Joel Zwikirsch neben Danny Rankl angreift. "Wir wollen unser Spielsystem beibehalten", sagt der Coach. Infrage kommen voraussichtlich Kevin Menke oder Dennis Hecht. Dann müssen die Flügel neu besetzt werden.