Weit jenseits von gut ist seit etlichen Wochen schon SV Bergisch Gladbach 09. Wer nach dem 1:2 beim Absteiger Germania Windeck dachte „schlimmer geht’s nimmer“, sah sich getäuscht.
SV Bergisch Gladbach 09 – FC Hürth 2:2 (0:1)
Vorm Spiel wurden Leistungsträger wie Hergesell, der zum Nachbarn TV Herkenrath wechselt, Eckert, der sich dem VfL Alfter anschließt und Albrecht, der Top-Torjäger vergangener Tage, verabschiedet. Auch Zoller und Schmitz gehen.
Über Halbzeit eins ist der Mantel des Schweigens aus 09-Sicht zu decken. Die Gäste waren um mehr als das eine Tor von Yildiz (5.) besser, hatten einen klar strukturierten Spielaufbau, waren mit dem Kopf und dem Fuß schneller als fast jeder 09er.
Einzig die Achse Redjeb, Pala, Shabani näherte sich Normalform an. Auch Andi Dreiner wusste bis zu seiner Verletzung zu erfreuen. Es krankte am Aufbauspiel der 09er.
Im Zentrum passten Pala, Heider und Shabani zwar gefällig den Ball, aber ohne Raumgewinn. Isken war „links draußen“, völlig aus dem Spiel genommen. Und Mampuya irrte ziellos in der Sturmspitze umher, verlor fast jeden Ball.
Der tüchtige Trommler auf der Tribüne hatte die Trinkpause mehr verdient als die Gastgeber. Das war gar nichts, was sie den bedauernswerten Fans boten. Erst als Keshta das 0:2 (57.) erzielt hatte, Gast Stefan Fiegen (bis 2013 noch 09er) die Gelb-Rote Karte nach einer Schwalbe sah, endlich Mampuya und mit ihm die 09-Fans in der 56. Minute „erlöst“ wurde, kippte das Spiel.
Es ist kein Zufall, dass die eingewechselten Spieler Tanimoto (63.) und Büsch (70.) trafen. Was wäre möglich gewesen, wären sie von Beginn an aufgelaufen? Schwer zu beurteilen, aber durchaus möglich. Beide Offensivspieler agierten von Beginn an auf Ballhöhe, waren ins Spiel eingebunden und torgefährlich. Und auch Isken war ab dieser Wechsel wieder im Spiel. Nach starkem Anspiel von Büsch scheiterte Shabani am Gäste-Keeper (79.). Kestha vergab in der 90. Minute das 2:3 freistehend vor Keeper Cebulla.
Auf der Tribüne wurde hinter (noch) vorgehaltener Hand gefragt, ob die Mannschaft gegen den Trainer spielt. Das wird sie wohl nicht tun. Es sah aber phasenweise danach aus. . .
SV Bergisch Gladbach 09: Cebulla, Mostowfi (83. Zoller), Özdemir, Dreiner, Shabani, Pala (46. Tanimoto), Takula, Isken, Redjeb, Heider, Mampuya (56. Büsch) - Trainer: Zdebel
FC Hürth: Balbasi, Schmitz, Werken (70. Miskiewicz), Ziegler, Hein, Kestha, Yildiz (70. Okutan), Lippold, Fiegen, Fleischer, Friesdorf - Trainer: Heitmann
Schiedsrichter: Dahmen (Aachen) - Zuschauer: 125
Tore: 0:1 Yildiz (5.), 0:2 Kestha (57.), 1:2 Tanimoto (63.), 2:2 Büsch (70.)
SpVG Wesseling-Urfeld – TV Herkenrath 1:4 (1:1)
Dass die Voigt-Elf zum Siegen verdammt ist, war vorher klar. Nach dem 1:0 durch Dogan (40.) glich Joshua Hauschke (44.) aus. Vincent Geimer (58. und 70.) und Fabian Heinen (80.) machten den Sieg mit drei Toren Differenz klar. Es hätten noch mehr sein können. Alexander Voigt: „Wir haben drei richtig dicke Dinger noch liegen lassen.“ So läuft es nun auf das Aufstiegs-Endspiel am 11. Juni hinaus. Der FC Wegberg-Beeck empfängt das bereits gerettete Team von Viktoria Arnoldsweiler, der TV Herkenrath den bereits abgestiegenen FC Inde Hahn. Trainer Alexander Voigt nimmt die Hochspannung relativ gelassen: „An einem letzten Spieltag ist schon viel passiert: in jeder Liga. Wir müssen unser Heimspiel gegen Inde Hahn gewinnen und dann sehen wir nach dem Schlusspfiff weiter.“
Spvg Wesseling-Urfeld: Yarizov, Mrkalj, Gangwisch (65. Büscher), Schütz, Strack (58. Langen), Dogan (78. Kreuer), Sohns, Hayit, Unzola, Millitürk, Proenca - Trainer: Farkas
TV Herkenrath: Kath, Heinen, Germerodt, Mbiyavanga (75. Grazina), Weis, Flender, Schauer (58. Lanwer), Wandinger, Wermes, Hauschke (82. Kanli), Geimer - Trainer: Voigt
Schiedsrichter: Schmidt (Köln) - Zuschauer: 160
Tore: 1:0 Dogan (40.), 1:1 Hauschke (44.), 1:2 Geimer (58.), 1:3 Geimer (70.), 1:4 Heinen (80.)