2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der TV Aiglsbach (grün) will sich in der Landesliga Südost halten. Fotos: Kahler
Der TV Aiglsbach (grün) will sich in der Landesliga Südost halten. Fotos: Kahler

TV Aiglsbach: Gekommen, um zu bleiben

Landesliga-Aufsteiger startet am Sonntag daheim gegen Erlbach in die Saison +++ Kampfgeist und Fans sollen Hallertauer stärken.

Die Landkarte müssen die Kicker des TV Aiglsbach am Sonntag noch nicht bemühen. Zum Heimspiel gegen den SV Erlbach um 16 Uhr haben es die Hallertauer fußläufig. Doch im Lauf der Saison in der Landesliga Südost empfiehlt sich ein Blick aufs Navi, um zu TSV Moosach, TuS Geretsried oder SV Türkgücü-Ataspor München – mit dem unverwüstlichen Löwen-Kultkeeper Michael Hofmann (44) – zu finden. Der Meister der Bezirksliga Niederbayern-West betritt in doppeltem Sinne Neuland: Noch nie in 85 Vereinsjahren spielte Aiglsbach in einer Landesliga und die Staffel Südost ist für den Aufsteiger mit reichlich unbekannten Teams geschmückt.

„Ganz Aiglsbach wird zum Start auf den Beinen sein.“ Stefan Schmittner

„Wir haben da schon unsere Beobachter wie Heiner Kaltenecker, die unsere Gegner studieren“, sagt TV-Abteilungsleiter Stefan Schmittner. Auch Erfolgstrainer Peter Gaydarov leistet akribische Vorarbeit. So liege für den Auftakt gegen Erlbach ein „Schlachtplan“ vor, „den ich natürlich nicht verraten werde“. In schon gewohnter Gelassenheit gehen die Hallertauer auf die Herausforderungen zu, sagt zumindest Schmittner. „Bei uns herrscht Vorfreude und ganz Aiglsbach wird zum Start auf den Beinen sein. Bei den Fußball-Fans gibt es seit Tagen kein anderes Thema.“ Die Zuschauer sollen gerade in den Heimspielen der zwölfte Mann sein. „Jeder, der bei uns zu Gast war, ist beeindruckt von der Kulisse. Auf diesen Rückhalt setzen wir auch in der Landesliga.“


Kampf als oberste Tugend

Von der Mannschaft verlangen die Verantwortlichen vor allem eine Tugend: Kampfgeist. „Wir müssen uns in jedem Spiel zerreißen, dann kann sich die Truppe auch nichts vorwerfen. Wozu es am Ende reicht, wird man sehen“, sagt der 34-jährige Abteilungsleiter. Das Los vieler Landesliga-Aufsteiger, die umgehend wieder abstiegen, will das TV-Team nicht teilen. „Unsere Mannschaft hat das Zeug, drinnen zu bleiben. Die Landesliga soll kein einmaliges Erlebnis sein.“ Dafür werde man „hart arbeiten“.

Freimütig bezeichnen sich die Aiglsbacher selbst als „Dorfverein“, der auch nach dem Aufstieg keine finanziellen Abenteuer eingehen wird. „Die Spieler bekommen kein Geld und für die Auswärtsfahren werden wir weiterhin den günstigsten Bus einsetzen“, umreißt es Schmittner. Mit Julian Kügel (zu Regionalligist VfB Eichstätt) hat der Verein einen Leistungsträger verloren. Neuzugänge wie Florentin Seferi (vom Liga-Rivalen SCE Freising) sollen die Lücke füllen. „Unser Kader ist gut aufgestellt, unsere Spieler wissen, wie Fußball geht.“


Vorfreude auf Landshut mit Christian Brandl

Ein 2:2 gegen den SSV Jahn II Regensburg oder hohe Siege gegen FC Walkertshofen (6:2) und TSV Ergoldsbach (8:0) in der Vorbereitung haben der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben. Und freilich spürt der TV noch die Euphorie des Bezirksliga-Titels. „Aber wir werden jetzt nicht gegen den früheren Bayernligisten Erlbach voll auf Sieg spielen. Davon zu reden, wäre überheblich“, so Schmittner, der an seiner im Vorjahr erprobten Vorgabe festhält: „Ein Unentschieden ist auch ein Punkt.“ Zumeist wurde es in der vergangenen Saison mehr, was schließlich den Aufstieg bescherte. „Solche Höhenflüge wird es in der Landesliga kaum geben für uns. Wir dürfen nur nicht den Kopf hängen lassen, wenn mal ein paar Spiele daneben gehen.“

Trotz der meist weiten Auswärtsfahrten macht der Abteilungsleiter ein Derby aus: gegen die SpVgg Landshut, die sich mit Torjäger Christian Brandl aus Kirchdorf verstärkte. „Die Landshuter sind für mich ein Mitfavorit auf den Titel.“ In solchen Sphären sieht sich der TV Aiglsbach nicht. Einfinden, zurechtfinden, drin bleiben – dieses Motto gilt.


Spieler und Spiele

Neuzugänge: Florian Lang (FC Geisenfeld), Florentin Seferi (SCE Freising), Andreas Blattner (TSV Sandelzhausen), Maximilian Rainer (TSV Elsendorf), Eugen Belousow, Paul Belousow, Jonas Greth (alle JFG Ottheinrichstadt Neuburg), Matthias Harrieder (FC Mainburg), Lukas Bergermeier (SV Attenhofen), Markus Schmidt, Florian Frankl, Sebastian Schaubeck (alle eigene U19), Bastian Hamm (TV Aiglsbach II).

Abgänge: Julian Kügel (Eichstätt), Georg Gröber-Weiß (Karriereende).

Vorschau: bei SCE Freising (20. Juli, 20 Uhr), daheim TuS Geretsried (30. Juli, 15 Uhr), beim SV Manching (2.August, 18.30 Uhr), daheim TSV Moosach (6. August, 14 Uhr)

Aufrufe: 014.7.2017, 16:30 Uhr
Martin RutrechtAutor