2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Thomas Zimmermann (r.) arbeitete schon vor zehn Jahren als Spielertrainer in Langquaid. Archivfoto: Roloff
Thomas Zimmermann (r.) arbeitete schon vor zehn Jahren als Spielertrainer in Langquaid. Archivfoto: Roloff

Plötzlicher Trainer-Wechsel in Langquaid

Spielertrainer Raphael Zeilhofer nimmt nach Differenzen über Ausrichtung der Kicker den Hut. Thomas Zimmermann springt ein.

Fußball-Bezirksligist TSV Langquaid hat wenige Tage vor Saisonstart beim ATSV Kelheim (Freitag, 19Uhr) einen neuen Coach. Spielertrainer Raphael Zeilhofer (32) nimmt unerwartet seinen Hut, als Interimslösung folgt Thomas Zimmermann (42), der den TSV schon vor zehn Jahren zwei Spielzeiten trainierte.

Der Rücktritt von Raphael Zeilhofer kam unerwartet. Den bisherigen Spielertrainer störte vor allem, dass vermeintliche Leistungsträger zu selten im Training sind. „So kann man nicht vernünftig arbeiten.“ Die dritte Saison als Spielertrainer wollte Zeilhofer in Angriff nehmen.

Der frühere Landesliga-Kicker des TSV Bad Abbach absolvierte mit der Mannschaft auch die Vorbereitung. Er sei mit klaren „Wünschen und Bedingungen“ an die Abteilungsführung in sein drittes Jahr gegangen. „Ich brauche Spieler, die mir permanent zur Verfügung stehen. Uns helfen keine guten Individualisten, die nur zum Spiel auftauchen, oder gar nicht da sind.“ So fehle etwa Rückkehrer Zdenek Becka wegen eines Auslandsaufenthaltes bis Ende August, auch bei Patrik Domabyl und Martin Kokrda sehe er keine Planungssicherheit.

„Rückzug fiel mir total schwer“

„Die Qualität solcher Spieler steht außer Frage, aber Fußball ist ein Teamsport und nur über ein regelmäßiges Training kann ich ein Mannschaftsgefüge aufbauen“, so der 32-Jährige. Bis zum Schluss hätte er gehofft, dass der Verein ein Zeichen „in die richtige Richtung“ setzt. „Für mich wären das Kicker aus der Region gewesen, die sich am Trainingsbetrieb beteiligen und dann in die Partien gehen.“ Doch dieses Signal blieb aus Zeilhofers Sicht aus. „Ich hätte mir auch zugetraut, nur mit Spielern aus dem eigenen Unterbau zu arbeiten. Aber dann muss man akzeptieren, dass es vielleicht mal eine Liga runter geht.“

Der Rückzug sei ihm „total schwer gefallen“. „Mit den Jungs, die da waren, hat die Vorbereitung richtig Spaß gemacht.“ Dass er sich erst jetzt – wenige Tage vor Saisonbeginn – zum Rücktritt entschloss, begründet Zeilhofer „mit der Hoffnung auf Bewegung im Verein. Als diese ausblieb, hatte ich keine andere Wahl.“ Im Stich lassen will der Defensivspieler seine Farben aber nicht. „Ich würde für die nächsten Partien in jedem Fall zur Verfügung stehen, gerade da einige Spieler wie Becka und Domabyl ausfallen.“

Für TSV-Abteilungsleiter Franz Fuchsbrunner kam Zeilhofers Entschluss „völlig überraschend“, sei aber so zu akzeptieren. Fast über Nacht zauberte Fuchsbrunner einen Nachfolger aus dem Hut: Der 42-jährige Thomas Zimmermann, früher Spieler bei SSV Jahn Regensburg, SpVgg Landshut und MTV Ingolstadt, tritt mit sofortiger Wirkung an. Vor genau zehn Jahren bekleidete er schon mal das Traineramt in Langquaid.

„Aus dieser Zeit rühren auch die sehr guten Beziehungen zum Abteilungsleiter und seinen Kollegen her. Jetzt brennt’s und ich will den Verein nicht hängen lassen“, sagte Zimmermann im Gespräch mit unserem Medienhaus. Er sehe sich allerdings als „Interimslösung, bis Langquaid einen neuen Trainer hat“.


Bis Ende August – oder länger

Weil er ab Herbst in der Leitung einer Schule arbeite, werde er ab Anfang September kaum mehr Zeit haben. Zugleich deutete der 42-Jährige aber an: „Sollte noch kein Coach da sein, kann der TSV weiter mit mir rechnen.“ Die Abteilungsleitung habe für die nächsten Wochen „eine Erweiterung des Kaders“ angekündigt, ergänzte Zimmermann, der in Rottenegg lebt.

Seine letzte Trainerstation bekleidete „Zimbo“ vor eineinhalb Jahren interimsmäßig beim SV Puttenhausen. „Eigentlich wollte ich so schnell nicht mehr einsteigen, wir haben drei kleine Kinder zu Hause.“ Zu den Kritikpunkten seines Vorgängers, den er als Spieler gerne halten möchte, meinte Zimmermann: „Die Problematik mit manchen auswärtigen Spielern ist nicht zu leugnen, aber wir brauchen sie.“

Aufrufe: 017.7.2017, 15:00 Uhr
Martin RutrechtAutor