2024-04-25T14:35:39.956Z

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Udo Sasse stand einst für den TV 48 Erlangen auf dem Feld - im Sommer soll er an der Seitenlinie stehen. F: Himmer
Udo Sasse stand einst für den TV 48 Erlangen auf dem Feld - im Sommer soll er an der Seitenlinie stehen. F: Himmer

TV 48 Erlangen: Alte Hasen werden die neuen Trainer

Erst Meier, dann Sasse: Beim Turnverein 1848 setzen sie auf langjährige, ehemalige Spieler

Der TV 1848 Erlangen hat seine neuen Trainer für die Bezirksliga nach dem Abschied von Alexander Rambau bekannt gegeben. Man setzt am Europakanal nun auf Eigengewächse – sowohl auf dem Feld, als auch auf der Trainerbank.

Sieben Punktspiele hat der TV 48 Erlangen in der Bezirksliga bis Saisonende noch zu bestreiten. Der Abstand auf den Relegationsplatz Richtung Landesliga ist nur vier Punkte entfernt — bei einem Spiel weniger. Obwohl der TV zuletzt Diepersdorf mit 2:3 unterlag und ein wenig Feuer unter dem Dach war.

Zuvor hatte der Turnverein Stadeln mit 2:1 besiegt, beide Partien hatte Christopher Geiger, der Coach der zweiten Mannschaft, verantwortlich auf der Trainerbank gesessen – eine Übergangslösung, wie Max Bittner, der Abteilungsleiter, sagt. Es habe aber immerhin gereicht, um die Blockade zu lösen, die laut Bittner das Team unter Rambau gehemmt hatte. Deshalb musste der Ex-Trainer gehen, vor allem aber, weil er sich schwer tat, sich mit dem Konzept beim Turnverein zu arrangieren.

Nun hat der TV die Übergangslösung beendet und neue Trainer präsentiert. Wobei – ganz neu sind sie nicht beim Turnverein, im Gegenteil: Benedikt Meier und Udo Sasse haben fußballerisch ihre ersten Schritte in der TV-G-Jugend gemacht, selber die Jugendteams durchlaufen und lange Jahre in der ersten Mannschaft gespielt. „Die restlichen Partien sieben wird Benni Meier coachen, dann übernimmt Udo Sasse“, sagt Bittner. Das ist die Wunschlösung des Abteilungsleiters, die er von Beginn an im Kopf hatte, wie er verrät: „Beide stehen für unser Konzept: Junge Spieler zu integrieren und mit ihnen auf Dauer erfolgreich Fußball zu spielen.“

Das bedeutet für Bittner nicht, im Mittelfeld der Bezirksliga zu verschwinden, im Gegenteil: „Ich denke, dass wir großes Potential besitzen.“ Das Konzept erscheint logisch, definiert sich seit Jahrzehnten der Fußball beim Turnverein über die Jugendarbeit: 24 Nachwuchsmannschaften stehen im Spielbetrieb und werden von 37 Jugendtrainern betreut: „Alles andere in der ersten Mannschaft wäre doch dann Quatsch“, sagt Bittner. Heuer werden sechs, in der kommenden Saison 20 Nachwuchsakteure in den Herrenbereich wechseln. „Die meisten davon“, sagt Udo Sasse, „habe ich von der G- bis zur D-Jugend selber trainiert.“ Der 31-Jährige hat sich die Entscheidung reiflich überlegt, sagt er, „es ist für mich zeitlich, persönlich, aber auch vom Kader und vom Umfeld her natürlich eine Frage“. Die Sasse am Ende mit „Ja“ beantworten konnte. Noch ist er privat ungebunden, sein Job bei Schaeffler in Herzogenaurach kann er mit dem Hobby gut vereinbaren. Erst kürzlich hat Sasse den Trainerschein absolviert. „Es ist also für mich eine überragende Chance, das Gelernte anzuwenden und ich habe richtig Bock drauf.“

Schon einmal hat der ehemalige Mittelfeldspieler als Coach beim TV ausgeholfen, gemeinsam mit Kim Sittl überbrückte er die Zeit zwischen den Trainern Reiser und Rambau. Die Ziele sind klar: Eine neue Mannschaft formen, Jugendspieler einbauen und fördern und insgesamt den Fußball beim Turnverein voranbringen. „Ich bin mir sicher, dass Udo das schafft“, sagt Bittner. Das Wichtigste dazu bringt Sasse jedenfalls mit: „Ich bin durch und durch TVler.“ Was kann da also noch schiefgehen?

Aufrufe: 013.4.2017, 18:50 Uhr
Christoph Benesch (EN)Autor