2024-04-25T14:35:39.956Z

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Offen für jeden Ball und entschlossen für jede offensive Aktion: Claas Seidel. Foto: Stefan Gelhot
Offen für jeden Ball und entschlossen für jede offensive Aktion: Claas Seidel. Foto: Stefan Gelhot

»In Bohmte ist mir keiner böse«

Claas Seidel: Neue Herausforderung, Uni-Alltag und Perspektive Trainer

Das Studium der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft ist noch nicht ganz sein Ding, weil sehr theoretisch, auch wenn er sich daran gewöhnt hat im vierten Semester. Noch sind mehr Zuhören und Mitschreiben angesagt, ehe es nach dem Bachelor praxisnäher wird.

Bohmte. Anders im Fußball, denn da strahlt Claas Seidel nach einem Schritt nach vorn voller Optimismus dem nahenden Saisonstart entgegen. „Ich habe eine neue Herausforderung, eine neue Motivation gesucht, nicht wieder um Platz sieben oder acht, sondern oben und vorne mitzuspielen im Bezirk oder in der Landesliga. Das ist mein Anspruch“, erklärt der 21-Jährige seine Entscheidung für einen Wechsel zum VfR Voxtrup, die keine Entscheidung gegen den TV Bohmte ist. „Meine Mitspieler sind mir nicht böse, keiner in Bohmte. Auch mit unserem Trainer Nihat habe ich ein gutes Verhältnis.“

C-und B-Jugend

Entsprechend ging es ihm „teils, teils“ beim Abschied aus Bohmte, wo er als Sechsjähriger mit dem Kicken begann, von der C- bis zur B-Jugend drei Jahre die höhere Liga mit JSG Wallenhorst in der Landesliga suchte und nutzte dank seiner Mutter, die ihn drei- bis viermal pro Woche fuhr und dazu „drängte“, wofür er ihr heute im Gegensatz zu manchmal früher dankbar ist.

Im letzten Jahr als A-Jugendlicher war er bereits „in der Ersten“ gefragt, baute 2014 sein Abitur in Bad Essen und weiß noch heute zu schätzen, was ihm Uwe Krebs & Co. im Stützpunk zusätzlich gegeben haben. Jetzt also geht es also nach Voxtrup, freilich während des Semesters aus Zeitgründen nur einmal pro Woche zum Training, das er zudem in Göttingen mit dem Uni-Team absolviert im Vertrauen auf seine Qualität, die die Bezirksliga fürchtet und auf die nach Bohmte nun auch Voxtrup setzt: Mit 17 Toren und 23 Vorlagen war der leichtgewichtige und wendige Linksfuß in der gerade abgelaufenen Saison Spitze in der Liga, was nicht nur Voxtrups Trainer Thomas Lüken („Der wollte mich schon seit Jahren haben“) zu schätzen weiß. Nach dem Erlebnis, einmal gegen die Profis des VfL Osnabrück gespielt zu haben („Das 3:1 war ja noch recht akzeptabel“), fiebert er nun dem Ligastart am 13. August gegen Aufsteiger TuS Haste entgegen. Noch mehr dem Wiedersehen mit Bohmte, „das ein lustiges Duell werden wird“.

Um ein Haar wäre es dazu nicht gekommen, denn Voxtrup stieg erst in letzter Minute aus der Landesliga ab, die ihn natürlich noch mehr gereizt hätte als die Bezirksliga.

Doch von höherer Klasse will er bei Konzentration auf sein Studium trotz vielerorts offener Türen nichts wissen. Eher eines Tages mehr vom Anreiz als Trainer wie zuletzt mit Daniel Noldt bei der Bohmter B-Jugend, „weil es mir viel Spaß macht, eine Mannschaft zu entwickeln“. Und zwar mit seiner Vorstellung von Fußball, der gespielt werden soll ohne möglichst lange Bälle, wenn dann diagonal flach so wie erfolgreich mit ihm sowie Rene Frese & Co. in Bohmte.

Der Fächerwunsch

Wer weiß, ob es den Trainer Claas Seidel nicht schon bald wieder gibt, „weil der Aufwand in höherer Liga nicht geht“ als Spieler, der nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr zu gerne seinem Herzen gefolgt wäre, Lehramt zu studieren.

> Profil von Claas Seidel

Aufrufe: 020.7.2017, 10:45 Uhr
Wittlager KreisblattAutor