TuSpo: Notlösung Trainerwechsel?

Die sieben Kicker führen jedoch in Eigenregie das Training der ersten Richrather Mannschaft durch, um sich so auf die anstehende Bezirksliga-Saison vorzubereiten. Am 31. August möchte der Landesliga-Absteiger in die Saison starten. Zweifel an der Tauglichkeit sind aber angebracht.

Am vergangenen Dienstag hatten sich immerhin zwölf Spieler bereit erklärt, diese Saison für den TuSpo spielen zu wollen. Zwei Tage später beim ersten geplanten Training waren davon nur noch sieben übrig - ein erschreckendes Bild. Andere Teams befinden sich seit mehreren Wochen bereits tief in ihrer Vorbereitung, davon kann am Schlangenberg keine Rede sein.

Fragt man auf der Anlage nach dem aktuellen Trainer, erhält man die unterschiedlichsten Antworten. "Ich glaube, der ist im Urlaub", sagt jemand. Ein anderer fragt: "Haben die überhaupt schon einen?" Die letzte Frage lässt sich zumindest auf dem Papier mit einem "Ja" beantworten. Der 1. Vorsitzende Rainer Broichgans hatte noch in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass Achim Nohlen weiterhin Trainer in Richrath sein wird. In der Realität scheint dessen Posten aber wieder zu wackeln.

Bereits aus der Frage, wer das Training während Nohlens Abwesenheit leiten solle, wurde ein großes Geheimnis gemacht. Broichgans wollte am Telefon darüber keine Auskunft geben. Am Platz selbst wurde man nach kurzer Suche schließlich im abgedunkelten Raum des Richrather Vereinsheim fündig. Gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden Jörg Beilmann saß Murat Bilgin, der offiziell das Training leiten sollte, am Tisch.

Auch aus einer anderen Quelle war Bilgins Name in Zusammenhang mit dem Richrather Trainerposten schon einmal genannt worden. Weil sich Broichgans zuletzt öfters skeptisch über die Verhaltensweisen des Noch-Trainers Achim Nohlen äußerte, liegt die Vermutung nahe, dass es trotz Treuebekundungen seitens des Vorsitzenden auf dieser Position doch bald einen Personalwechsel geben könnte. Bestätigen wollte das beim Training am Donnerstag niemand.

Unabhängig davon, wer nun Trainer der Richrather ist, bleibt das Hauptproblem des TuSpo immer noch das gleiche: eine richtige Mannschaft fehlt. Bilgin hofft noch auf einige verletzte sowie verreiste Spieler, mit denen er einen größeren Kader zusammen kriegen könnte. Hier regiert aber vorerst der Konjunktiv. Notfalls habe man auch noch eine komplette zweite Mannschaft (Kreisliga B) in der Hinterhand, mit der man den Bezirksliga-Kader notfalls auffüllen könnte.

Dass diese zusammengewürfelte Mannschaft in irgendeiner Form konkurrenzfähig ist, muss aber stark bezweifelt werden. Unweigerlich drängt sich von Woche zu Woche die Frage auf, wie viel Sinn ein Antreten der Richrather in der Bezirksliga überhaupt noch hat.