Spielverderber des Meisters

Das 2:0 in einem sehr umkämpften Spiel war zumindest von der Papierform her eine Überraschung: Denn während die Wormser mit 14 Siegen Meister der Landesliga wurden, hatten die Waldböckelheimerinnen in dieser Liga gerade einmal drei Dreier geholt. Allerdings hatten sie ihre Mannschaft für das Finale mit vier C-Juniorinnenverstärkt. Dazu zählte unter anderem die gelernte Torfrau Luisa Herrmann, die gerade bei einem Kader-Lehrgang in Duisburg weilte.

Sie wechselt öfter zwischen Tor und Torejagd – und brachte jetzt als Feldspielerin ihr Team in Führung. Antonia Bachmann erhöhte aus dem Gewusel zum 2:0-Pausenstand. Nach dem Wechsel hätten die Gastgeberinnen dafür sorgen können, dass das Spiel ruhig wird, die Gegnerinnen hätten es aber auch noch einmal richtig eng machen können. Zunächst waren sich zwei Waldböckelheimerinnen frei vor dem Tor nicht einig. Auf der Gegenseite rettete Torfrau Leonie Haas den Vorsprung, dann verhinderte die Latte den Anschlusstreffer. Einen Lattentreffer verzeichnete auch Waldböckelheims Selina Haas, im Gegenzug musste ihre Schwester retten und den Ball über das Gehäuse lenken. Die Waldböckelheimer Mädchen ließen aber nichts mehr anbrennen und brachten mit Kampf und Einsatz die letzten Minuten über die Zeit.

Als schlechte Verlierer hatten die Gäste – mit Ausnahme der Torfrau – den sportlichen Anstand vermissen lassen: Bei der Siegerehrung glänzten sie durch Abwesenheit, der Trainer zuckelte gemütlich von der Seitenlinie Richtung Pokaltisch, hielt unterwegs ein Schwätzchen und signalisierte der Spielleiterin, dass seine Spielerinnen noch aus der Kabine kämen. Zwei kamen auch tatsächlich noch pünktlich – die anderen hatten Pech: Sie verpassten ihre eigene Meisterehrung, die noch vor der Pokalsiegerehrung durchgeführt wurde.