2024-04-23T13:35:06.289Z

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Oberrotweils Pascal Spöri (links) war an den meisten gefährlichen Szenen der Partie beteiligt. | Foto: Matthias Konzok
Oberrotweils Pascal Spöri (links) war an den meisten gefährlichen Szenen der Partie beteiligt. | Foto: Matthias Konzok

TuS Oberrotweil steht in der Aufstiegsrunde

Souveräner 3:1-Heimsieg gegen Verfolger SV Kenzingen +++ Drei der vier Tore vom Elfmeterpunkt

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Der zweite Teilnehmer der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga steht fest. Im Nachholspiel des Nachholspiels hat der TuS Oberrotweil den SV Kenzingen mit 3:1 geschlagen. Damit ist den Kaiserstühlern der zweite Platz nicht mehr zu nehmen.
Nach 68 Minuten war Schluss für Pascal Spöri. Ausgewechselt. Für den SV Kenzingen war es da schon zu spät. Denn den Oberrotweiler Aktivposten hatten die Gäste bis dahin nicht in den Griff bekommen. Klebte das Leder an Spöris Schuhen, war Obacht angesagt. Nach 54 Minuten war der Offensivakteur unwiderstehlich in den gegnerischen Strafraum gezogen und konnte nur regelwidrig gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Jochen Weber. Es war die Entscheidung im Rennen um den zweiten Platz. 2:0 lag der TuS vorne, für Kenzingen der endgültige Genickbruch. Nur ein Sieg im Stadion Hinter der Mühle hätte der Elf von Alexander Arndt die Chance auf die Aufstiegsrunde noch bewahrt. Drei Tore in rund 20 Minuten? An diesem Abend war der SVK nicht mehr dazu in der Lage.


"Wir haben es schon am Samstag vergeigt", meinte Kenzingens Coach später. Zuhause unterlag seine Elf dem TuS mit 1:2, "eine ganz schlechte Partie" sei es gewesen. Anstatt in Schlagdistanz zu Oberrotweil zu bleiben oder den Konkurrenten gar zu überholen, zogen die Kaiserstühler davon. Kurios: Die Heimpleite kassierte der SVK im Rückspiel - denn das Hinspiel wurde von November in den Mai verlegt, ehe vor zwei Wochen das Unwetter für ein abruptes Ende nach 70 Minuten sorgte. Nun traten die Konkurrenten erneut gegeneinander an, doch vom damals souveränen Auftritt waren die Gäste diesmal weit entfernt. "Das war unterirdisch", sagte Arndt kurz und schmerzlos. "Wir haben alles vermissen lassen, was zum Fußball dazu gehört."

TuS souverän, Kenzingen harmlos

Oberrotweil hingegen nahm den Schwung vom Auswärtssieg mit, schwang früh das Zepter auf dem Rasen und setzte die ersten Ausrufezeichen. Ein Freistoß von Weber (2.) und ein abgefälschter Schoss von Spöri (6.) landeten auf der Latte. Kenzingen kam offensiv derweil nicht zum Zug, der TuS verschob clever und ließ den Gästen kaum eine passable Option. "Schon am Samstag hat Oberrotweil gut gegen den Ball gearbeitet", erkannte auch Arndt an. Nach 24 Minuten lag der Ball dann im Kenzinger Kasten. Der Treffer ein Sinnbild: SVK-Keeper Michael Haftstein wollte einen Ball wegschlagen, doch rauschte Spöri heran und eroberte das Leder - der Schuss ins leere Tor nur noch Formsache. Ohnehin sah Arndt einen eklatanten Unterschied: "Wir müssen viel engagierter auftreten. Sie hatten uns den unbedingten Siegeswillen voraus, sind die nötigen Meter gegangen." Wie in dieser Szene. Kenzingen konnte in der ersten Hälfte nur einen Schuss auf das TuS-Gehäuse bringen - eine Ecke direkt auf den kurzen Winkel, den Schlussmann Niklas Gumbert jedoch wegfaustete (21.). Hätte Oberrotweil eine bessere Effizienz an den Tag gelegt, die Pausenführung hätte höher ausfallen können. "Da müssen wir 2:0 oder 3:0 vorne liegen", meinte auch TuS-Coach Christian Rees.

Dass seine Truppe einen souveränen Auftritt hinlegt, hatte auch ihn beeindruckt. "Wir mussten einige Umstellungen vornehmen." Allen voran seine Brüder Andreas und Florian fehlten. "Aber die Jungs, die dafür reinkamen, haben es super gemacht", lobte Rees. Die Marschroute für den TuS war klar gewesen: "Nicht verlieren, wenige Chancen zulassen und vorne die Tore machen." Das alles gelang den Hausherren. Zwar schien Kenzingen nach der Pause für kurze Zeit das Heft in die Hand zu nehmen, doch setzte der Elfmeter zum 2:0 dem Aufbäumen ein schnelles Ende. Zu souverän agierte Oberrotweil, überzeugend mit einer geschlossen Mannschaftsleistung, als dass der SVK zur Aufholjagd hätte blasen können. In der 79. Minute war es dann Benjamin Spöri, der zielstrebig in den Sechzehner vorgedrungen war - auch er wurde zu Fall gebracht. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte zum 3:0. Ein schwacher Trost für die Gäste, dass sie noch zum Ehrentreffer kamen. Der dritte Elfmeter der Partie bescherte Pascal Genditzki sein 15. Saisontor zum 3:1-Endstand (86.).

Oberrotweil freut sich auf das i-Tüpfelchen

"Wir haben uns für die gute Leistung belohnt", meinte ein glücklicher Rees. Auch von seinem Trainerkollegen gab es die Anerkennung - für den Sieg und den zweiten Platz. "Sie stehen verdient in der Aufstiegsrunde. Glückwunsch an Christian Rees", richtete Arndt seine Worte an den TuS. Der Kenzinger Coach muss seine Mannen nun wieder aufrichten, ein Spiel steht noch an. "So wollen wir uns nicht verabschieden", meinte er angesichts einer Runde, die den SVK beinahe bis zum Ende vom Aufstieg hat träumen lassen. "Am Samstag werden wir versuchen, einen vernünftigen Abschluss zu machen. Aber wir müssen uns dann mehr reinhängen, sonst geht das komplett in die Hose."

Ernüchterung auf der einen Seite, die pure Vorfreude auf der anderen Seite. "Wir haben unser erstes großes Ziel erreicht, wir wollten unter die ersten Zwei kommen", meinte Rees. "Und in der Aufstiegsrunde ist alles möglich." Für den Oberrotweiler Trainer wird es eine Premiere sein, erwarten scheint er es kaum zu können. "Das macht den Fußball aus: Spannung, Emotionen, hoffentlich viele Zuschauer, gutes Wetter und guter Fußball. Es ist das i-Tüpfelchen auf eine gute Runde."

TuS Oberrotweil - SV Kenzingen 3:1 (1:0)
Oberrotweil: Gumbert, Zeller, Häßig, Köpfer, B. Spöri, Scholz, P. Spöri (68. Hammer), Galli, Bürkin (81. Schneider), J. Weber (71. M. Weber), Schmidt.
Kenzingen: Haftstein, Bendrich (46. Genditzki), Zeiser, O. Oberkirch, Karlin, Schwaab, Fischer, Metzger, Schätzle, S. Oberkirch (68. Kopp), Osmani (46. Büchner).
Tore: 1:0 P. Spöri (24.), 2:0 J. Weber (54./FE), 3:0 B. Spöri (79./FE), 3:1 Genditzki (86./FE).
Schiedsrichter: Robert Drews (Freiburg).
Zuschauer: 200.
Aufrufe: 027.5.2015, 23:48 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor