2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Die Party ist eröffnet: Marco Höferth, der aufgrund eines Muskelbündelrisses gegen den SE Freising nicht spielen konnte, feiert mit seiner Mannschaft die Meisterschaft. Mittendrin: Aufstiegs-Trainer Gediminas Sugzda (l. mit Kappe). FOTO: THOMAS PLETTENBERG
Die Party ist eröffnet: Marco Höferth, der aufgrund eines Muskelbündelrisses gegen den SE Freising nicht spielen konnte, feiert mit seiner Mannschaft die Meisterschaft. Mittendrin: Aufstiegs-Trainer Gediminas Sugzda (l. mit Kappe). FOTO: THOMAS PLETTENBERG

Pummer schießt Holzkirchen in die Bayernliga

TUS HOLZKIRCHEN STEIGT IN BAYERNLIGA AUF

Mit dem 2:0-Erfolg über den SE Freising steht der TuS Holzkirchen einen Spieltag vor Saisonende als Meister fest.

Einstelliger Tabellenplatz? Okay. Top-Fünf- Platzierung? Wenn es gut läuft, ja. Aber der direkte Aufstieg in die Bayernliga? Niemals! So oder so ähnlich haben wohl viele Fußball-Interessierte die Chancen des TuS Holzkirchen in dieser Landesliga-Saison eingeschätzt. Doch seit dem 2:0-Triumph am Samstag in Heimspiel gegen den SE Freising steht fest: Der Mannschaft von Trainer Gediminas Sugzda ist mit der Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg eine Sensation gelungen. Dies hat es in der Holzkirchner Vereinsgeschichte noch nicht gegeben. Die Glücksgefühle kannten nach Abpfiff keine Grenzen mehr: Jedem Einzelnen war die Freude über einen historischen Erfolg ins Gesicht geschrieben.

Und sogar Trainer Sugzda ging diesmal das volle Programm mit: sein Team ließ ihn hochleben und diverse Sekt- und Bierduschen zuteil werden. „Überragend“, mehr fiel dem Matchwinner Sebastian Pummer im ersten Moment nicht ein. „Es ist ein Traum für mich, hierher gekommen zu sein. Das ist so eine geile Truppe, die mich super aufgenommen hat. Die haben sich das hier echt verdient.“ Doch der Weg dahin gestaltete sich an diesem sonnigschwülem Nachmittag an der Haidstraße alles andere als einfach. Mit den Freisingern war eine Elf zu Gast, die dem TuS nicht besonders liegt, wie die 1:4-Pleite aus dem Hinspiel zeigt. „Es ist echt schwierig als Tabellenführer. Du hast irgendwie einen Klotz am Bein“, beschreibt Sugzda die Gefühlslage in den vergangenen Wochen. „Bei manchen Spielern macht sich dann ein Gefühl von Bloß-Nicht-Versagen breit.“

Dass Stürmer Stefan Lechner nach nur drei Minuten alleine im linken Strafraum vor dem Torwart auftauchte und knapp am rechten Pfosten vorbeischoss, bezeichnen die einen wohl als symptomatisch. Andere sehen darin einfach nur eine verpasste Chance. Was sich dann entwickelte, war eine zähe Angelegenheit. Das Quälende: Jeder der rund 450 Zuschauer und jeder Spieler wusste, dass ein 0:0 reichen würde. Doch genau so klar war, wie schnell es gehen kann, ein blödes Tor zu kassieren und die Meisterfeier im Optimalfall nur verschieben zu müssen. Doch es gab ja diesen Sebastian Pummer – und der wollte keinem mehr eine längere Leidenszeit zumuten: Einen perfekten Freistoß von Benedict Gulielmo verlängerte der zweifache Torschütze mit der Stirn ins Tor (66.) – der Bann war gebrochen.

Der 32-Jährige rannte sofort zu Kollege Marco Höferth, der neben der Trainerbank stand. Beide kennen sich aus der gemeinsamen Zeit beim BCF Wolfratshausen. Und so bitter es klingen mag: Erst die Verletzung Höferths machte die vielen Einsätze für Pummer möglich. In der 75. Minute sorgte dann beinahe eine Kopie des ersten Treffers für die Entscheidung. Alle Spieler, Betreuer und Funktionäre feierten gelöst, nach Abpfiff wurden die Meister- T-Shirts und das wohlverdiente Bier geliefert. Ob die schönste Party der Vereinsgeschichte des TuS Holzkirchen überhaupt schon beendet ist, war bei Redaktionsschluss nicht bekannt.

TUS HOLZKIRCHEN – SE FREISING 2:0 (0:0)

TuS Holzkirchen: Zeisel – Voit, Doppler, Keßler, Sontheim – Gulielmo, Sappl (70. Huber), Pummer (82. Pummer), Preuhs (46. Sekiraqa) – Allgeier, Lechner.

SE Freising: Wachenheim – Kirchberger, Aiteniora, Mayr, Urban (55. Waas) – Mihajlovic, Yildiz, Özdemir (84. Seferi), Schmid (73. Glas) – Toprak, Hohlenburger.

Tore: 1:0 (66.) Pummer, 2:0 (75.) Pummer. Gelbe Karten: Keßler, Sappl – Urban, Mayr, Aiteniora, Kirchberger. Schiedsrichter: Daniel Uhrmann (SpVgg Kaufbeuren). Zuschauer: 450.

Aufrufe: 014.5.2017, 20:57 Uhr
Hans Spiegler - Miesbacher MerkurAutor