Berliner Schnauze: Nachholspiel wird Lachnummer

Regelwüste DFB/NFV: Nachholspiel wird zur Lachnummer". So überschreibt der TuS Harsefeld einen Facebook-Post und beschwert sich damit über den Abbruch des Heimspiels gegen den TSV Ottersberg in der Landesliga und vor allem dessen Folgen. Zur Erklärung: TuS-Kapitän Maxim Depperschmidt kassierte vor dem Abbruch wegen Gewitters und Regens Gelb. Patrick Reis hatte Harsefeld vor dem Abbruch mit 1:0 in Führung geschossen. Am Mittwoch um 19.30 Uhr geht es im Nachholspiel wieder bei 0:0 los. Aber Depperschmidt behält die Strafe, die ihm, weil es die fünfte Gelbe war, eine Sperre für das Nachholspiel beschert. Der TuS Harsefeld findet die Regel etwas ironisch "überragend" und macht sich jetzt Sorgen um den Qualitätsverlust im Mittelfeld und um die vermeintliche Wettbewerbsverzerrung.

Schließlich könnte Ottersberg im Abstiegskampf gegen personell geschwächte Harsefelder jetzt eher punkten und die direkte Konkurrenz im Tabellenkeller schaut in die Röhre. Zumal, und jetzt wird es komisch, der Ottersberger Christoph Drewes im Abbruchspiel eine Gelbsperre abgesessen hat und zum Nachholtermin wieder in den TSV-Kader zurück darf.

Möglich macht das eine ganz simple Regel, die selbst in der Bundesliga zum Einsatz kommt: Eine Gelbe Karte ist eine persönliche Strafe. Und ein Spiel gilt als ausgetragen, auch wenn es später abgebrochen wurde. Bei einem Abbruch wegen höherer Gewalt gibt es keine Wertung und einen Nachholtermin. Wenn einer oder beide Vereine am Abbruch schuld waren, kommt die Wertung vom grünen Tisch.

Der TuS Harsefeld hat auf Facebook angeregt, aus dem Nachholtermin einen lustigen Abend zu machen, mit Lattenschießen bei Bier und Bratwurst. Oder Harsefeld nimmt die Partie ernst und haut den TSV Ottersberg einfach weg. Regelwüste hin oder her.