"Sieg gegen Siegen ist immer eine gute Generalprobe"

„Unsere Generalprobe ist auf jeden Fall gelungen. Wir haben gegen eine gute Mannschaft zu Null gespielt“, gab sich TuS-Trainer Florian Schnorrenberg dennoch zumindest nach außen hin zufrieden.

Der Brachbacher bekam bei seinem „Heimspiel“ von Beginn an ein Duell zu sehen, bei dem die Regionalliga-Rückkehrer aus Erndtebrück mehr Ballbesitz und Spielanteile besaßen, während die Regionalliga-Absteiger aus Siegen vornehmlich auf Defensivarbeit und schnelles Umschaltspiel bedacht waren. Das Konzept der „Krönchenstädter“ schien dabei zunächst erfolgsversprechend zu sein. Die „Freunde“ verschoben im von Trainer Dominik Dapprich favorisierten 4-1-4-1-System kompakt und ließen dem TuS so wenig Platz zum kombinieren. Dessen Schaltzentrale mit Niklas Zeller und Mory Konate kam so zwar zu vielen Ballaktionen, kreierte aber nur wenige gute Angriffe. „Wir haben diszipliniert verteidigt und nicht so viel zugelassen“, lobte Dominik Dapprich dementsprechend seine Mannschaft.

Gefährlich wurde Erndtebrück eigentlich nur dann, wenn es schnell über die rechte Seite ging, Dort machte Neuzugang Dominik Jordan von seinem Verteidigerposten aus mächtig Druck nach vorne und tankte sich immer wieder bis auf die Grundlinie durch. Zwar verpuffte der Großteil seiner Hereingaben, die beste TuS-Chance durch Xhuljo Tabaku, dessen Kopfball knapp am Kasten vorbeistrich (29.), bereitete der Blondschopf aber mustergültig vor. So richtig eingreifen musste Sportfreunde-Keeper Christoph Thies vor der Pause nur bei einem Versuch von Mehmedalija Covic, den er spektakulär über die Latte lenkte. Auf der Gegenseite tauchte die Dapprich-Elf nur einmal so richtig vor Erndtebrücks neuem Torhüter Samuel Aubele auf – dann aber brandgefährlich. Nach einem schnellen Gegenangriff stand der durchgestartete Yannick Wolf völlig blank, verzog aber knapp. „Den muss man auch mal ,verstecken’, sonst wird das gegen ein Team mit der Qualität von Erndtebrück bestraft“, ärgerte sich Linienchef Dapprich, der so den Halbzeitstand von 0:0 notieren musste.

Nach dem Seitenwechsel wuchs das optische Übergewicht der Wittgensteiner weiter. Die Sportfreunde, in einer wesentlich früheren Phase der Saisonvorbereitung und mit einer harten Trainingswoche in den Knochen, bekamen mehr und mehr Probleme die Räume zu schließen, was dem TuS Erndtebrück neue Möglichkeiten eröffnete. Nur wenige Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Stefan Valentini per Kopf den Pfosten anvisierte. Der Treffer des Tages blieb so dem besten Mann auf dem Platz vorbehalten. Nach einem Ballverlust der Sportfreunde waren es die Wittgensteiner, die schnell umschalteten. Über Niklas Zeller und Yuki Nishiya kam der Ball zu Dominik Jordan, der den Turbo zündete und vorbei an Christoph Thies ins lange Eck traf. In der Folge verflachte die ohnehin nur mit wenigen Höhepunkten gesegnete Partie auch durch zahlreiche Wechsel auf beiden Seiten noch weiter. Erndtebrück kontrollierte die Partie ohne zwingend auf das zweite Tor zu spielen. Die Sportfreunde hatten ihre Offensivbemühungen ohnehin nahezu gänzlich eingestellt, sodass es beim verdienten 1:0 für Erndtebrück blieb.

„Ein Sieg gegen Siegen ist immer eine gute Generalprobe“, zog Florian Schnorrenberg sein Fazit. In der letzten Woche vor dem Regionalliga-Auftakt haben Coach und Mannschaft aber trotzdem noch eine Menge Arbeit vor sich.

Sportfreunde Siegen – TuS Erndtebrück 0:1 (0:0)

Siegen: Thies – Dogan (61. Dodic), Geller, Beier, Horie – Kaminishi – Wolf (70. Valido), Jost, Brusch (61. Yildirim), Kühler (87. Zmitko) – Endo (70. Wüst)

Erndtebrück: Aubele – Ludmann, Rente (46. Tanidis), Covic, Jordan (63. Kadiata) – Tabaku, Zeller (80. Reichert), Konate, Saka – Böhmer (46. Valentini), Nishiya

Tor: 0:1 Jordan (57.)

Zuschauer: 300.