2024-04-23T13:35:06.289Z

Testspiel
Xhuljo Tabaku, Maurice Müller und Mory Konate (vorne von links) im Kampf um den Ball. Treffer gab es im Testspiel des TuS Erndtebrück gegen den TSV Steinbach keine. Foto: carlo
Xhuljo Tabaku, Maurice Müller und Mory Konate (vorne von links) im Kampf um den Ball. Treffer gab es im Testspiel des TuS Erndtebrück gegen den TSV Steinbach keine. Foto: carlo

Erndtebrücker "Nullnummer" gegen Steinbach

Keine Tore im Test gegen Südwest-Regionalligisten – David Bors' Zeit beim TuS abgelaufen

Das Feld war gerichtet für einen schönen Sommer-Fußballabend: ein Bierwagen, ein Grillstand, und ein DJ sorgte oben von der Terrasse des Clubheims für die passende Unterhaltung.

Gastgeber TSV Großen-Linden hatte sich einiges einfallen lassen für seine Sportwoche um den Rothenergy-Hüttenberg-Cup, in dessen Rahmen sich die Regionalligisten TuS Erndtebrück und TSV Steinbach zu ihrem jeweils vorletzten Test in der Saisonvorbereitung trafen.

Die beiden Mannschaften ließen jedoch die am Ende fast 150 Zuschauer ratlos zurück mit einem 0:0. Und so sprach Florian Schnorrenberg nach dem Abpfiff das aus, was wohl viele der Zuschauer dachten: „Es war ein taktisch gutes Spiel.“ Aber eben ohne große und vor allem zahlreiche Torchancen. Erndtebrück Fußballlehrer sah Fortschritte in der Vorbereitung auf das bevor stehende Comeback in der Regionalliga West. „Wir waren schon eindeutig besser organisiert“, betonte er, „man darf nicht vergessen, dass wir eine komplett neu Mannschaft einspielen müssen.“

Steinbach hatte in der Anfangsphase etwas mehr Spielanteile, danach fanden die Wittgensteiner besser in die Begegnung. Erndtebrück verbuchte in der ersten Halbzeit durch Xhuljo Tabaku (16. Minute) mit einem Schuss links am Tor vorbei und Yuki Nashiya (38.) im Strafraum Möglichkeiten. Chancen für Steinbach hatten Sven-Torge Bremer, der unmittelbar vor dem Pausenpfiff nach einer Standard-Aktion knapp am rechten Pfosten vorbei schoss, und Shqipon Bektasi mit einem Kopfball aus Abseits-Position auf das Erndtebrücker Tor (75.). Steinbach habe nach einem Vierfach-Wechsel in der 63. Minute möglicherweise seine künftige Startformation auf dem Platz gehabt, mutmaßte Schnorrenberg.

Steinbachs Trainer Matthias Mink sah seine Mannschaft „im Soll“ zum jetzigen Zeitpunkt in der Vorbereitung. Er bemängelte aber auch: „In der ersten Halbzeit war es die Leistungsbereitschaft nicht, die zweite Hälfte war ok.“ In der Schlussphase der emotional aufgewühlten zweiten 45 Minuten regte er sich mehr und mehr über Erndtebrücks Rückkehrer Jan-Patrick Kadiata auf. Er solle ruhig sein, forderte Steinbachs Coach. Zuvor waren seine Spieler schon in verbale Auseinandersetzungen mit Marco Rente und Niklas Zeller verwickelt.

Unterdessen ist die Zeit von David Bors beim TuS Erndtebrück schon wieder vorbei. Der Neuzugang, der im Januar vom Bonner SC in die Niederlande gewechselt, dann aber seit April wieder vereinslos war, habe „auf eigenen Wunsch“ den Verein verlassen, umschrieb Schnorrenberg die Gründe vielsagend. Ein möglicher Kandidat, um die Bors-Lücke im Kader zu füllen, ist Stefan Valentini. Zwei Tage vor dem Spiel 21 Jahre alt geworden, habe der bisherige Regionalliga-Spieler von Eintracht Braunschweig 2. „die Eindrücke aus dem einen Training bei uns im Spiel bestätigt“, befand Schnorrenberg. Die Bedingungen, sich zu zeigen, waren nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit jedoch nicht die günstigsten für den Australier.

Erndtebrücks Mannschaftskapitän Tim Treude (Entzündung im Sprunggelenk) konnte in Großen- Linden ebenso nur zusehen wie Hedon Selishta, der sich am Samstag im Test beim TuS Haltern (0:1) eine Innenband-Dehnung zugezogen hat. Zudem fehlte Innenverteidiger Alexandros Tanidis, den Neuzugang Mehmedalija Covic ersetzte. Die Partie wurde übrigens erst mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen. Der Grund: Die Kölner Fraktion um Mory Konate im Erndtebrücker Team stand lange im Stau. Weil die Autobahn A4 derzeit gesperrt ist, wollten die Spieler die A3 nehmen. Doch die war nach einem Lkw-Unfall ebenfalls dicht. Erst ein beherztes Ausweichen über den Standstreifen und eine Autobahn- Raststätte ermöglichte das Fortkommen.

Für beide Mannschaften war das Kräftemessen in Großen-Linden der vorletzte Test vor dem Saisonbeginn in knapp zwei Wochen: Erndtebrück trifft am Samstag (17 Uhr) noch auf den Regionalliga-Absteiger Sportfreunde Siegen; Steinbach gastiert dann beim künftigen Liga-Konkurrenten der Wittgensteiner, RW Essen (14 Uhr).

Aufrufe: 018.7.2017, 22:02 Uhr
Carsten LoosAutor