Bäcker-Patzer kostet Punktgewinn in Paderborn

SC Paderborn 07 II - TuS Erndtebrück 1:0

Die Ausfahrt zum SC Paderborn 2. am 24. Spieltag hatten sie sich beim Fußball-Oberligisten TuS Erndtebrück sicherlich anders vorgestellt, auch wenn Trainer Florian Schnorrenberg im Vorfeld der Begegnung von „Qualitäten“ bei den Ostwestfalen gesprochen hatte. Mit 0:1 (0:0) verlor der Spitzenreiter vom Pulverwald beim bisherigen Tabellenvorletzten.

Erndtebrück büßte mit der vierten Saison-Niederlage, der bereits zweiten nach der Winterpause, drei Punkte seines Vorsprungs auf Verfolger Hammer SpVg (2.) ein, der sich zu einem 1:0 beim FC Brünninghausen (12.) mühte. Hamm kann nun mit Siegen in seinen zwei noch ausstehenden Nachholspielen das Schnorrenberg-Team von Platz 1 verdrängen. Paderborn 2. verbesserte sich um einen auf den 16. Rang.

In einem „offenen Spiel über 90 Minuten“ (Schnorrenberg) schien alles auf ein 0:0 hinauszulaufen, als Erndtebrücks Torwart Timo Bäcker in der 84, Minute ein verhängnisvoller Patzer unterlief: Er spielte den Ball flach in die Beine des Paderborners Roope Riski, der dann allein auf Bäcker zulief und den Ball am Keeper vorbei in Netz schob. „Ein individueller Fehler“ habe zum 0:1 geführt, betonte Schnorrenberg, „sonst hätten wir 0:0 gespielt, dafür haben wir genug Erfahrung.“

Eine Woche nach dem souveränen 4:0-Sieg im Derby gegen den 1. FC Kaan-Marienborn habe seine Mannschaft „keine optimale Leistung abgerufen“, erklärte der TuS-Trainer, „das war kein gutes Auswärtsspiel von uns.“ Paderborn („Eine sehr gut besetzte Mannschaft“) hatte im Kampf gegen den Abstieg reichlich Anleihen aus seiner Drittliga-Mannschaft aufgeboten, unter anderem eben den Torschützen Riski. „Das ist aber keine Entschuldigung für die Niederlage“, betonte Schnorrenberg. Auch den holprigen Naturrasen wollte er als Erklärung nicht gelten lassen.

„Unser Ziel war es, drei Punkte mitzunehmen“, sagte Schnorrenberg. Doch mehr als eine Chance durch Xhuljo Tabaku, der in der 44. Minute allein aufs Paderborner Tor zulief, sprang in der ersten Halbzeit nicht bei den Bemühungen der Wittgensteiner heraus. Nach der Pause kam Erndtebrück besser zum Zuge, schaffte es ein paar Mal „aus dem Rücken der Abwehr zu flanken“, wie Schnorrenberg berichtete, aber: „Wir haben die Spieler in der Mitte vor dem Tor nicht gefunden.“ Wie etwa Hedon Selishta, der sich noch einmal drehte und dann abgeblockt wurde. „Wir müssen uns auswärts stabilisieren“, erklärte Schnorrenberg.

Vor zwei Wochen war Erndtebrück nicht über ein 0:0 beim FC Brünninghausen hinaus gekommen. „Wir müssen uns jetzt jede Woche auf Mannschaften einstellen, die unten in der Tabelle stehen und alles rausholen wollen“, sagte er. Den Patzer in Paderborn „sehe ich jetzt nicht so dramatisch“, erklärte Schnorrenberg, „ich sehe uns ja noch nicht als Meister – wie einige andere das bereits getan haben.“
In Paderborn sah Tim Treude die fünfte Gelbe Karte. Der TuS-Kapitän fehlt somit am nächsten Sonntag gegen den SuS Stadtlohn (15.). Fraglich ist dann auch der Einsatz von Marcel Andrijanic, der sich am Knie verletzt hat.

Die Partie gegen Stadtlohn ist das erste von sechs Heimspielen für Erndtebrück in den verbleibenden zehn Spielen bis zum Saisonende. Am 9. April folgt gleich die nächste Begegnung am Pulverwald, dann gegen den ASC 09 Dortmund (14.). In Erndtebrück müssen sich auch noch Hamm (17. April/Ostermontag) und der TSV Marl-Hüls (4./30. April) vorstellen.

Hamm trifft am kommenden Sonntag übrigens auf Kaan. Dessen Trainer Thorsten Nehrbauer kündigte nach dem 2:0 gegen den SC Roland an, auch in Hamm gewinnen zu wollen. Schnorrenberg: „Ich weiß, dass Thorsten seine Jungs heiß machen wird.“

Schiedsrichter: Tim Zahnhausen (SpVgg Horst.) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Roope Riski (84.)