2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Intensive Duelle: Der TuS Sachsenhausen hier mit Danilo Pressmann/ rechts) und Union Klosterfelde (Jerome Ehweiner) schenkten sich im letzten Saisonspiel nichts.  ©MZV
Intensive Duelle: Der TuS Sachsenhausen hier mit Danilo Pressmann/ rechts) und Union Klosterfelde (Jerome Ehweiner) schenkten sich im letzten Saisonspiel nichts. ©MZV

Klosterfelde geht siegreich in die Sommerpause

Union gewinnt bei Vizemeister TuS Sachsenhausen

Auch der unterlegende Gegner, TuS Sachsenhausen, muss am Ende einräumen, dass die Gäste von Union Klosterfelde das Spiel der Fußball-Brandenburgliga nicht unverdient mit 2:1 gewonnen hatten. Ein Sieg, der die gute Saison des Aufsteigers am Ende noch krönt.

Nach der Partie bot sich den siegreichen Gästen aus Klosterfelde ein seltsames Bild. Das hatte es so wohl auch noch nicht in der 121-jährigen Vereinsgeschichte des TuS Sachsenhausen gegeben: Nach einer Heimpleite tanzten die Spieler ausgelassen über den Rasen und feierten bis tief in die Nacht. "Vizemeister, Vizemeister" schallte es immer wieder durch das Stadion. Trotz des 1:2 gegen Union Klosterfelde verteidigten die Schützlinge von Trainer Oliver Richter den zweiten Platz in der Brandenburgliga gegenüber den am Ende punktgleichen Ludwigsfelder FC (2:2 gegen Eberswalde). Theoretisch hätte sogar noch der VfB Krieschow abgefangen werden können. Dieser holte aber den einen noch erforderlichen Punkt (0:0 gegen Neuruppin).

Dieser war für den TuS nur ganz kurz in Reichweite. "Wir haben verdient verloren", räumte Angreifer Christopher Groll ein. Ungewohnt war es für die Gastgeber, am Ende nicht als Sieger da zu stehen. In zwölf Spielen am Stück waren sie ungeschlagen. Und auch Unions Co-Trainer Jan Hübner sah das Spiel recht ähnlich: " Ich denke, die Punkte haben wir heute mit einem guten Spiel am Ende auch verdient gewonnen."

Das Spiel begann für Klosterfelde nach Maß. 22 Sekunden waren gespielt, als Mateuz Wallroth zum 1:0 traf. Steil geschickt, scheiterte er zunächst an TuS-Schlussmann Steve Jarling, verwertete aber den Nachschuss zum frühen Führungstreffer. In der zehnten Minute ein weiteres Schockerlebnis für den TuS: Steven Nowark sank nach einem Kopfballduell blutüberströmt zu Boden und musste ins Krankenhaus. Dort wurde ein Nasenbeinbruch diagnostiziert.

"In der ersten Halbzeit ist uns nichts gelungen. Wir haben sogar Glück, dass wir nicht das zweite und dritte Gegentor bekommen", bemerkte Groll. Die beste Chance der Gäste (die nichts fürs Spiel machten) hatte Morten Jechow, der den Ball nach flachem Zuspiel des überragenden Wallroth aus sieben Metern über das Tor drosch (25.). "Meine Mannschaft war gut eingestellt, hat sich gut bewegt und in den richtigen Momenten die Tore gemacht", freute sich Union-Trainer Jan Hübner. "Ich bin stolz und begeistert."

Dabei schien es nach einer Stunde noch einmal spannend zu werden. Zunächst hatte Robert Wiesner nach einer Freistoß-Eingabe von Philipp Pönisch eine gute Kopfballchance (60.). Dann fälschte Groll einen Schuss von Martin Wunderlich entscheidend zum 1:1 ab (62.).

Keine sieben Minuten später führte Klosterfelde wieder. Nach Doppelpass mit M. Jechow traf Wallroth flach ins lange Eck. "Wir haben uns ein bisschen gestrafft, können aber nicht zufrieden sein", so Groll. Lediglich Pönisch hatte zwei gute Offensivszenen. Als Sachsenhausen alles versuchte, ergaben sich für Union beste Chancen durch M. Jechow (88./Alleingang) und Thorben Schöffel (89./Schuss an die Latte).

In der Nachspielzeit sah Danilo Pressmann noch Rot, weil er den durchstartenden M.Jechow am Fuß erwischte. "Der späte Platzverweis tut mir eigentlich leid, da es eine Ungeschicklichkeit war. Aber dem Schiedsrichter blieb in dieser Situation nichts anderes übrig, als zu pfeifen", kommentierte Hübner später diese Entscheidung.

Aus der geschlossenen Mannschaftsleistung wollte Hübner noch zwei Klosterfelder Akteure mit einem Sonderlob hervorheben. Zum einen den Doppeltorschützen Mateuz Wallroth, der über seine beiden erfolgreichen Abschlüsse hinaus ein ständiger Unruheherd vor dem Sachsenhausener Tor war. Und dazu noch Innenverteidiger Leonard Steiner, der über die gesamten 90 Minuten ackerte und so einige brenzlige Situationen vor dem Tor der Gäste entschärfte.

Für Union war es eine Saison mit Tiefs, aber auch etlichen Hochs. "Wenn man einen Schlussstrich unter die Saison zieht, dann steht da ein Platz sieben. Für einen Aufsteiger ein riesiger Erfolg, auch wenn wir so gesehen der schlechteste Aufsteiger von allen dreien sind. Aber das ist eine ganz andere Sache", sagte der Klosterfelder Co.-Trainer. Ein einstelliger Tabellenplatz war vor der Saison angepeilt, den haben die Klosterfelder geholt. Saisonziel dicke erreicht und nun wird ein fetter Strich unter die schlussendlich positive erste Spielzeit in der Brandenburgliga gemacht.

Sachenhausen: Jarling - Rutzen, Wiesner, Pilz, Pressmann, Wunderlich, Kordecki Pönisch (89.Boden), Nowark (14. Wulff), Groll, Dellerue (89.Zubke)

Klosterfelde: Tietz - Jechow, Gerber (54. Aerts), Rathmann, Wenzeck (56. Schöffel), Borchert, Jechow, Ehweiner, Steiner, Marz, Wallroth (70. Aydin) -

Tore: 0:1 Wallroth (1.), 1:1 Groll (62.), 1:2 Wallroth (69.)

Schiedsrichter: Wendorf

Zuschauer: 283

Aufrufe: 020.6.2017, 09:42 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor