Turnierserie findet emotionales Ende

Bei der Siegerehrung suchte Weidemann mit den Tränen kämpfend nach den richtigen Worten. Schlussendlich bedankte er sich bei allen und übergab den anwesenden zehn Teams ihre Pokale und dem Gewinner WfB Hemmerden den Hans-Diedrich-Wanderpokal. Nach 13 Turnieren, die das G-Team in den vergangenen Jahren ausrichtete, war der Wettkampf am Samstag eher unfreiwillig der letzte. "Ich gehe mit einem weinenden Auge", sagte Weidemann.

Gerne hätte er noch weitere Zeit mit seinen Schützlingen verbracht, doch die eigene Gesundheit ließ dies nicht zu. "Nach langem Überlegen musste ich mich dazu entschließen, aufzuhören. Da kein Nachfolger gefunden wurde, wird der Verein gegen Ende des Jahres aufgelöst", erklärte Weidemann. Überhaupt seien die vergangenen Jahre immer schwerer geworden. Nicht nur, dass viele Menschen immer noch Berührungsängste haben und sich deshalb diese Tätigkeit nicht zutrauen, auch immer weniger Menschen mit Behinderung kamen zum wöchentlichen Training. "Einige sind umgezogen oder hatten keine Zeit mehr", berichtete Weidemann. Eine wirkliche Begründung, warum sich keine neuen Sportler dem Team anschlossen, hatte aber auch er nicht.

Die Fußballer, die Weidemann bis zuletzt als Trainer betreute, mussten nach vielen Höhepunkten nun Abschied nehmen von ihm und der Mannschaft, in der sie einiges erlebten. An mehr als 50 Turnieren nahmen sie im vergangenen Jahrzehnt teil und holten dabei Titel wie den des NRW-Meisters oder gar des Europameisters. "Die Jungs sind jetzt schon ein wenig traurig", gestand Weidemann.

Zum Abschied waren noch mal viele alte Weggefährten gekommen. Neben den Mitgliedern des Vorstandes und Gründungsmitgliedern, die Weidemann ehrte, war auch Hubertina Croonenbroek wie beinahe jedes Jahr zum Hallenturnier gekommen. Die stellvertretende Landrätin des Kreises Kleve zollte Weidemann und dem gesamten Team viel Lob. Außerdem übergab sie auch diesmal wieder dem Team, das beim vorherigen Turnier den letzten Platz belegte, den Ehrenpreis des Landrates.

Nicht fehlen durfte ebenfalls Uedems Bürgermeister Rainer Weber. Er erinnerte sich an ein Turnier in der SOCCER-World des gebürtigen Uedemers und ehemaligen Bundesliga-Torwartes Andreas Wessels. Das gab es im Rahmen der 2005 ins Leben gerufenen respect-Kampagne des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes (WFLV). Die Siegerehrung fand vor 55.000 Zuschauern im Stadion des 1. FC Köln statt und begeisterte nicht nur die Sportler, sondern auch den Bürgermeister und Köln-Fan Weber. "Es ist schade, dass mit dem G-Team ein solcher Verein nun aufgelöst wird", sagte Weber, der den Verein immer wieder begleitet und unterstützt hat.

Weidemanns Wunsch, nach mehreren Turniererfolgen seines G-Teams Uedem auch das letzte selbst ausgetragene Hallenturnier in Uedem zu gewinnen, blieb indes unerfüllt. Im Spiel um Platz drei konnten sich die Uedemer gegen die Gangelter Einrichtungen aber immerhin den dritten Rang sichern. "Ein dritter Platz ist ja auch schön", freute sich Weidemann . Außerdem holte sich sein Sohn Stephan mit zehn Treffern den Torschützenpokal des Turniers, das mit Unterstützung der respect-Kampagne ausgetragen wurde.