2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Bis in die Schlußphase hinein sah der TSV Erbendorf (in gelb) gegen die SpVgg SV Weiden II wie der sichere Sieger aus. Am Ende mussten sich die Lang-Schützlinge aber mit einem unbefriedigenden 3:3 zufrieden geben. F: Nachtigall
Bis in die Schlußphase hinein sah der TSV Erbendorf (in gelb) gegen die SpVgg SV Weiden II wie der sichere Sieger aus. Am Ende mussten sich die Lang-Schützlinge aber mit einem unbefriedigenden 3:3 zufrieden geben. F: Nachtigall

Turbulente Schlußphase in beiden Spitzenspielen

Kemnath und Wasserwerkelf holen dabei noch ein 3:3 +++ Kulmain und Plößberg sind die Gewinner des Spieltags +++ Irchenrieth und DJK Weiden gewinnen Sechs-Punkte-Matches

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Turbulent und spannend wie ein Krimi verlief die Schlussphase in den beiden Spitzenspielen des 10. Spieltags. Dabei gelang dem SVSW Kemnath gegen den FC Weiden-Ost das Kunststück, in Unterzahl einen 0:3-Rückstand im Zeitraum zwischen der 85. und 91. Minute noch in ein 3:3 umzuwandeln. Ähnliches geschah in Erbendorf, wo der TSV gegen die SpVgg SV Weiden II 3:1 führte und schon wie der sichere Sieger aussah, doch durch Gegentreffer in der 84. und 90. Minute am Ende ebenfalls mit einem 3:3 zufrieden sein musste. Der SV Kulmain und der SV Plößberg freuen sich über diese Punkteteilungen, haben sie doch ihre Auswärtsaufgaben erfolgreich erledigt. Dabei begeisterte die Drechsler-Truppe beim 7:1 in Ebnath und ist neuer Tabellenführer, der SVP ist mit dem 2:1 in Kirchenthumbach auf den dritten Rang vorgestoßen, zwei Zähler hinter „Vize“ FC Weiden-Ost.

Am anderen Ende des Klassements haben die DJK Irchenrieth (1:0 gegen FC Dießfurt) und die DJK Weiden (5:4-Sieger in der Nachspielzeit in Tremmersdorf) ihre Sechs-Punkte-Spiele für sich entschieden und können etwas durchatmen. Schlußlicht DJK Neustadt/WN hingegen ist der Befreiungsschlag nicht gelungen. Das torlose Remis auf eigenem Terrain gegen den SV Neusorg ist für die Truppe von Muhammet Dal zu wenig, um endlich aus dem Sumpf der Abstiegszone herauszukommen.



SC Kirchenthumbach - SV Plößberg 1:2 (0:1)

Kaltschnäuzigkeit im Abschluß war der Schlüssel für den Dreier der Gäste, die nun wieder ganz dick im Geschäft sind. Vor dem Pausentee lieferten sich die beiden Kontrahenten ein abwechslungsreiches Duell auf Augenhöhe mit Chancen hüben wie drüben. Der SVP nützte dabei bereits seine Erste um in Front zu gehen, als Fabian Kinnert eine langgezogene Flanke nahezu ungedeckt ins Eck köpfte.

Nachdem Schiedsrichter Dresel die zweiten 45 Minuten freigegeben hatte, übernahm der SCK das Kommando und erhöhte die Schlagzahl. Als Simon Speckner per Kopf einlochte, schien das 1:1 perfekt, doch wurde der Treffer aus unverständlichen Gründen nicht anerkannt. Die Platzherren drängten weiter, erhielten aber durch das 0:2 von Florian Stadler – er traf aus 20 Metern ins rechte Toreck – scheinbar einen entscheidenden Rückschlag. Doch Simon Speckners „Anschlussbude“ nur 120 Sekunden später brachte Kirchenthumbach wieder zurück ins Spiel. Die Schlussphase, in der die Klempau-Truppe vehement auf den Ausgleich drängte, sollte dann hektisch mit einer wesentlich härteren Gangart werden. Viele Fouls und eine Flut an Gelben Karten prägten die Szenerie, viele Unterbrechungen störten den Spielfluß. Der SCK setzte alles auf eine Karte, der Ausgleich wollte aber schließlich nicht mehr gelingen.


Schiedsrichter: Matthias Dresel - Zuschauer: 160
Tore: 0:1 Fabian Klinnert (41.), 0:2 Florian Stadler (60.), 1:2 Simon Speckner (62.)


TSV Erbendorf - SpVgg SV Weiden II 3:3 (2:1)

Ein echtes Spitzenspiel, in dem der Gastgeber schon wie der sichere Sieger aussah, sich aber in den Schlussminuten noch die Butter vom Brot nehmen ließ. Zunächst schien für die Schützlinge von Roland Lang alles nach Plan zu verlaufen. Mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten brachten Dominik Lang und Torjäger Sandro Hösl ihre Farben nach clever vorgetragenen Konterangriffen mit 2:0 beruhigend in Führung. Der Anschlusstreffer praktisch mit dem Pausenpfiff war da zunächst nur ein kleiner Schönheitsfehler.

Denn als Sandro Hösl nach über einer Stunde auf 3:1 erhöhte, schien das Spitzenspiel endgültig in Richtung der Steinwaldelf zu laufen. Danach verpasste es der TSV allerdings, bei mehreren Möglichkeiten, den Sack zuzumachen und wurde in der Endphase dann dafür bestraft. Die junge Gästeelf steckte in keiner Phase auf, trug teilweise geschickte Angriffszüge vor und belohnte sich schließlich noch mit einem Zähler. U19-Kapitän Moritz Zeitler brachte die Wasserwerkelf wieder heran, und Marco Kießling blieb es schließlich vorbehalten, in den Schlusssekunden aus dem Gewühl heraus noch das umjubelte 3:3 zu markieren.


Schiedsrichter: Patrick Rossow - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Dominik Lang (11.), 2:0 Sandro Hösl (14.), 2:1 Marco Kießling (45.), 3:1 Sandro Hösl (65.), 3:2 Moritz Zeitler (82.), 3:3 Marco Kießling (92.)


FC Tremmersdorf / Speinshart - DJK Weiden 4:5 (2:2)

Einen „Tag des offenen Tores“ erlebten die knapp 100 Zuschauer mit dem besseren Ende für den Gast aus der Max-Reger-Stadt. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte drückte der Pausenstand auch die Geschehnisse auf dem Spielfeld in Zahlen aus.

Nach dem Wechsel schien zunächst nichts auf eine derartig turbulente Schlussphase hinzudeuten, denn bis fast eine viertel Stunde vor Schluß gelang keinem Team mehr ein Torerfolg. Niklas Aha läutete mit dem sehenswerten Führungstreffer für die DJK dann ein Finale ein, an das man noch lange denken wird. Vier Minuten später stand es plötzlich 3:3, erneut war ein Weidener der Torschütze, doch leider traf er ins eigene Netz. Die DJK blieb unbeeindruckt und weiter am Drücker und bog nach einem Doppelschlag durch Patrick Ott und in der Nachspielzeit durch Franz-Josef Birawsky endgültig auf die Siegerstrasse ein. Patrick Dittners 4:5 in Spielminute 94 war letztlich nur noch Ergebniskosmetik in diesem spannenden Aufsteigerduell.


Schiedsrichter: Timmy Joe Schlesinger (Altenstadt/V) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Michael Zahn (9.), 1:1 Reinhold Quast (26.), 2:1 Michael Diepold (21.), 2:2 Patrick Ott (33./Handelfmeter), 2:3 Niklas Aha (71.), 3:3 Philipp Ertl (72./Eigentor), 3:4 Patrick Ott (83.), 3:5 Franz-Josef Birawsky (91.), 4:5 Patrick Dittner (94./Foulelfmeter)


DJK Neustadt/Waldnaab - SV Neusorg 0:0

Ein unter dem Strich gerechtes Remis, das die Neustädter allerdings nicht weiter bringt, sie treten am Tabellenende auf der Stelle. Bei widrigen äußeren Bedingungen sahen die wenigen Zuschauer eine an Höhepunkten arme Partie, in der sich das Geschehen über die gesamte Distanz weitgehend im Mittelfeld abspielte. Die Platzherren gingen mit großem Engagement zur Sache, doch fehlte bei eigentlich erfolgversprechenden Angriffszügen oft die Genauigkeit beim finalen Pass. Die Gäste agierten defensiver und versuchten sich mit schnellen Gegenzügen bei Ballgewinn. Vor dem Tor agierten beide Teams relativ harmlos, gerade mal zwei gute Möglichkeiten auf jeder Seite - bei den Kreisstädtern vergaben Philipp Gerlach und Marco Schaupert - standen vor dem Wechsel zu Buche.

In Halbzeit 2 änderte sich das Bild nur wenig. Dabei kam die Dal-Elf hochmotiviert zurück und versuchte verzweifelt, das Spiel an sich zu reißen, um endlich mehr gefährliche Situationen zu kreieren. Doch schafft sie es momentan einfach nicht, den dazu notwendigen Druck aufzubauen, da fehlt es auch an Selbstbewußtsein der Offensivkräfte. Aber auch die Grüner-Truppe riss keine Bäume aus. Die Angriffe wurden wohl mit mehr Plan vorgetragen und Neusorgs Stürmer tauchten auch einige Male im DJK-Strafraum auf, doch "Angst und Schrecken" konnten auch sie nicht verbreiten. Am Ende schienen beide zufrieden, Neustadt beendete seine Niederlagenserie und hielt die Null, die Gäste schnürten den gewünschten Zähler ins Heimgepäck.


Schiedsrichter: Adrian Kohn - Zuschauer: 50
Tore: -


SV SW Kemnath-Stadt - FC Weiden-Ost 3:3 (0:0)

Bis in die Schlußphase hinein schienen die Gäste einem sicheren Dreier entgegenzusteuern, mussten sich aber dann doch noch mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Halbzeit 1 sah optisch überlegene Platzherren und einen FC Ost, der durch geschickt vorgetragene Konter immer wieder Gefahr versprühte.

Als sich die Ferstl-Elf kurz nach Wiederbeginn selbst dezimierte (Markus Holzner flog mit Gelb-Rot vom Platz), nützten die cleveren „Ostler“ ihre Überzahl in Folge aus und schraubten innerhalb von 20 Minuten das Ergebnis auf ein schier uneinholbares 0:3. Der Kemnather Anschlußtreffer fünf Minuten vor dem Ende schien reine Ergebniskosmetik, dachte man. Und scheinbar auch die Mannen von Peter Kämpf, die erheblich in ihrer Konzentration nachließen. Als Florian Knodt dann zwei Zeigerumdrehungen vor Ende der regulären Spielzeit auf 2:3 verkürzte, brannte plötzlich der Baum. Schließlich belohnte Spielertrainer Christian Ferstl sich und sein Team mit dem nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich, der ein Lohn für nimmermüdes Nachsetzen war. Für den FC Ost fühlt sich dieses Remis sicher wie eine Niederlage an.


Schiedsrichter: Alexander Maisel - Zuschauer: 65
Tore: 0:1 Nikolai Schuller (59.), 0:2 David Hofmeister (76.), 0:3 Alexander Funk (78.), 1:3 Arthur Quast (85.), 2:3 Florian Knodt (89.), 3:3 Christian Ferstl (92.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Markus Holzner (48./SV SW Kemnath-Stadt)


DJK Irchenrieth - FC Dießfurt 1:0 (1:0)

Ein typisches Duell im Kampf um den Ligaerhalt lieferten sich beide Teams, in dem Irchenrieth vom Anpfiff weg Gas gab und die Gäste mit einer aggressiven Spielweise dagegen hielten. Sie erzeugten auch den ersten Aufreger, als Simon Schmid nach einem Konter nur den Pfosten des einheimischen Gehäuses anvisierte. Die sehr körperbetonte Art des FC Fußball zu spielen, erzeugte eine Reihe von Freistößen, einer davon war dann schon Ausgangspunkt zum „Tor des Tages“: Marek Vit zirkelte den Ball vor´s Tor, wo Martin Kostka eiskalt aus sieben Metern einköpfte. Dießfurt antwortete sofort wütend, und zwang DJK-Keeper Matthias Gilch quasi im Gegenzug nach einem Kopfstoß aus kurzer Distanz zu einer Glanzparade. Praktisch mit dem Pausenpfiff erwies Simon Schmid seinem Team einen Bärendienst, als er nach überhartem Einsteigen zunächst gegen den Irchenriether Goalie Matthias Gilch, und, nachdem dieser verletzt ausgewechselt war, auch gegen seinen Vetreter Dominik Kummer mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde.

In Überzahl diktierte die Scheidler-Truppe nach der Pause das Geschehen, besaß mehrere gute Einschußmöglichkeiten, verpasste es aber, eine Vorentscheidung zu schaffen. Die Gäste steckten wohl nie auf, kämpften verzweifelt um einen möglichen Punkt, doch fehlte ihnen dabei die Durchschlagskraft im Angriff, um den wichtigen Irchenriether Sieg noch in Gefahr zu bringen.


Schiedsrichter: Michael Ott (Vohenstrauß) - Zuschauer: 90
Tore: 1:0 Martin Kostka (28.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Simon Schmid (45./FC Dießfurt)


DJK Ebnath - SV Kulmain 1:7 (0:4)

Eine fürchterliche Heimklatsche erlitt die DJK im Derby gegen den neuen Spitzenreiter. Vor einer stattlichen Zuschauerkulisse zeigte der SVK seinem Gastgeber vom Anpfiff weg „wo´s lang geht“. Fast 25 Minuten schnürte Kulmain die Platzherren in ihrer Hälfte ein, zunächst ohne Zählbares zu erreichen. Ausgerechnet als diese Sturm- und Drangphase abgeebt war, gingen die Drechsler-Schützlinge dann doch in Führung, bezeichnenderweise durch ein Eigentor. Dieser Treffer wirkte quasi wie ein Dosenöffner, denn binnen acht Minuten schraubte Kulmain das Ergebnis auf einen Halbzeitstand von 0:4, die Messe war da schon gelesen.

Die Sebald-Elf kam entschlossen aus der Kabine zurück und nahm das Heft gegen einen mehrere Gänge zurück schaltenden Gast in die Hand. Der Lohn für das Bemühen auf die Korrektur des Spielstandes war der Ehrentreffer, mehr war aber an diesem „gebrauchten Tag für die DJK nicht drin. Gegen Ende dieses unerwartet deutlich endenden Nachbarderbys legten die Kulmainer nach noch einmal zu, trafen drei weitere Male ins Schwarze und sorgten für ein wahres Desaster für die Heimelf, die an diesem Tag - stark ersatzgeschwächt – kein fordernder Gegner für den Aufstiegsaspiranten war.


Schiedsrichter: Reinhard Hanft - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Frank Steinkohl (18. Eigentor), 0:2 Oliver Schicker (33. Foulelfmeter), 0:3 Oliver Schicker (39.), 0:4 Peter Dollhopf (44.), 1:4 Markus Sebald (54.), 1:5 und 1:6 Lukas Reger (72.und 76.), 1:7 Peter Dollhopf (84.)



Aufrufe: 04.10.2016, 10:10 Uhr
Werner SchaupertAutor