Pokalsieg ist das I-Tüpfelchen

Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte es für den Neuling eng werden. Unnötige Punktverluste in der Hinrunde, das nach einem Abbruch verloren gewertete Spiel gegen den SV Somborn und der Rücktritt von Aufstiegs-Trainer Kaan Günes: Die erste Saison von Türk Gücü Hanau war nicht frei von Turbulenzen. Mit der Verpflichtung von Trainer Blerim Petrovci gelang den Hanauern ein guter Fang. Aufgrund einer Verletzung konnte Petrovci direkt auf dem Platz zwar nur selten helfen, doch die Spieler profitierten von seiner großen Erfahrung. Petrovci führte vor wenigen Jahren den SC 1960 Hanau in die Gruppenliga und trainierte dort – allerdings weniger erfolgreich – auch den FC Hanau 93. „Blerim hat die Mannschaft zusammengeschweißt“, sagt der Sportliche Leiter Alim Katilmis. Auch vom zwischenzeitlichen Abrutschen auf einen der fünf direkten Abstiegsplätze ließ sich der Club nicht aus dem Konzept bringen.

Für die kommende Runde stehen vier Neuzugänge fest; alle haben bereits in höheren Ligen gespielt: Marcel Santos (Spvgg. Oberrad), Alihan Karan (SG Bornheim/Grün-Weiß) sowie Kerem Kaya und Serkan Bayin (beide Safakspor Hanau). Die Personalplanungen sind noch nicht abgeschlossen, Gespräche mit den eigenen Spielern und auch mit potenziellen Neuzugängen laufen noch. „Wie es aussieht, bleibt die Mannschaft zu 95 Prozent zusammen“, berichtet Katilmis. Matthias Kurt wird den Gruppenligisten wohl verlassen und künftig für den B-Ligisten Dörnigheimer SV auflaufen. Katilmis würde den Ex-Kesselstädter gerne halten und kann diesen Schritt aus sportlichen Gesichtspunkten auch nicht nachvollziehen, würde es aber respektieren, falls es zu diesem Wechsel kommt.

Tabellenplatz neun soll noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Der Verein will von der spürbaren Euphoriewelle im Umfeld profitieren und sich in der Gruppenliga etablieren. „Vielleicht können wir oben reinschnuppern“, sagt Katilmis und nennt mit einem Platz unter den besten fünf Mannschaften seine Wunschvorstellung für die Saison 2017/18. „Die Liga ist sehr ausgeglichen. Anders als in der Kreisoberliga kann dort jeder jeden schlagen. Wer nicht gegen den Abstieg spielen will, der muss vorne mitspielen. Und das sollte unser Ziel sein. Wir wollen schönen Fußball spielen und jede Menge Punkte holen.“ Auf einen Höhepunkt freut sich Katilmis besonders: Durch den Kreispokalsieg, dem größten Erfolg der 38-jährigen Vereinsgeschichte, darf Türk Gücü Hanau in der kommenden Saison im Hessenpokal starten und hofft bei der Auslosung der ersten Runde auf ein attraktives Los.