Nachwehen, Sperren, Spielertrainer-Treffer

Kurios: Eine Woche zuvor war es ebenfalls der Spielertrainer, der kurz vor Schluss mit einem Eigentor die Niederlage bei den Sportfreunden Seligenstadt II besiegelte. Wiedergutmachung also geglückt. Apropos Seligenstadt: Wieder war es die zweite Mannschaft des Hessenligisten, die einen Spitzenreiter stürzte. Mit 1:0 gewannen die Mainstädter beim JSK Rodgau. Der Tabellenachte profitierte dabei gewiss vom Insiderwissen seines Trainers Thomas Marton (siehe Interview auf dieser Seite), der zum einen in Jügesheim wohnt und vor dem Zusammenschluss der beiden Jügesheimer Vereine zum JSK Rodgau die Mannschaft der TGS Jügesheim anleitete.

Hanau 93 liegt nun nach Punkten mit den Rodgauern gleichauf, hat nach aktuellem Stand aber im direkten Vergleich die Nase vorne. Das Spitzenduo spürt den Atem von Verfolger Viktoria Nidda. Der Büdinger Kreisvertreter unterstrich mit einem 8:1-Erfolg beim SV Pfaffenhausen seine Ambitionen.

Die Mannschaft von Trainer Stephan Belter liegt drei Punkte hinter dem Spitzenduo, muss aber auf beide Topteams jeweils mehr als zur einen Sieg aufholen, da sowohl der direkte Vergleich gegen Hanau als auch gegen Rodgau verloren wurde. Gegen beide Teams hat Viktoria Nidda bereits im Jahr 2016 zwei Mal gespielt, vorgezogene Spieltage im Rahmenterminkalender machten dies möglich.

Auf Platz vier muss der FSV Bischofsheim nach der 1:3-Niederlage gegen den SV Somborn etwas abreißen lassen. „Wir haben heute die Nachwehen des Obertshausen-Spiels gespürt“, erklärte Klaus Pawlytko, Spielobmann des FSV Bischofsheim und meinte dabei das Fehlen der gesperrten Leistungsträger Michael Kohnke und Cedric Liuzzo.

Der Ex-Büdinger Sven Skupin hatte eine Woche zuvor beim 0:5 bei Kickers Obertshausen als dritter FSV-Spieler ebenfalls „Rot“ gesehen. Während die Gastgeber den Anschluss an das Spitzentrio etwas verloren, verbuchte der SV Somborn wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.

Dicht an die Frösche heran rückten Kickers Obertshausen (glanzloser 6:0-Sieg gegen Kesselstadt) und der FC Hochstadt, der bei der SG Rosenhöhe Offenbach souverän agierte und einen verdienten 2:0-Erfolg einfuhr.

Pechvogel auf Seiten der Maintaler war Jürgen Bufi, der nach seiner Einwechslung einen schmerzhaften Tritt auf den Zeh erlitt und wieder ausgetauscht werden musste.

Beim VfR Kesselstadt umfasst die Krise mittlerweile nicht nur den sportlichen Bereich. Bei der Jahreshauptversammlung des Tabellenletzten fand sich am vergangenen Freitag kein Vorstand. Der bisherige Klubchef Thorsten Wolter wird den Verein kommissarisch weiter führen, so wie er bereits in den vergangenen anderthalb Jahren getan hat. In sechs Wochen tagen die Mitglieder des VfR erneut. Deutet sich dort keine Lösung an, drohen am Sportgelände an der Pumpstation die Lichter auszugehen.

Mehr als ein Hoffnungsschimmer war der 4:0-Erfolg in Mühlheim für Spieler und Verantwortliche des Aufsteigers Türk Gücü Hanau. Pressewart Mehmet Bayram sprach von einem Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Dieser blieb für die SG Marköbel aus. Die Hammersbacher trennten sich vom Tabellenvorletzten VfR Wenings torlos und warten weiter auf den ersten Sieg in diesem Jahr.