2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Früher Talent, jetzt bald Trainer: Nicolas Schlegel. Foto: V. Könneke
Früher Talent, jetzt bald Trainer: Nicolas Schlegel. Foto: V. Könneke
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Bezirksligist Westerstetten kämpft gegen den Abstieg

Nicolas Schlegel vor den beiden Finalspielen der Saison

Nicolas Schlegel hat schon mit vielen heutigen Nationalspielern zusammen gekickt. Jetzt kämpft er mit dem Bezirksligisten TSV Westerstetten gegen den Abstieg.

Toni Kroos, Thomas Müller, Holger Badstuber sowie die Bender-Zwillinge Lars und Sven haben das Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust schon getragen. Mit den Nationalspielern hat Nicolas Schlegel vom Bezirksligisten TSV Westerstetten während seiner B-Junioren-Zeit beim VfB Stuttgart fußballerisch die Klinge gekreuzt. Und die heutigen Bundesligaprofis Daniel Didavi und Sebastian Rudy waren Mannschaftskameraden.

Im ersten A-Junioren-Jahr kehrte er zum SSV Ulm 1846 zurück. Von dort ging es während seines Lehramt-Studiums zum Bayernligisten SpVgg Bayreuth. Nach einem Knorpelschaden im Knie zog es den Mittelfeldakteur 2012 zu seinem Heimatklub TSV Westerstetten. „Ich wollte wieder mit meinem Bruder Dominik und meinen Kumpels kicken“, begründet der heute 27-Jährige den Schritt.

Der Lehrer für Sport und Deutsch am Gymnasium in Illerzell trug bis zu seinem Kreuzbandriss im Oktober des vergangenen Jahres maßgeblich zum Aufschwung und dem Bezirksliga-Aufstieg 2014 bei. Nun droht aber vor dem Nachbarschaftsderby morgen (15 Uhr) im Kellerduell beim SV Lonsee der Absturz in die Kreisliga A. „Uns helfen nur noch zwei Siege“, bekennt Schlegel.

Seinen Einstieg in die Trainerlaufbahn würde er aber in der neuen Saison liebend gern in der Bezirksliga feiern. „Du kennst die Schwachpunkte des Teams und hast auch einen Plan, wie du spielen willst. Das Spannende wird sein, ob ich das so hinbekomme, wie ich mir das vorstelle“, sagt der DFB-Stützpunkttrainer am Ulmer Kuhberg. Er muss allerdings im Rahmen seines Referendariats im kommenden Schuljahr noch einmal für sechs Monate an ein Würzburger Gymnasium. In dieser Zeit übernimmt Co-Trainer Reinhold Kienzler die TSV-Trainingseinheit am Dienstag. Freitags und bei den Spielen am Wochenende gibt dann Schlegel das Kommando. Trotzdem war der 27-Jährige für den Klub erster Ansprechpartner, als der jetzige Trainer Andreas Stolecki seinen Abschied zum Rundenende verkündet hatte.

Fatales Verletzungspech

Die akute Abstiegsgefahr ist den sportlichen Kommandogebern aber kaum anzulasten. „Wichtige Leistungsträger waren zeitweise verletzt. Das konnten wir nicht kompensieren“, betont Schlegel angesichts eines mit 14 gleichwertigen Spielern besetzten, dünnen Kaders. „Das ist bei uns aber eine verschworene Einheit“, ergänzt er. So wird Schlegel, der die Junioren-Elite-Trainer-Lizenz erwerben will, selbst bei einem Abstieg auch weiterhin auf fast den kompletten bisherigen Kader zurückgreifen können.

Aufrufe: 027.5.2017, 08:10 Uhr
SWP / Detlef GroningerAutor