2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Mit allem was er hat, bäumte sich Wertingens Torwart Andreas Dirr gegen Deiningens Kapitän Michael Jais auf und verhinderte somit einen weiteren Gegentreffer.	   F.: Georg Fischer
Mit allem was er hat, bäumte sich Wertingens Torwart Andreas Dirr gegen Deiningens Kapitän Michael Jais auf und verhinderte somit einen weiteren Gegentreffer. F.: Georg Fischer

Dagegenhalten bis zum Abpfiff

TSV Wertingen ist dem Bezirksliga-Aufstieg wieder ein Stück näher +++ Höchstädt leistet Schützenhilfe +++ Unterthürheim dreht in Unterzahl auf

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Späte Tore sind des einen Freud, des anderen Leid. Eine Minute vor Schluss erzielte der TSV Wertingen in der Kreisliga Nord durch einen Freistoß von Christoph Prestel noch den Treffer zum 2:2-Endstand gegen die SpVgg Deiningen. Es war ein hartes Stück Arbeit für die Wertinger, der Sportliche Leiter Fritz Bühringer war nach Schlusspfiff aber zufrieden mit dem Ergebnis und vor allem begeistert vom Auftreten der Mannschaft.

„Da muss man ein großes Kompliment aussprechen. Unsere junge Mannschaft hat einen enormen Schritt in Sachen Mentalität gemacht“, sagt er. Damit meint Bühringer, dass ein zweimaliger Rückstand egalisiert wurde. Den frühen Treffer von Deiningens Chlebisz glich der eingewechselte Felix Körner erst in der Schlussviertelstunde aus, „ein schöner Flachschuss auf dem nassen Boden“. Dann traf zunächst Deiningens Routinier Marco Reiner per Freistoß, ehe es ihm Christoph Prestel gleichtat. „Ein abartiger Freistoß“, zeigt sich Bühringer begeistert. Weil Donaumünster gleichzeitig gegen Höchstädt verlor, haben die Wertinger nun sogar zwei Punkte Vorsprung.

Überschattet wurde der Spieltag auf dem Wertinger Judenberg durch die Verletzung von Michael Kellermann. Der hatte sich als Torwart der zweiten Mannschaft im Vorspiel gegen Kicklingen (Kreisklasse Nord 2) nach nur wenigen Minuten ohne Fremdeinwirkung schwer verletzt. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden, wurde bereits operiert, während das Spiel der „Ersten“ noch lief. Bühringer machte sich nach Schlusspfiff direkt auf den Weg ins Krankenhaus, um nach seinem Schützling zu schauen.

Obwohl es für die SSV Höchstädt nur um die Ehre ging, zeigten die Rothosen beim überraschenden 1:0-Auswärtssieg in Donaumünster eine starke Leistung. „Ich glaube, der SV Donaumünster hat nicht mit so viel Gegenwehr gerechnet, aber unsere Spieler haben heute Charakter bewiesen und gezeigt, dass sie mit jeder Mannschaft in der Liga mithalten können, wenn alle Mann an Bord sind“, so SSV-Trainer Markus Zengerle: „Jetzt spielen wir noch gegen die Absteiger aus Dillingen und Flotzheim – auch die haben dieses Wochenende gezeigt, dass sie weiter engagiert und motiviert sind. Gleiches gilt für uns, wir wollen schon noch zweimal gewinnen.“

Eine beeindruckende Leistung hat der TSV Unterthürheim in seiner Heimpartie gegen den TSV Haunsheim gezeigt. Zur Pause stand es 0:0, Unterthürheim musste den zweiten Durchgang in Unterzahl bestreiten, weil Daniel Gumpp die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Keine guten Vorzeichen gegen die Haunsheimer, die eine starke Saison spielen. Doch dann drehte Unterthürheim in Unterzahl auf, gewann deutlich und verdient mit 4:0. „Das war richtig stark. Jeder hat für den anderen gekämpft, ist für den anderen gelaufen“, so Richard Wörle, der Zweite Abteilungsleiter des TSV Unterthürheim, nach dem Spiel.

Für Unterthürheim ist damit der Klassenerhalt geschafft, weil am letzten Spieltag die Konkurrenten FC Mertingen und FC Pfaffenhofen-Untere Zusam gegeneinander spielen. Für TSV-Spielertrainer Moritz Hempel geht damit der Wunsch in Erfüllung, den Klassenerhalt rechtzeitig gesichert zu haben und nicht wieder bis zum letzten Spieltag zittern zu müssen. Und er hinterlässt seinem Nachfolger als Spielertrainer, Christoph Wirth, eine Kreisliga-Mannschaft. Ob Wirth und Hempel dann kommende Saison auf dem Platz aufeinandertreffen werden, bleibt noch offen. Hempel wechselt zurück zu seinem Jugendverein, zum TSV Wertingen. Und der strebt nach wie vor nach dem Aufstieg in die Bezirksliga.

Einen herben Rückschlag in Sachen Klassenerhalt hat der FC Pfaffenhofen-Untere Zusam einstecken müssen und findet sich nun mehr denn je im Kampf um die Kreisliga. Bei der 1:2-Niederlage beim bereits als Absteiger feststehenden FSV Flotzheim ließ die Truppe der beiden Spielertrainer Alexander Steichele und Fabian Röller vor allem im ersten Durchgang einiges vermissen. „Wir haben dem Gegner zu viel Raum geboten, waren schläfrig. Beide Gegentore hätten nicht sein müssen“, so Röller nach der Partie. Weil der FC Mertingen gleichzeitig gewinnen konnte, ist der FC PUZ jetzt punktgleich mit dem Drittletzten. Doch noch ist natürlich nichts verloren für den FC PUZ, am kommenden Sonntag kommt die SSV Dillingen, die auch bereits als Absteiger feststeht.

Aufrufe: 08.5.2017, 22:17 Uhr
Wertinger/Donau-ZeitungAutor