TSV Urdenbach feiert Fußballfest

Das Ergebnis am Ende war mit 11:0 für die Fortuna zwar eindeutig, aber genauso nebensächlich. "Wir hatten einfach Spaß an dem Spiel und alle Jungs durften mal ran", erklärte TSV-Trainer Frank Lippold nach Abpfiff, während sich sein Team von den Zuschauern feiern ließ.

Anlässlich des 120-jährigen Vereinsjubiläums des TSV beehrte die Zweitliga-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf am Sonntag den Urdenbacher Traditionsverein zu einem Ehrenspiel. Aufgrund von Sicherheitsauflagen fand die Begegnung jedoch nicht auf der Vereinsanlage an der Woermannstraße, sondern auf der Bezirkssportanlage Koblenzer Straße statt. Diese ist eigentlich die Heimspielstätte des Garather SV, der die Anlage jedoch den Nachbarn zur Verfügung stellte.

Bereits am Vormittag stimmten sich die Urdenbacher bei Familienfestatmosphäre auf das Spitzenspiel ein. Zum Anpfiff hatten sich fast 2000 Gäste auf der Anlage versammelt, um die beiden Teams anzufeuern. Vor allem die TSV-Anhängerschaft sorgte für gute Stimmung auf den Rängen und dichtete so manch bekannten Fortuna-Fangesang auf den Urdenbacher Club um.

Für die zahlreichen Kinder auf der Anlage war der hohe Besuch der Profis besonders aufregend. Schon während des Spiels schlichen immer wieder kleine Autogrammjäger zur Fortuna-Bank und wurden dabei nicht selten vom eigens beauftragten Sicherheitspersonal abgefangen (siehe Infokasten auf der Seite). Nach Abpfiff konnten sich die Fortuna-Stars vor dem Autogrammansturm der jugendlichen Verehrer kaum noch retten.

Für TSV-Kapitän Marvin Borchers war das Spiel ein "einmaliges Erlebnis." Er freute sich über die Unterstützung von den Rängen. "Normalerweise spielen wir vor maximal 100 Leuten, heute waren es fast 2000. Ein tolles Gefühl", sagte er.

Das Spiel gegen die Fortuna bildete auch den krönenden Abschluss des Vereinsprojekts "Fit 2014", das der TSV im Januar 2011 ins Leben gerufen hatte. Das Projekt sieht ein umfassendes Modernisierungsprogramm für die Vereinsanlage vor. Umstritten ist das Projekt nicht. Nach aktuellem Stand der Planungen sollen die fünf Tennisplätze des Vereins veräußert werden und auf ihrem Areal eine neue Gymnastikhalle und ein Umkleidetrakt für die Fußballabteilung entstehen.

Folge: Die 90 Mitglieder der Tennisabteilung des TSV verlieren dann ihre Heimat. Auf mehreren Mitgliederversammlungen hatte es deshalb Proteste gegen das Projekt gegeben. TSV-Vorstandsvorsitzender Friedhelm Gutowski hatte Mitgliedern der Tennisabteilung angeboten, sie in benachbarte Vereine als Sportgemeinschaften einzugliedern. "Wir müssen auch realistisch sein. Unsere Tennissparte ist eine ausblutende Abteilung", sagte er.

Was den Fortschritt des Programms angeht, so hofft Gutowski, dass "die Planungen im Januar abgeschlossen werden können, um den Bau in die Wege zu leiten." Dann sollen auch die Mitglieder die Pläne noch einmal absegnen.