2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Jubeltraube nach Abpfiff: Die Sennelager Jungs feiern den Klassenerhalt.
Jubeltraube nach Abpfiff: Die Sennelager Jungs feiern den Klassenerhalt.

4:5 - Irres Spiel in Schöning!

Abstiegsrelegation: Sennelager II hält nach Aufholjagd die Klasse – TSV muss trotz Viererpack von Tewes zittern

Bei Dauerregen in Schöning zeigte die Reserve des TuS Sennelager heute eine moralische Glanzleistung gegen den TSV Tudorf II. Bis zur 25. Minute führten die Grün-Weißen aus Tudorf noch mit 3:0 – doch dann kamen die Sennelager Jungs eindrucksvoll zurück. „Heute sind wir alle Holden“, hatte TuS-Trainer Markus Hoffmann noch vor Spielbeginn die Devise ausgegeben, um seinen privat verhinderten Toptorjäger Denis Holden zu ersetzen – und er sollte mit der Treffsicherheit seines Teams Recht behalten.

Nach abwartendem Beginn vor etwa 80 Zuschauern ging es nach etwa einer Viertelstunde richtig rund: Hier war es der von etwa 50 Fans unterstützte TSV, der einen Start nach Maß hinlegte: Mit einem Hattrick markierte Dennis Tewes nach schönem Pass (15.), guter Vorarbeit durch den schnellen Fabio Linke (17.) und nachdem TuS-Keeper Jüde beim Herauseilen nicht sauber klären konnte (30.) binnen kürzester Zeit eine vermeintlich beruhigende 3:0-Führung. Hiermit löste er erste Jubelstürme am Seitenrand aus und auch für viele neutrale Beobachter wie Kreisfussballobmann Lothar Tebbe schien der Käse bereits gegessen. „In den ersten 30. Minuten haben wir nach dem 1:0 die Köpfe nicht wirklich hoch bekommen“, gab auch Hoffmann zu.

Dann jedoch schlug die Stunde der Sennelager Jungs: zunächst traf wie aus dem Nichts Dennis Handscombe aus kurzer Distanz zum 3:1, das wie ein Weckruf für den TuS wirkte nunmehr den TSV in Schockstarre versetzte (33.). In der 39. Minute war es dann Handscombe mit seinem zweiten Streich per Kopf nach einem Eckball, der zum Anschluss traf. Der TSV schwamm nun ähnlich wie der TuS in den vorherigen Minuten, sodass Patrick de Ramos Perreira nur eine Minute später mit einem schönen Schlenzer von der Sechzehnerkante in den Winkel zum Ausgleich traf (40.).

Auch nach der Pause blieb Sennelager weiter spielbestimmend und spielte über die Außen immer wieder effektiv nach vorne. Die Chance zur erneuten Führung bekam in der 59. Minute jedoch der TSV: an einer scharfen Hereingabe von Fabio Linke rutschten in der Mitte gleich zwei Grün-Weiße haarscharf vorbei. Nur wenig später zeigte sich Sennelager dann gnadenlos: Kapitän Marc Oelsner köpfte nach einer Ecke unhaltbar ein – das Spiel war gedreht (66.). Nun lag der Druck vollständig bei den immer noch lautstark unterstützten Tudorfern, die nach vorne jedoch eher kopflos agierten. Stattdessen konterte Sennelager in der 77. Minute über den starken Roman Wedel und Dennis Handscombe schob zu seinem dritten Treffer ein – 3:5 (75.).

Doch damit war das Spiel noch lange nicht gegessen: Unmittelbar anschließend schoss Perreira an den TSV-Pfosten, bevor auf der Gegenseite Dennis Tewes per Kopfball nach einem Freistoß seinen vierten Treffer markierte (78.). „So ein hin und her wie heute habe ich noch nie erlebt“, war der völlig durchnässte TuS-Coach Hoffmann am Rande nervlich restlos bedient, obwohl seine Jungs in der Folge konzentriert verteidigten. Doch eine Chance sollte Grün-Weiß dann doch noch bekommen: In der vierten Minute der Nachspielzeit köpfte ein TSV-Akteur einen Freistoß brandgefährlich auf das TuS-Tor, doch Keeper Pascal Jüde parierte überragend. Zuvor hatte es bei einem Schussversuch des TSV zudem ein vermeintliches Handspiel gegeben, doch ein Pfiff der souverän auftretenden Schiedsrichterin Jana Klaaßen blieb aus. „Das war ein klares Handspiel“, befand der unmittelbar in der Nähe befindliche TSV-Coach Heinz-Jürgen Ahlers nach Spielende.

So aber blieb der Lucky-Punch für den TSV am Ende aus und die Freude bei den Sennelager Jungs war groß. „Dass wir so zurück gekommen sind, ist einfach überragend“, freute sich Hoffmann neben dem Klassenerhalt vor allem über die Moral seiner Truppe.„Wir haben die Saison nicht heute vergeigt, sondern hätten schon in der Serie in einigen Spielen einfach mehr punkten müssen“, fand hingegen sein Gegenüber Ahlers, der den Klassenerhalt nun nur noch mit fremder Hilfe realisieren kann: Sollten sowohl der SC Espeln als auch die DJK Mastbruch aufsteigen, würden die Tudorfer trotz der bitteren Niederlage von heute in der Liga bleiben.

Aufrufe: 019.5.2017, 22:30 Uhr
Florian DickgreberAutor