2024-03-18T14:48:53.228Z

Vereinsnachrichten
Die scheidende Schwaben-Managerin Conny Fischer sieht in eine ungewisse Zukunft.  Foto: Walter Brugger
Die scheidende Schwaben-Managerin Conny Fischer sieht in eine ungewisse Zukunft. Foto: Walter Brugger

Schwaben Augsburg steht vor einem Neuanfang

Managerin, Trainer und sieben Spielerinnen gehen +++ Nicht nur deshalb rückt die 2. Liga in weite Ferne

Der Aufstieg ist vorerst kein Thema mehr. Dreimal in Folge wurden die Fußballfrauen des TSV Schwaben Augsburg bis zur Saison 2015/2016 Zweiter in der Regionalliga Süd, dreimal schrammten sie knapp am Aufstieg vorbei. Die vergangene Saison ging gründlich daneben. Statt wieder im Aufstiegsrennen mitzumischen, kämpfte die Mannschaft mit gewaltigem Verletzungspech – und gegen den Abstieg. „Das ist umso bitterer, wenn man mit hohen Zielen in die Saison gestartet ist“, gesteht Managerin Conny Fischer.

Jetzt steht der Klub vor einem gewaltigen Umbruch. Sieben Spielerinnen hören auf, Konditionstrainerin Silvia Maisch und Trainer Hermann Rödig ziehen sich zurück und auch Managerin Fischer gibt ihr Amt ab. Die Mutter von drei Kindern hat schlicht keine Zeit mehr, jeden Tag drei Stunden in die Organisation des Vereins zu stecken.

„Wenn man es nicht gescheit macht, bringt es nichts“, erklärt Fischer. Die Entscheidung sei ihr schwergefallen. Doch mit den Kindern und den Fitnesskursen für Mütter, die sie leitet, ist Fischer zu stark eingespannt. Zweieinhalb Jahre lang lenkte sie die Geschicke der Schwaben-Frauen, davor war sie als Spielerin und als Co-Trainerin im Verein aktiv. Wer ihr nachfolgt, ist noch offen. Dass sich wieder ein Ehrenamtler findet, der so viel Zeit investieren kann und will, bezweifelt Fischer allerdings.

Zumindest auf der Trainerbank stehen die Neuen schon fest. Roger Schlensog und Günter Beyrle, die zuvor die U17 der Lila-Weißen betreuten, kümmern sich in Zukunft um das Regionalliga-Team – und damit auch um einige ihrer bisherigen Spielerinnen, die aus der U17 aufrücken. Konditionstrainerin wird Ex-Spielerin Eva Faßnacht und für die Mannschaft steht bereits ein Neuzugang von fest: Vom SV Grün-Weiß Baiershofen kommt Stürmerin Kerstin Schönheits, die in der Bezirksliga 13 Tore erzielt hat.

Das neu formierte Team wird im Aufstiegsrennen wohl zunächst keine Rolle spielen, glaubt die scheidende Managerin Conny Fischer. Den Klassenerhalt traut sie dem Team in der auf 14 Mannschaften aufgestockten Regionalliga aber zu. Schließlich bleibe ein Großteil der Mannschaft bestehen. Ein Aufstieg kommt für den TSV Schwaben fürs Erste ohnehin nicht mehr in Frage, ganz gleich, wie es sportlich läuft.

Bislang ist die 2. Liga in eine Nord- und eine Südstaffel aufgeteilt. Zur Saison 2018/2019 wird der DFB beide Staffeln zu einer Liga zusammenlegen – gegen den Willen der Vereine in den beiden Zweitligastaffeln und den fünf Regionalligen, wie Schwaben-Managerin Fischer betont. Sie befürchtet, dass die 2. Liga zu einer „Toten-Liga“ wird, in der nur die Zweitvertretungen der Erstligisten spielen. Andere Vereine könnten die enormen Kosten kaum stemmen. „Es kann sich doch keiner leisten, nach Hamburg zu fliegen. Wie sollen die Amateurklubs das bewerkstelligen?“, kritisiert Fischer.

Einige Spielerinnen träumen weiter von der 2. Liga, wie Conny Fischer weiß. Auch sie würde den TSV Schwaben gerne dort sehen. In Zukunft werde das aber nur mit einem Großsponsor zu stemmen sein, prognostiziert sie.

Aufrufe: 023.6.2017, 09:18 Uhr
Augsburger Allgemeine / Sebastian MayrAutor