2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Schornsheims Stürmer Jan Leigart (links, hier im Zweikampf mit dem Marienborner Nikolas Putzker) ist sicher ein Guter. Er bekommt nur viel zu selten den Ball. Im Angriff der SG hapert‘s.
Schornsheims Stürmer Jan Leigart (links, hier im Zweikampf mit dem Marienborner Nikolas Putzker) ist sicher ein Guter. Er bekommt nur viel zu selten den Ball. Im Angriff der SG hapert‘s.

SG Schornsheim vom Mut verlassen

Beim 0:4 gegen TuS Marienborn wird beim Vorletzten besorgniserregende Resignation deutlich

SCHORNSHEIM. Florian Sprenger lag minutenlang in Gedanken versunken auf dem Rasen. Und auch seine Mitspieler, die Fußballer von der SG Schornsheim/Udenheim, saßen wortkarg um die Parkbank, auf der Trainer Kurt Heil schweigend vorm geistigen Auge die entscheidenden Szene des gerade abgepfiffenen Spiels Revue passieren ließ. Das 0:4, das sein Team soeben gegen den designierten Bezirksliga-Meister TuS Marienborn quittiert hatte, lastete schwer auf den Gemütern aller Beteiligten.

Einer der ersten, die die Fassung wiederfanden, war Pascal Mirinoui. Der Mittelfeld-Stratege der SG war der einzige, der in dieser sportlich schwierigen Zeit den Blick nach vorne richtete: „Der SV Guntersblum, Türkgücü Mainz und TuS Neuhausen, das sind die Mannschaften, die wir jetzt alle weghauen müssen“, erklärte er aufmunternd vor der halben Mannschaft. Reaktionen darauf bekam er keine.

Ein paar Minuten später regte sich Kurt Heil. Ein paar Kinder hatten sich in die Gruppe gemischt, der Spannung ein wenig das Knistern genommen, als er sagte: „Keiner konnte erwarten, dass wir gegen TuS Marienborn gewinnen. Wir müssten aber als Team zusammenstehen, den Kampf annehmen – das hat mir gefehlt“.

Und nicht nur das. Es gab nichts Positives, was er und seine Mannschaft aus dem Match gegen die übermächtigen Marienborner ziehen könnten. Mit Ausnahme der Leistung von Freddy Gruschwitz, der mit mehreren Paraden ein Debakel wie wenige Tage zuvor gegen Italklub Mainz verhinderte.

Mittwoch kommt nun Schott Mainz II zum Nachholspiel nach Schornsheim. Daniel Hildebrand, der mangels personeller Alternativen trotz langer Pause gegen Marienborn in der Startelf stand, versprüht immerhin ein wenig Optimismus: „Gegen die haben wir bisher immer ganz gut ausgesehen“, reflektiert er.

Ansonsten wirkt das Team aber so, als habe es den Glauben an sich verloren. So spielte es auch. Abteilungsleiter Klaus Hassinger: „Uns fehlt einfach der Mut, nach vorne zu gehen. Wir können so keine Chancen kreieren“. Und wer keine Chancen hat, kann auch kein Fußballspiel gewinnen.

Ganz chancenlos war die SG übrigens auch gegen Marienborn nicht. Aber eben weil die Möglichkeiten so selten sind, stehen diejenigen, die sie haben, unter enormem Druck. So wie Arber Sadiku, der das 1:2-Anschlusstor hätte erzielen müssen. Noch können sich die Männer um Bernd Fiedler aus eigener Kraft retten. Vor ihnen liegen aber verdammt schwere Wochen.



Restprogramm

Vor der SG Schornsheim/Undenheim liegen noch sieben Saisonspiele- Der Vorletzte der Bezirksliga bestreitet vier davon zuhause, drei auswärts.

Im Einzelnen spielt er am Mittwoch gegen Schott Mainz II (H., 6.) sowie gegen den SV Guntersblum (A, 10.), den SV Klein-Winternheim (H, 7.), Türkgücü Mainz (A, 14.), den SV Gimbsheim (A, 3.), TuS Neuhausen (H, 16.) und den FSV Saulheim (A., 8.).

Aufrufe: 010.4.2017, 16:00 Uhr
Claus RosenbergAutor