2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Schilksees beste Torchance in der ersten Halbzeit: Erdogan Cumur (rechts) bringt in dieser Szene aber nur einen unplatzierten Schuss zustande ? Marin Mandic (links) und Clifford Aniteye können nicht mehr eingreifen. Foto: Lühn
Schilksees beste Torchance in der ersten Halbzeit: Erdogan Cumur (rechts) bringt in dieser Szene aber nur einen unplatzierten Schuss zustande ? Marin Mandic (links) und Clifford Aniteye können nicht mehr eingreifen. Foto: Lühn

TSV Schilksee verpasst eine Überraschung knapp

Norderstedt zittert sich zum 2:1-Erfolg

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Der TSV Schilksee bleibt auch zum Start ins Jahr 2016 ohne Regionalliga-Sieg. Die 1:2 (0:1)-Niederlage bei Eintracht Norderstedt am Sonnabend macht der Losch-Elf jedoch im schon aussichtslosen Abstiegskampf etwas Mut. Die Leistung der Kieler war tauglich, um zumindest im unteren Drittel der Regionalliga konkurrenzfähig zu sein. Gegen bestenfalls mäßige Norderstedter war der TSV von einem Punktgewinn nicht allzu weit entfernt. Insgesamt war der knappe Erfolg der Eintracht jedoch verdient.

Schilksees Trainer Mathias Losch hatte seiner Elf, in der noch immer einige Leistungsträger verletzt fehlten und Timo Nath und Benjamin Petrick, denen der Coach Trainingsrückstand attestierte, nur auf der Bank Platz nahmen, in einer klaren 4-4-2-Ordnung eine defensive, aber keineswegs destruktive Ordnung verpasst.


Die Norderstedter setzten auf ihre gewohnte Ordnung, die im Ballbesitz als 4-3-3, gegen den Ball eher als 4-1-4-1 zu bezeichnen war. Neben zahlreichen Verletzten - die Seeliger-Elf verzeichnet allein fünf (!) Kreuzbandrisse - fehlte auch der rotgesperrte Torjäger Jan Lüneburg. Im Vergleich zur Vorwoche (3:0 gegen Goslar) ersetzte Clifford Aniteye den verletzten Hamajak Bojadgian.


Die Gastgeber stellten erwartungsgemäß das aktivere Team, hatten jedoch durchaus ihre Probleme, gegen diszipliniert verteidigende Gäste, die sich nicht aus ihrer Grundordnung locken ließen, zu Möglichkeiten zu kommen. So machte bis zur Pause nur ein Standard den Unterschied: Ermir Zekjiri, der frühere Lübecker und Neumünsteraner, reagierte schneller als die TSV-Abwehr und spitzelte eine Freistoßflanke von Jan-Philipp Rose mit der Fußspitze zum 1:0 ins Netz (15.).


Zwei Minuten später hatte Clifford Aniteye aus einer ähnlichen Situation eine weitere gute Möglichkeit, schoss den Ball gegen den wegrutschenden Gäste-Keeper Chris Kröhnert aber nur ans Außennetz. Aus dem Spiel heraus bildeten Schüsse von David Karg (8., rechts vorbei) und Deran Toksöz (31., Kröhnert parierte) die einzig nennenswerten Aktionen der Seeliger-Elf. Die beste Möglichkeit aus dem offenen Spiel hatten im ersten Abschnitt die Schilkseer.


Als Aniteye in der eigenen Hälfte ausrutschte, hatte Erdogan Cumur plötzlich freie Bahn, lief allein auf Johannes Höcker zu - doch den harmlosen Schuss des Stürmers hielt der Keeper mühelos (22.).Im zweiten Abschnitt erhöhte der Gast mit der Hereinnahme von Nath und Petrick die individuelle Qualität und das Risiko. Das zahlte sich zunächst nicht aus. Ein genialer Moment des Ex-Kielers Toksöz erwischte die TSV-Innenverteidigung komplett auf dem falschen Fuß, David Karg nahm den Pass auf und traf aus zwölf Metern zum 2:0 (52.).


Die vermeintliche Vorentscheidung steckte das Schlusslicht im Gegensatz zu einigen Spielen der Vorrunde allerdings gut weg. Zugute kam den Gästen dabei natürlich, dass Nath die Fußspitze in einen scharfen Petrick-Freistoß aus Linksaußenposition steckte und auf 2:1 verkürzte (64.). Zwei Minuten später zappelte der Ball sogar erneut im Norderstedter Netz. Als Höcker einen Nath-Schuss nach vorne abklatschte, stand Sebastian Klimmek bei seinem Abstaubertor jedoch knapp im Abseits.


Anschließend ergab sich ein offenes Spiel, indem die Eintracht nicht immer sattelfest wirkte, aber nur noch eher harmlose Abschlüsse von Oliver Dreier (74.) und Nath (78.) zuließ. Auf der anderen Seite hätte die Eintracht das Spiel entscheiden können.


Doch Toksöz schoss drüber (73.), Steven Lindener traf sechs Meter vor dem Tor den Ball nicht richtig (79.), Thure Ilgner drosch den Ball aus elf Metern an den Querbalken (81.) und drückte einen Freistoß auch aus Nahdistanz nicht ins Netz (84.). So zitterten die Norderstedter den Sieg letztlich über die Zeit, weil Schilksee zwar beherzt anrannte, ohne jedoch entscheidende Mittel zu finden.

Aufrufe: 07.2.2016, 20:02 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor