2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
Gewinner der Saison: Schilksees Torhüter Chris Kröhnert. Foto: swa
Gewinner der Saison: Schilksees Torhüter Chris Kröhnert. Foto: swa

TSV Schilksee nicht reif für die Liga

Am Ende stehen für die Kieler nur acht Punkte zu Buche

Das Premierenjahr hatten sie sich alle anders vorgestellt. Dass es gegen den Abstieg gehen würde, war den Verantwortlichen des TSV Schilksee zu Saisonbeginn klar. Doch dass es zu einem Kampf gegen den Abstieg nicht einmal kommen würde, das war dann doch sehr enttäuschend. Erst im 31. Spiel gelang den Kielern der erste und einzige Sieg durch ein 1:0 gegen Mitabsteiger BV Cloppenburg.

Insgesamt summierten sich ganze acht Zähler auf dem Konto der Schilkseer, die erst in den letzten Wochen der Saison dafür sorgten, nicht auch noch als schlechtester Regionalligist aller Zeiten in die Annalen einzugehen.

Verantwortlich für die Misere waren Fehleinschätzungen zu Saisonbeginn. Mit jungen Akteuren aus dem Kieler Umland wollten Manager Bodo Schild, der Sportliche Leiter Frank Drews und Trainer Thorsten Gutzeit in der Regionalliga bestehen. Einige dieser Akteure hätten sich auch zu Regionalliga-Akteuren entwickeln können. Doch ihnen fehlte von Beginn an eine Achse, an der sie sich festhalten konnten. Kein einziger Akteur mit langjähriger überregionaler Erfahrung stand im Kader des TSV. Und Hannes Schäfke, immerhin mit zwei Jahren Viertliga-Erfahrung von Absteiger Neumünster geholt, verletzte sich gleich im ersten Spiel schwer.

Das Verletzungspech traf die Kieler ohnehin auch schwer. Dass Kjell Gonda und Christian Sankowski mit ihren Kreuzbandrissen zumindest große Teile der Saison verpassen würden, war vorab klar. Doch es kamen weitere Probleme hinzu. Tjark Gutzeit bestritt kein einziges Spiel. Potenzielle Führungsspieler wie Felix Schlagelambers und vor allem Timo Nath absolvierten nur die Hälfte aller Partien. Zum Ende der Saison waren dann auch noch Marco Rook und Amin Ahmed mit schweren Knieverletzungen außer Gefecht gesetzt.

Eine Stammelf bildete sich so nie heraus. Erschwerend kam hinzu, dass dem Team in der Anfangsphase der Saison auch eine klare taktische Linie fehlte. Gutzeit versuchte so, Schwächen zu kompensieren, nahm dem Team damit aber indirekt eine mögliche Stütze. Vor allem in der Defensive präsentierte sich der TSV in dieser Phase als absolut regionalliga-untauglich. Aufstiegstrainer Gutzeit, inzwischen als Sportlicher Leiter wieder installiert, musste nach nur drei Punkten aus 15 Spielen gehen. Nachfolger Frank Drews warf nach einer 1:2-Pleite im Wettbewerb Meister der Meister bei Verbandsligist Preußen Reinfeld gleich wieder das Handtuch.

Der als Co-Trainer geholte Mathias Losch rückte in die Verantwortung. Unter seiner Regie stabilisierte sich das Team zwar defensiv ein wenig, Punkte gab es jedoch nicht. Für die letzten neun Spiele durfte dann der im Winter als Co-Trainer verpflichtete Stefan Lau sein Glück versuchen, der bereits als Mann für den Neuaufbau auserkoren worden war. Mit ihm wurde es ein wenig besser. Die Mannschaft war zwar noch immer nicht viertligatauglich, schöpfte aber zumindest teilweise ihr Potenzial aus und bekam eine klare Struktur.

Gewinner gab es in der überforderten Mannschaft verständlicherweise kaum. Zwei sind dennoch zu nennen. Torhüter Chris Kröhnert machte einen großen Schritt nach vorn. Der aus dem Holstein-Nachwuchs geholte Schlussmann glänzte mehrfach und ließ sich auch von vielen Gegentreffern nicht aus der Bahn werfen. In der Rückrunde zum Kapitän befördert, übernahm der 21-Jährige auch schon Führungsaufgaben und dürfte auch künftig Regionalliga-Perspektiven haben. Gleiches könnte für Timo Nath gelten, der in nur 17 Spielen mit acht Treffern bester Torschütze war und als Antreiber im Mittelfeld eine ordentliche Rolle spielte.
Aufrufe: 016.6.2016, 12:00 Uhr
SHZ / cjeAutor