2024-04-25T10:27:22.981Z

Testspiel
Phasenweise ging es gut zur Sache: Hier fährt Schilksees Teyi Lawson-Body (links) dem Neumünsteraner Deniz Grothe energisch in die Parade. Dessen Teamkamerad Marvin Baese lauert dahinter.Foto: Schmuck
Phasenweise ging es gut zur Sache: Hier fährt Schilksees Teyi Lawson-Body (links) dem Neumünsteraner Deniz Grothe energisch in die Parade. Dessen Teamkamerad Marvin Baese lauert dahinter.Foto: Schmuck

TSV Schilksee bekommt die Köpfe nicht frei

VfR Neumünster zeigt zwei Gesichter

Zwei völlig unterschiedliche Resultate verbuchte SH-Ligist VfR Neumünster in seinen kurzfristig vereinbarten Tests gegen abstiegsbedrohte Regionalligisten. Einer 0:10 (0:5)-Abfuhr beim Hamburger SV II folgte gestern Mittag auf Kunstrasen in Rendsburg-Rotenhof ein 3:0 (2:0)-Erfolg über den TSV Schilksee. Deutlich verbessert gegenüber dem Auftritt in Hamburg präsentierte sich Lila-Weiß im Duell mit dem abgeschlagenen Regionalliga-Schlusslicht.

In einer Partie, in der es phasenweise richtig zur Sache ging, sorgten die ,,Veilchen" im Verlauf der ersten 45 Minuten mit dem Wind im Rücken häufig mit Distanzschüssen für Gefahr. Auch zeigte Rasensport einige schöne Angriffe, die nach Fußball aussahen.

,,Meine Leute sollten rausgehen und Spaß haben", verriet VfR-Trainer Thomas Möller einen Teil seiner Kabinenansprache, die offensichtlich gefruchtet hatte. Ugur Dagli brachte den VfR mit einem Abstauber in Führung, nachdem Torwart Lukas Losch zuvor gegen Paulinus Igbokwe und Halim Muliqi pariert hatte (19.).

Deniz Grothe in Torjägermanier auf Zuspiel von Dorian Balla (41.) und der alleine auf Lukas Losch zusteuernde Muliqi (62.), eigentlich Torjäger der Reserve, erhöhten noch auf 3:0.

Über weite Strecken stand der VfR hinten sicher, der eingewechselte Torwart aus der ,,Zweiten", Marcel Johannsen, wurde in 20 Minuten kein einziges Mal von Schilksee ernsthaft geprüft. Und so war es ein Auftritt, der nach zuletzt nur wenig erbaulichen Resultaten gut fürs VfR-Selbstvertrauen war, zumal ein Klassenunterschied nie sichtbar wurde - ganz im Gegenteil.

,,Das hat meine Mannschaft ordentlich gemacht", gab es dann auch lobende Worte von Möller. Mit Balla (,,Er war in den jüngsten Testspielen sehr auffällig.") und Muliqi (,,Er war vorne sehr gut unterwegs.") bekamen zwei Akteure sogar noch eine verbale Streicheleinheit obendrauf.Für den TSV Schilksee war der Vergleich mit dem VfR Neumünster die Fortsetzung einer Gruselsaison.

,,In den ersten 20 Minuten war unsere Leistung okay. Unserer Mannschaft ist unterm Strich aber deutlich anzumerken, dass sie nach den vielen Negativerlebnissen in den vergangenen Wochen im Kopf nicht frei ist", bilanzierte Paul Schramm. Der Trainer der Schilkseer Reserve war gestern verantwortlicher Mann an der Seitenlinie, da der neue Chefcoach Mathias Losch noch im Urlaub weilte.

Schramm trauerte einer Szene in der 17. Minute nach: Tom Wüllner kam frei zum Kopfball, konnte das Leder aber nicht mit der Stirn drücken, sodass es über den VfR-Querbalken flog. ,,Den hätte Wüllner machen müssen. Vielleicht hätte uns mal ein Tor geholfen. Stattdessen fällt zwei Minuten später auf der Gegenseite nach einem Torwartfehler unsererseits das 0:1, und schon gehen die Köpfe wieder nach unten. Anschließend entwickelt sich bei uns eine Art negative Eigendynamik", stöhnte Schramm.

Hamburger SV II - VfR Neumünster 10:0 (5:0)

Rasensport-Coach Thomas Möller bezeichnete den Auftritt an der Sylvesterallee als ,,Muster ohne Wert" und ,,Lehrstunde für alle". Besonders die Youngster bekamen Anschauungsunterricht, wie der 48-Jährige betonte: ,,Die A-Jugendlichen haben gesehen, wie hoch die Trauben hängen, wenn du plötzlich gegen einen Viertligisten ran musst."

Mit Julien Huber, Hannes Kracht und Bennet Sparfeld kamen drei A-Junioren zum Einsatz, die sich mit ihrem Team in einer Kabine der HSV-Profiabteilung umziehen durften. Geradezu ehrfürchtig beschritt der VfR anschließend den Platz und wurde dort auseinander genommen. ,,Wir haben schlecht gespielt", kommentierte Möller.

TSV Schilksee: L. Losch - Schilling, Rook, Bräunling - Schütt (46. Lawson-Body), Dreier, Nath (46. Schlagelambers), Iwers - Petrick (73. Vones), Wüllner (56. Imeri), Cumur.

VfR Neumünster: Caglar (69. Johannsen) - Bilgen, Momo, Lorenzen, Rivera - Igbokwe (74. Blohm), Gashi - Balla (46. Baese), Grothe, Dagli (27. Akyol) - Muliqi (74. Lenz).

SR: Schneider (Eggebek).
Zuschauer: 15 (in Rendsburg-Rotenhof).
Tore: 0:1 Dagli (19.), 0:2 Grothe (41.), 0:3 Muliqi (62.).


VfR Neumünster: Caglar (75. Sparfeld) - Balla, Kracht (46. Rivera), Lorenzen, Gohrke (46. Dinkovic) - Igbokwe (70. Blohm), Momo - Gashi (80. Akyol), A. Yilmaz (46. Bilgen, 75. Huber), Dagli - Tidim.
SR: Mejahdi (Schnelsen).
Zuschauer: 15.
Aufrufe: 029.11.2015, 19:39 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor