TSV Reute und TSV Hochdorf peilen SGM an

Noch Anfang März hat Reutes Abteilungs- und Spielleiter Gerold Kopf die Gründung einer Spielgemeinschaft nur als letzten Ausweg gesehen. Doch nun soll sie gemeinsam mit dem TSV Hochdorf zur neuen Saison Realität werden. "Vor drei Wochen habe ich mit der Mannschaft ein Gespräch gehabt. Diese hat sich mehrheitlich für die Bildung einer Spielgemeinschaft ausgesprochen", sagt Kopf. Die Initiative zur Bildung einer SGM sei von Hochdorf ausgegangen. "Der TSV hat sich nach dem SZ-Artikel bei mir gemeldet", so der 50-Jährige, der mittlerweile ebenso eine Spielgemeinschaft als das Beste für den TSV Reute ansieht. "Sonst hätte der Fußball in Reute keine Zukunft gehabt."

Hochdorf ohne Zukunft

Dies sieht Uwe Ehing mit Blick auf seinen Verein ähnlich. "Für Hochdorf gab es keinen anderen Weg. Hochdorf hätte in der nächsten Saison zu 90 Prozent keine eigene Mannschaft mehr stellen können." Schon jetzt hat Ehings Verein arge personelle Probleme. Sechs Spieler sind langzeitverletzt. "Ich bin froh, dass wir jede Woche elf Mann zusammenbekommen."

Ehing ist bei den Gesprächen mit Kopf, Hochdorfs Spielleiter Harald Sick und dem Hochdorfer Spieler Jens Freund dabei gewesen. "Die Gespräche fanden in einer sehr guten Atmosphäre statt", sagt der 37-Jährige und fügt hinzu: "Die Entscheidung über den Namen der SGM fiel per Münzwurf."

Federführend bei der neuen Spielgemeinschaft soll der TSV Reute sein. "Reute soll den ganzen Schriftverkehr mit dem Württembergischen Fußballverband abwickeln. Insgesamt sind beide Vereine in der Spielgemeinschaft aber gleichberechtigt", sagt Gerold Kopf. "Die SGM-Unterlagen sollen spätestens nach Ostern an den Bezirksvorstand rausgehen." Einen Spielleiter für die angepeilte SGM gibt es noch nicht (Kopf: "Da müssen sich beide Vereine noch abstimmen"), wohl aber das Ziel, dass auch eine Reserve im Spielbetrieb gestellt werden soll.

Wo gespielt werden soll, haben die Vereine schon ausgehandelt. "Die Heimspiele sollen im Wechsel in Reute und Hochdorf stattfinden. Kein Verein sollte über längere Zeit ohne Fußball dastehen. Das ist auch eine wirtschaftliche Frage", erläutert Kopf.

Konkrete sportliche Ziele für die neue Spielgemeinschaft formulieren die beiden beteiligten Seiten nicht. Die Lage kann angesichts der Tabellensituation in der Kreisliga BII - Reute (1 Punkt) ist abgeschlagener Letzter, Hochdorf (15 Punkte) Vorletzter - auch nur besser werden. "Beide Mannschaften müssen erst einmal zusammenfinden. Dann werden wir sehen, was möglich ist", sagt Gerold Kopf. "Alle müssen an einem Strang ziehen. Der sportliche Erfolg stellt sich dann ganz von allein ein", gibt sich Uwe Ehing optimistisch. "Man muss dem Projekt Zeit geben. Mittelfristig wollen wir schon im Mittelfeld mitmischen." Den Termin fürs erste gemeinsame Training beider Mannschaften hat Ehing, dessen Co-Trainer Jens Freund werden soll, mit dem 25. April schon dick im Notizblock stehen.