2024-04-24T07:17:49.752Z

Spielbericht
Schnappschuss: Der Ottobrunner Markus Mayer (l.) versucht, seinem Dornacher Gegenspieler noch den Ball abzuluchsen.  Foto: Gerald Förtsch
Schnappschuss: Der Ottobrunner Markus Mayer (l.) versucht, seinem Dornacher Gegenspieler noch den Ball abzuluchsen. Foto: Gerald Förtsch

In Unterzahl: Ottobrunne Horror-Schlussphase

Eine ebenso verrückte wie bittere Schlussphase erlebte der TSV Ottobrunn bei der 1:4 (1:1)-Auswärtspleite gegen den SV Dornach. Bis zur 89. Minute stand es 1:1, ehe das Ungemach, das sich zuvor nach zwei personelle Knackpunkten schon angedeutet hatte, endgültig über die Truppe von Trainer Tarkan Kocatepe hereinbrach. „Wenn wir bis zum Ende komplett gespielt hätten, wäre ein Unentschieden oder vielleicht sogar mehr drin gewesen“, war TSV-Betreuer Andi Kastner überzeugt.

Doch die Ottobrunner beendeten die Begegnung im Grunde mit zwei Mann weniger. Einer der beiden, Torwart Michael Perkovic, blieb zwar bis zum Schlusspfiff auf dem Platz, hielt nach einem Zusammenstoß mit einem gegnerischen Stürmer und einem eigenen Verteidiger die letzten 25 Minuten aber nur unter großen Schmerzen in Oberschenkel und Knie durch. Einen Ersatzkeeper hatten der TSV nicht mit dabei, der Wechsel eines Feldspielers zwischen die Pfosten wäre aber noch möglich gewesen. „Perkovic wollte aber weitermachen“, so Kastner. Dann schwächte sich die Kocatepe-Elf auch noch selbst. Schiedsrichter Ronny Schmidt (Emmering) hatte ein Foul gegen Tim Müllmaier gepfiffen. „Aus unserer Sicht hat er den Ball gespielt“, zeigte Kastner zwar kein Verständnis für die Gelbe Karte gegen den Ottobrunner Defensivspieler, ebenso wenig aber für dessen Reaktion: Müllmaier drosch den Ball weg und musste mit Gelb-Rot vom Feld (77.). „Das war unnötig“, fand Kastner.

Spätestens jetzt war klar, dass es sehr schwer werden würde, das 1:1, das Tugay Karabazar mit einem 25-Meter-Flachschuss für den TSV (21.) und Sorosh Hamid mit einem 16-Meter-Traumtor in den Winkel (36.) hergestellt hatten, zu verteidigen. Und als Stipe Simunovic nach einem Hamid-Freistoß zum 2:1 einköpfte (89.), wirkte sich das Perkovic-Handicap entscheidend aus. Der Torwart konnte nicht mehr eingreifen, seine Verteidiger waren ebenfalls nicht voll im Bilde. Ottobrunn, das keineswegs die schlechtere Mannschaft gewesen war und einige Chancen zu einem weiteren Treffer gehabt hatte, entblößte nun die Deckung, was Felix Partenfelder (90.+3.) und erneut Simunovic (90.+4.) zu Kontertoren nutzten. Nach dieser viel zu hohen Schlappe sind die Ottobrunner wieder in die Abstiegsrelegationszone abgerutscht.

Aufrufe: 018.4.2017, 10:12 Uhr
Umberto Savignano - Münchner MerkurAutor