2024-05-08T14:46:11.570Z

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Stilecht vor der Vereinsfahne: Aufstiegsteam des TSV Öschelbronn Foto: Schmidt
Stilecht vor der Vereinsfahne: Aufstiegsteam des TSV Öschelbronn Foto: Schmidt

Der Triumph des TSV Öschelbronn

Die Story zum Aufstiegsmatch in Kuppingen +++ Video und Fotogalerie zum Sieg im Relegationsspiel gegen den TSV Hildrizhausen

Der TSV Öschelbronn hat den Aufstieg in die Kreisliga A II geschafft. In einem wenig hochklassigen, aber dafür jederzeit spannenden Relegationsspiel vor 800 Zuschauern auf dem Kuppinger Sportplatz setzte sich der B-Ligist verdientermaßen gegen den bislang höherklassigen TSV Hildrizhausen mit 3:1 nach Verlängerung durch. Durch den Abstieg müssen die Hausemer in der kommenden Runde nach 32 Jahren wieder in der Kreisliga B antreten.

"Das ist ein ganz bitterer Tag"

Abgekämpft waren die Spieler beider Seiten, als der sehr gute Schiedsrichter Ömer Lale (Albstadt) das für diese Saison letzte Relegationsspiel im Kreis Böblingen nach 120 Minuten samt Nachspielzeit per Pfiff beendete. Während die Fans des TSV Öschelbronn ihre blau-gelben Bengalos zündeten, konnten sich die Öschelbronner Spieler nur zu einem kurzen Jubelsturm hinreißen. Auf der anderen Seite gingen die Köpfe verständlicherweise nach unten: Der TSV Hildrizhausen ist nach 32 Jahren, in denen er teilweise sogar die Nummer eins im Kreis war, wieder ganz unten angekommen. „Das ist ein ganz bitterer Tag“, zwang sich Bernd Zwirner zu einem ersten Statement. Und eine Kampfansage schickte der Coach gleich hinterher: „Der TSV Hildrizhausen wird wiederkommen.“

Göbl schießt Hausen in Führung

Das aber ohne Bernd Zwirner, der gestern zum letzten Mal als Hausemer Trainer das Team anführte. „Ich hatte mir einen positiveren Abschluss erhofft“, sagte Bernd Zwirner nach dem Spiel kleinlaut und trauerte dabei der guten Anfangsphase seiner Mannschaft nach. Zwar hatte Öschelbronn die erste gute Torszene zu verzeichnen, als Nick Notter in der neunten Minute aus spitzem Winkel den Außenpfosten traf. Sieben Minuten danach waren es aber die Hildrizhausener, die jubeln durften. Nach einer Kopfball-Kerze von Blazenko Grgic gelangte der Ball zu Sebastian Göbl. Dessen ersten Schuss konnte die Öschelbronner Abwehr noch blocken, der zweite Versuch von Sebastian Göbl rutschte aber zur Hausemer 1:0-Führung ins lange Eck durch.

"Wir haben um den Ausgleich gebettelt"

Öschelbronn brauchte ein paar Minuten, um sich zu sammeln, drückte dann den Gegner ab der 25. Minute weit an dessen Strafraum zurück. Tatsächlich ließ sich Hildrizhausen aber auch ohne allzu viel Gegenwehr hinten reindrängen, was Zwirner gar nicht gefiel: „Nach der ersten Trinkpause haben wir völlig den Faden verloren und um den Ausgleich gebettelt.“ Eine Reihe von Freistößen rund um den Hildrizhausener Strafraum führte letztlich zum 1:1 in der 26. Minute. Zweimal durfte sich Timo Prokopp bereits versuchen, scheiterte aber jeweils an Jochen Braun. Beim dritten Versuch war der Hausemer Schlussmann geschlagen. Timo Prokopp holte sich für den Ausgleichstreffer standesgemäß ein Küsschen von seiner Holden ab.

Geke und Schosda gehen aufeinander los

In der Folge blieb Öschelbronn spielbestimmend, ohne sich aber die 100-prozentigen Torchancen herauszuspielen. Hitzig wurde es in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs, als Öschelbronns Trainer Thomas Geke und Hausens Routinier David Schosda vor der Öschelbronner Trainerbank aneinandergerieten. Der Unparteiische Ömer Lale beendete die Szene mit Gelb für die beiden Streithähne.

Nach Wiederanfiff wird Hildrizhausen mutig

Die Gemüter kühlten in der Pause ab – in Reihen des TSV Öschelbronn eine Nuance zu arg, denn die Geke-Elf fand sich plötzlich häufiger in der Defensive wieder, als es dem Öschelbronner Coach lieb sein konnte. Hildrizhausen spielte nun mutig drauflos und hatte durch Marcus Notter und David Schosda zwei gute Tor-Annäherungen zu verzeichnen. Ganz nah dran an der neuerlichen Führung waren die Hildrizhausener in der 51. Minute: Marc Pimpertz schüttelte Blazenko Grgic ab, bediente Marcus Notter, der aber mit Ball nur in Öschelbronns Torwart Steffen Kreis reinrauschte.

Schosda regt sich über Abseitspfiff auf

Das Geschehen spielte sich fortan zwischen den beiden Strafräumen ab, wobei das Pendel wieder etwas mehr in Richtung Hausemer Tor ausschlug. Großes Glück hatte aber auf der anderen Seite Steffen Kreis. In der 72. Minute schaute er bei einer verunglückten Flanke vom kurz zuvor eingewechselten Pascal Kaiser genau in die Sonne, der Ball klatschte aber nur auf die Latte. Das Spiel bewegte sich unweigerlich auf die Verlängerung zu, wobei sich in der 86. Minute die vorentscheidende Szene ereignete: Nach einer richtigen Abseitsentscheidung schoss David Schosda frustriert den Ball weg, was Ömer Lale mit der zweiten Gelben Karte für den ehemaligen Böblinger ahndete. Während sich Thomas Geke über David Schosda wunderte – „Ich weiß gar nicht, was er wollte, es war Einwurf für uns“ –, ärgerte sich Bernd Zwirner über den Kurzschluss seines Spielmachers: „Natürlich hat uns die Hinausstellung wehgetan, da wir das Spiel zu diesem Zeitpunkt eigentlich ganz gut im Griff hatten.“

Prokopp zieht sich den Unmut der Fans zu

Die nummerische Unterzahl machte sich in der Verlängerung sofort bemerkbar: Bereits in der 92. Minute fand Timo Prokopp Mitspieler Kevin Sießer, der völlig freistehend aus vier Metern das 2:1 erzielte. Das Spiel verlagerte sich auch danach wieder deutlich in die Hildrizhausener Spielhälfte und es brannte teilweise lichterloh vor dem Tor von Jochen Braun. Jedoch verpasste es Öschelbronn, den Sack endgültig zuzumachen. Nick Notter (101.), Timo Prokopp mit einem Pfostentreffer (104.) und Fatih Halil (103.) mit einem Lattenknaller hatten die Entscheidung schon auf dem Fuß. Die beste Chance, den Sieg endgültig einzutüten, bot sich dann in der 116. Minute Timo Prokopp. Zuvor war der nimmermüde Fatih Halil von Nico Ernst gefoult worden. Den Strafstoß chippte Timo Prokopp aber auf die Latte – sehr zum Unmut der Öschelbronner Anhänger. Die waren erst besänftigt, als Timo Prokopp zwei Minuten später seinen Fehlschuss mit dem 3:1 wieder gutmachte und seine Farben zum Aufstieg schoss. „Am verdienten Sieg gibt es überhaupt keinen Zweifel“, strahlte Thomas Geke danach mit seinen Spielern um die Wette. „Das Spiel heute war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Immer wieder sind wir Rückständen erfolgreich nachgelaufen. Aber wir sind nach der Winterpause volles Rohr durchgefahren und haben alle Spiele gewonnen.“

Die Aufstellung

TSV Öschelbronn: Kreis, Ahsbäck, Grgic, Markus Prokopp, Hermann (83. Geke), Dogan (117. Raisch), Schnaidt, Timo Prokopp (120. Berner), Schwarz, Halil, Nick Notter (83. Sießer)

TSV Hildrizhausen: Braun, Günkel (72. Eiter), Schrade, Vidmar, Göbl (90. Ernst), Schosda, Topeters, Maier (54. Kaiser), Langstein, Marcus Notter (78. Nadolny), Pimpertz

Fotogalerie zum Spiel

Video zum Spiel

Hans Lalka hat mit der FuPa.tv-Kamera die entscheidenden Szenen eingefangen.

Aufrufe: 020.6.2017, 08:15 Uhr
Edip Zvizdiç, GäuboteAutor