Weniger glücklich sind die Nusplinger wahrscheinlich über den Austragungsort. Baltringen liegt von Nusplingen knapp hundert Kilometer und anderthalb Stunden Fahrzeit über die B 312 entfernt und bietet Essigbeck & Co. einen Vorgeschmack auf das, was nach dem angestrebten Aufstieg in die Landesliga Alltag würde. Dem SV Sulmetingen, dem heutigen Kontrahenten des TSV, schmeckt Baltringen als Spielstätte deutlich besser: Die etwas mehr als sieben Kilometer Distanz zum Baltringer Fußballplatz könnte der Riß-Vize zur Not ins Aufwärmprogramm integrieren. Der Heimvorteil des Gegners scheint für Essigbeck allerdings kein Problem: „Ich denke, es wird für beide Teams spannend werden.“ Einen Favoriten sieht der Spielertrainer dabei nicht, wenngleich er dem SVS mit Respekt entgegentritt: „Wir haben den Gegner beobachtet und wissen, was uns erwartet. Es wird mit Sicherheit keine leichte Aufgabe werden.“ Essigbeck ergänzt: „Wir werden voller Leidenschaft und Motivation in das Spiel gehen.“
Für Sulmetingen ist die Relegation und die Begegnung mit Nusplingen die Chance, eine an sich beachtliche Saison über Umwege zu krönen. Sollte der SVS heute Abend allerdings den Kürzeren ziehen, hätten die Sulmetinger ihr zweites Endspiel binnen eines Monat verloren. Im Bezirkspokal stand das Ensemble von Spielertrainer Heiko Gumper nämlich gegen Ligarivale VfB Gutenzell im Finale und unterlag in Ummendorf vor rund 1100 Zuschauern mit 1:2. Gumper sackte nach dem Schlusspfiff zusammen: „Gutenzell hat in der ersten Halbzeit clever gespielt und immer wieder unseren Spielfluss unterbrochen. Die zweite Hälfte gehörte klar uns. Es tut weh, wenn man sieht, wie intensiv und hart wir im Training und in den Spielen arbeiten. Wie ich aber meine Mannschaft kenne, werden wir nach diesem Tiefschlag schnell wieder aufstehen.“
In der Liga blieb der SVS mit zwei Zählern und acht Toren Rückstand hinter Titelträger Sportfreunde Schwendi ebenfalls nur zweiter Sieger. Vor dem letzten Spieltag bestand sogar noch die Chance auf die Meisterschaft, Schwendi (75:30 Tore) und Sulmetingen (70:31) lagen nach Punkten gleichauf. Während sich Schwendi keine Blöße gab und nach zweijähriger Abstinenz in die Landesliga zurückkehrt, spielte Sulmetingen zum Abschluss nur remis. Kurios: Auch Nusplingen geht ohne das Gefühl des Siegers ins Entscheidungsspiel im Saisonfinale setzte es ein 0:1 gegen den SV Gruol.