2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
TSV Mommenheim sucht neuen Vorstand. F: Marth
TSV Mommenheim sucht neuen Vorstand. F: Marth

Der TSV hängt weiter am seidenen Faden

Noch immer kein neuer Vorstand in Mommenheim in Sicht +++ Außerordentliche Mitgliederversammlung am 12. Mai

Mainz-Bingen. Das Schicksal des TSV Mommenheim hängt weiter am seidenen Faden und wird sich möglicherweise am 12. Mai entscheiden. Auf diesen Termin für eine außerordentliche Mitgliederversammlung hat sich der Rest- bzw. ehemalige Vorstand bei einer Sitzung am Montagabend festgelegt.
Zwei neue Führungskräfte werden dringend gesucht Bei der Mitgliederversammlung, die um 20 Uhr im Restaurant „Zum Storchennest“ beginnt, gibt es nur zwei Tagesordnungspunkte. Der erste sieht die Wahl eines Vorsitzenden und seines Stellvertreters vor. Waldemar Stabroth hatte das Amt nach sieben Jahren am 24. März zur Verfügung gestellt, wie er das vor über einem Jahr angekündigt hatte. Der zweite Vorsitzende Manfred Sattler hatte bereits anderthalb Jahre früher den Dienst quittiert, auch einen Geschäftsführer gibt es nicht. Der Verein mit über 500 Mitgliedern ist momentan nicht mehr geschäftsfähig. Sollte am 12. Mai kein neues Führungsduo gefunden werden, droht der Tagesordnungspunkt 2 zu greifen: die Auflösung beim Amtsgericht. Wie wahrscheinlich dieses Szenario ist, dazu wollte sich Stabroth am Dienstag auf AZ-Anfrage noch nicht äußern. „Ich bin nach wie vor guter Hoffnung“, sagt der langjährige Frontmann, „aber ich hätte mir auf die erste Veröffentlichung schon etwas mehr Reaktionen gewünscht. Große Wellen hat das noch nicht geschlagen.“ Es habe zwar Solidaritätsbekundungen von Nachbarvereinen gegeben, „aber die bringen uns im Moment auch nicht weiter“. Die meisten Rückmeldungen habe er aus der ersten Aktivenmannschaft der Fußballabteilung bekommen, berichtet Stabroth. Das ist nicht weiter verwunderlich: Das Team ist sieben Spieltage vor Saisonende Tabellenzweiter in der A-Klasse und hat beste Chancen, in die Aufstiegsspiele einzuziehen. Die Runde geht bis 21. Mai, eine vorzeitige Abmeldung scheint angesichts des Termins für die Mitgliederversammlung zumindest nicht akut im Raum zu stehen. Der Sport- und Spielbetrieb läuft bis mindestens 12. Mai normal weiter, heißt es auf der Homepage. „Helfer haben wir genug, aber wir brauchen Führungskräfte“, umschreibt Stabroth das Problem. Er selbst stünde als Geschäftsführer zur Verfügung, Kassierer Dieter Häger und Schriftführerin Ute Breivogel würden ebenfalls weitermachen. Aber eben nur, wenn sich zwei Personen finden, die vorangehen. Und genau das gestaltet sich derzeit schwierig. „Wir führen Gespräche, ich werde auch noch einmal einen Newsletter an alle Mitglieder verschicken“, berichtet Stabroth. „Mehr kann ich dann auch nicht tun.“ Am 8. Mai trifft sich der Restvorstand zur Vorbereitung der außerordentlichen Mitgliederversammlung. Bis dahin hofft man auf eine Lösung. Auch Ortsbürgermeister Hans-Peter Broock verfolgt die Entwicklung beim TSV mit einer gewissen Sorge. „Unsere Mittel als Verwaltung sind sehr begrenzt, aber ich kann und werde versuchen, den einen oder anderen anzusprechen und zu motivieren – zumindest für eine Übergangsphase“, kündigt er an. Grundsätzlich sei der TSV ein gesunder, solider Verein, dem „nur“ zwei Persönlichkeiten an der Spitze fehlen. „Ich kenne einige Leute, die sehr mit dem Verein leben, und die wie wir als Ortsgemeinde ein großes Interesse daran haben, dass der Verein überlebt“, sagt Broock. Dabei setzt er vor allem auf die sportlich und zahlenmäßig starken Fußballer.
Aufrufe: 05.4.2017, 13:00 Uhr
Ulrich GereckeAutor