"Wir werden bis zum Umfallen kämpfen"

Eure Mannschaft hat sechs Spieltage vor Saisonende fünf Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Wie schätzt Du die Chancen auf den Klassenerhalt ein?
Sezen Natürlich ist unsere Lage mehr als bedrohlich: Fünf Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz sind schon ein Brett. Hinzu kommen die großen Verletzungssorgen, die uns seit der Hinrunde begleiten. Doch die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, stimmt mich positiv. Im Spiel gegen Schonnebeck hat man gesehen, dass wir den Kampf annehmen und Fußball spielen können, bis zur Roten Karte waren wir meiner Meinung nach die dominante Mannschaft. Niemand hätte vor der Saison gedacht, dass wir jetzt noch unten in der Tabelle stehen. Trotzdem schätze ich unsere Chancen gut ein. Solange rechnerisch alles möglich ist, werden wir bis zum Umfallen kämpfen. Das zeichnet den TSV auch aus.
Am kommenden Sonntag steht ein richtungsweisendes Heimspiel gegen den SC Kapellen-Erft an. Was müsst ihr in diesem Spiel besser machen, damit eure vier Spiele andauernde Sieglosserie endet?
Sezen Wir sind uns der Bedeutung des Spiels am Sonntag bewusst. Natürlich ist der Druck da, den wir aber annehmen werden. Entscheidend wird die Einstellung sein: Wenn wir über 90 Minuten mehr kämpfen und laufen, gewinnen wir dieses Spiel, denn wir besitzen über genügend Klasse, um Kapellen zu schlagen.

Euer bisheriges Saisonhighlight war sicherlich das spektakuläre 6:4 gegen die Sportfreunde Baumberg, zu dem du zwei Tore und zwei Vorlagen beigesteuert hast. Wie kam es zu diesem kuriosen Spielverlauf?
Sezen Das war ein verrücktes Spiel, das ich so auch noch nie erlebt habe. Wir haben 4:0 geführt und dann innerhalb von sieben Minuten das 4:4 kassiert. Da fragte ich mich schon: Bin ich im falschen Film? Wir haben aber einfach weitergemacht und dann schlussendlich auch verdient gewonnen, weil wir unsere Chancen eiskalt genutzt haben. Dass ich zwei Tore und zwei Vorlagen beisteuern konnte, hat mich natürlich sehr gefreut, doch viel wichtiger sind für uns die drei Punkte. Ich freue mich immer ein gutes Spiel zu machen und so zum Erfolg der Mannschaft beizutragen, doch letztendlich sitzen wir alle im selben Boot und da ist es sekundär, wer wieviele Tore oder Vorlagen macht. Deine starken Leistungen in dieser Saison haben Begehrlichkeiten anderer Vereine geweckt. Hast du Dich schon entschieden, für welchen Verein du in der kommenden Saison spielen wirst?
Sezen Klar freut es mich, dass es auch diese Saison für mich persönlich ähnlich gut läuft wie in der vergangenen Spielzeit in Homberg. Es macht mich auch ein wenig stolz, dass ich trotz meiner anderthalb Jahre langen Verletzungszeit während der A-Jugend bei Rot-Weiß Oberhausen auf einem diesem Niveau spielen kann. Dass andere Vereine an einem interessiert sind, ist immer eine Art Belohnung für gute Arbeit. Für mich persönlich ist es wichtig, mich weiter zu entwickeln und den nächsten Schritt zu machen, der dann auch höher gehen soll. Es haben mich einige Vereine kontaktiert, doch eine Entscheidung steht noch nicht fest. Ich lasse das erst einmal alles auf mich zukommen. Denn momentan konzentriere ich mich auf den Abstiegskampf mit dem TSV und will mit guten Leistungen der Mannschaft zum Klassenerhalt beitragen und mich auch so für den TSV oder andere Mannschaften anbieten.

Kannst Du dir auch vorstellen, beim TSV Meerbusch zu bleiben?
Sezen Ich stehe natürlich auch mit dem TSV im Gespräch. Ich bin den Leuten hier sehr dankbar, der Verein wird sehr familiär geführt. Mit Christoph Peters durfte ich einen tollen Typen kennenlernen, der immer für einen da ist. Mit dem TSV läuft alles sehr fair ab und die Verantwortlichen wissen natürlich auch über meine persönlichen Ziele. Aber erstmal fokussiere ich mich auf den Abstiegskampf.

Traust du Dir zu, bald auch in der Regionalliga zu spielen?
Sezen Auf jeden Fall kann ich mir diesen Schritt vorstellen und traue mir die Regionalliga zu. Ich schaue generell Schritt für Schritt und wenn es dort auch so erfolgreich laufen sollte, könnte man sogar weiter schauen.