Auch Trainer Roberto Gambino war nach dem Schlusspfiff mit dem Nerven am Ende und hielt seiner Mannschaft eine Standpauke. "Ich war stinksauer, dass die Mannschaft so dicke Chancen liegen gelassen hat. Das habe ich ihr auch noch einmal klipp und klar mitgeteilt", sagte der Coach. "Am liebsten hätte ich mich selbst eingewechselt."
Dabei hätte Gambino nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit sicher gerne eingewilligt, wenn ihm ein 3:0-Sieg angeboten wäre. Denn in den ersten 45 Minuten erwiesen sich die Kapellener als der erwartet unangenehme Gegner, waren - abgesehen von den letzten zehn Minuten - zumindest ebenbürtig und besaßen die besseren Möglichkeiten. Die größte Chance hatten sie in der 32. Minute, als Meerbuschs Verteidiger Dominik Krause den Ball in letzter Sekunde vom einschussbereiten Fuß des SCK-Stürmers spitzelte. Die beste Torraumszene für die bis dahin harmlosen Gäste gab es in der 38. Minute, als sich nach einer Ecke ein Kopfball von Benjamin Purisevic auf die Latte des SCK-Tores senkte. Einem Torerfolg noch etwas näher kam Cedric Roitzheim, der mit einem Kopfball nach einer Ecke an der Latte scheiterte (43.).
Mit Wiederbeginn machten die Meerbuscher da weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Sie agierten nun mit Druck und Tempo. Auch die Umstellungen, die der Coach vorgenommen hatte, machten sich bemerkbar. Und schon mit dem zweiten Angriff nach der Pause wurde der TSV für sein größeres Engagement mit dem Treffer zum 1:0 belohnt (48.): Auf Vorlage von Linksverteidiger Emre Terzi traf Kevin Stienen aus 14 Metern zur Führung.
Der SCK gab seine Defensivhaltung nun auf und lud den TSV zu Kontern ein. Nach der ersten Kapellener Ecke konterte der TSV den Gastgeber eiskalt aus und Stienen traf nach Pass von Dennis Stark mit einem Lupfer über den herauseilenden Keeper zum 2:0 (69.).
In den verbleibenden 20 Minuten besaßen die Gäste im Zwei-Minuten-Takt Chancen. Allein dreimal lief Steffen Drees allein auf den gegnerischen Keeper zu: Die ersten beiden Male brachte er den Ball nicht an ihm vorbei, beim dritten Versuch traute er sich nicht mehr und passte den Ball noch einmal quer.
Eine 1:5 (1:0)-Pleite kassierte der SSV Strümp gegen die SG Kaarst. Beim letzten Heimauftritt des scheidenden Coaches Manfred Klausner traf sein Sohn Frederic zum 1:0 (42.) Doch nach dem Wechsel brachen die Rothosen ein. Michael Hausdörfer (55.) und Florian Cronen (62.) drehten den Spieß mit zwei Treffern innerhalb von fünf Minuten zur Kaarster 2:1-Führung um. In der Schlussphase erhöhten die Gäste auf 5:1 (81., 84.,90.).