2024-04-16T09:15:35.043Z

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F: Günter von Ameln
F: Günter von Ameln

Einteilung der Meerbuscher Teams sorgt für Unruhe

Bei der Konkurrenz kommt es nicht unbedingt gut an, dass beide Teams des TSV in einer Landesliga-Gruppe spielen

Seit Dienstag sind die Gruppeneinteilungen für die nächste Saison der Landes- und Bezirksligen auf dem Markt. Überraschend ist, dass die heimischen Landesligisten auf die Erste und Zweite Mannschaft des TSV Meerbusch treffen.
Eigentlich könnten die Landesligisten überaus zufrieden sein mit der Gruppeneinteilung, die am Dienstag vom Fußballverband Niederrhein (FVN) veröffentlicht wurde. Denn an dem geografischen Zuschnitt in den Gruppen 1 und 2 hat sich nichts geändert. Es drohen also keine längeren Auswärtsfahrten, und es wird weiter zahlreichen Derbys geben. Grenzenlose Zufriedenheit gibt es dennoch nicht unter den Mannschaften der Gruppe 1, in der auch die Grenzland-Teams Union Nettetal, VSF Amern, 1. FC Viersen und Aufsteiger ASV Süchteln kicken. Es herrscht große Verwunderung darüber, dass sowohl die aus der Oberliga abgestiegene Erstvertretung des TSV Meerbusch als auch dessen Zweitvertretung in die Staffel 1 gepackt wurden.

"Für mich hat das ein Geschmäckle, das man hätte verhindern können", sagt Nettetals Trainer Andreas Schwan. Auch Süchtelns Sportlicher Leiter Florian Meier findet die Konstellation "schwierig", und Amerns Trainer Willi Kehrberg befürchtet die ganze Saison über unnötige Diskussionen, "die vom Fußball ablenken". Was offenbar viele meinen, aber niemand so richtige aussprechen will, macht ein Kommentar unter den Ligen-Einteilungen beim Internetportal Fupa mehr als deutlich: "In Nyon wird diskutiert, ob zwei Mannschaften (RB Salzburg und RB Leipzig) mit dem gleichen Hauptsponsor in der CL spielen dürfen, und am Niederrhein öffnet man der Wettbewerbsverzerrung ungeniert Tür und Tor." Ein heftiger Vorwurf, den die Verantwortlichen des für die Ligeneinteilungen zuständigen Verbands-Fußballausschusses naturgemäß so nicht auf sich sitzenlassen wollen. "Wir verstehen ja die Sorgen der Vereine. Aber nach Abwägung aller Argumente erschien uns das die beste Lösung", sagt Thomas Klingen, ehemaliger Staffelleiter der Gruppe 1. In der vergangenen Saison sei die geografische Einteilung der Landesliga-Gruppen sehr gut angekommen und der Ausschuss habe in jedem Fall vermeiden wollen, Fußballkreise auseinanderzureißen. "In anderen Sportarten ist es gang und gäbe, dass zwei Teams eines Vereins in einer Liga spielen. Vielleicht ist der Fußball in dieser Hinsicht auch etwas verwöhnt", ergänzt Klingen. Clemens Lüning, Stellvertretender Vorsitzender des FVN-Fußballauschusses, berichtet, dass sehr kontrovers über diesen Fall diskutiert wurde. "Aber wir sind der Meinung, dass kein Schindluder getrieben werden kann."

Durch die Spielordnung sind nämlich dem Austausch von Spielern zwischen unterschiedlichen Mannschaften innerhalb eines Vereins enge Grenzen gesetzt. Hinzu kommt, dass die Spielplangestalter im Fall von Meerbusch großen Wert darauf legen werden, dass die beiden Mannschaften entweder am ersten oder zweiten Spieltag der Hin- und Rückrunde aufeinandertreffen werden. Also zu einem Zeitpunkt, wo vermeintlich noch nicht so viel auf dem Spiel steht. Ob das die Gemüter wird beruhigen können, ist die spannende Frage. Union-Coach Andreas Schwan hat jedenfalls schon von Kollegen gehört, die überlegen, ob sie gegen die Einteilung vorgehen sollen. "Wir nehmen es, wie es kommt und freuen uns mit unserer jungen Mannschaft auf die neue Saison", sagt Schwan. Genau wie er sieht auch Amerns Coach Willi Kehrberg einen Qualitätsschub in Gruppe 1. "Schließlich kommen mit Meerbusch und Kapellen zwei sehr ambitionierte Teams runter. Außerdem ist Aufsteiger Remscheid sehr stark, und Süchteln wird auch sehr motiviert sein", meint Kehrberg.

In der Bezirksliga sind die Grenzland-Teams in die Gruppe 4 gewechselt, so dass sich der Zuschnitt etwas verändert hat. Neu sind die Gegner aus dem Fußballkreis Grevenbroich/Neuss. Für Aufsteiger TSV Kaldenkirchen ist ohnehin alles neu. Bei ihm ist die Vorfreude auf die Derbys gegen Brüggen, Dilkrath und Waldniel besonders groß. "Es sind aber noch viele andere interessante Mannschaften dabei", sagt Trainer Michael Bieck, "wir hoffen, dass wir mit unserem jungen Team an die lange Bezirksliga-Tradition beim TSV Kaldenkirchen anknüpfen können."

Aufrufe: 020.6.2017, 22:01 Uhr
RP / David BeinekeAutor