2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Philipp Böhmer (rechts), hier im Zweikampf gegen TSV-Spieler Davide Basile, ging zwar heute leer aus, doch das dürfte er angesichts eines 5:3-Sieges seines TuS wohl verschmerzen dürfen. Fotos (2): pos
Philipp Böhmer (rechts), hier im Zweikampf gegen TSV-Spieler Davide Basile, ging zwar heute leer aus, doch das dürfte er angesichts eines 5:3-Sieges seines TuS wohl verschmerzen dürfen. Fotos (2): pos

"Bin total glücklich, gewonnen zu haben"

Erndtebrück nimmt Hürde Marl-Hüls -

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TuS Erndtebrück - TSV Marl-Hüls 5:3

Erndtebrück war am Wochenende die Party-Hochburg im Wittgensteiner Land: Samstag hatte der Schützenverein zum Festkommers zu seinem 150-jährigen Bestehen geladen, Sonntag wurde im Ort der Tanz in den Mai kräftig bei der „Nacht der Nächte“ gefeiert, und morgen machte der Volkslauf in der Edergemeinde den Auftakt zur Rothaar-Laufserie.

Da konnte Oberligist TuS Erndtebrück kaum hinten anstehen. Und wollte das auch offenkundig nicht, denn der Liga-Primus schickte den Tabellenfünften TSV Marl-Hüls am 30. Spieltag mit einem 5:3 (2:1)-Sieg wieder nach Hause ins Ruhrgebiet. Der souverän heraus gespielte Erfolg gegen den vormaligen Aufstiegsrivalen, der aber letztlich dann doch keine Regionalliga-Lizenz beantragt hat, ist für den Liga-Primus vom Pulverwald ein großer Schritt in Richtung direktem Wiederaufstieg und Meistertitel.

„Das waren mit die besten 35 Minuten in dieser Saison“, freute sich Florian Schnorrenberg mit Blick auf den Auftakt des Spitzenspiels. Die Equipe des TuS-Trainers spielte überaus sicher auf, hatte die Gäste um deren Torjäger-Duo Sebastian Westerhoff (19 Tore) und Michael Smykacz (jetzt 20) jederzeit im Griff. So blieb der Sturz von Verteidiger Mirhad Mehanovic auf den Begrenzungssteinen des Kunstrasen-Areals der einzige wahre Erndtebrücker Ausrutscher an diesem Tag. Und auch Michael Schrank, Trainer des TSV, stellte nach dem Abpfiff fest: „Erndtebrück war ganz klar die bessere Mannschaft.“

Und die ging bereits nach fünf Minuten in Führung. Philipp Böhmer schoss von der rechten Seite auf das Tor von Marl-Hüls, und der offensive Rechtsverteidiger Nino Saka verwertet den Abpraller zur Führung. In der 24. Minute erhöhte Yannik Jaeschke mit seinem 13. Saisontor per Elfmeter auf 2:0; zuvor war Hedon Selishta gefoult worden. Jedoch ließ Erndtebrück viele Chance ungenutzt liegen, hätte seinen Vorsprung gar auf 4:0 oder 5:0 ausbauen können. So kamen die Gäste drei Minuten vor der Pause, kurz nach der von Schnorrenberg so gelobten Auftaktphase, doch wieder heran, als Ilias Anan, von der TuS-Hintermannschaft völlig unbedrängt, aus 25 Metern zum 1:2 traf. „Ein gefährliches Ergebnis“, sagte Schnorrenberg.

Aber nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff stellte Selishta den alten Abstand wieder her. Zehn Minuten später war Smykacz erstmals zur Stelle - 2:3. In der 70. Minute brachte dann Mehanovic sein Team mit dem 4:2 endgültig auf die Siegerstraße - eine verunglückte Flanke senkte sich mit Unterstützung des kräftigen Windes über TSV-Keeper Nils Martens hinweg am langen Pfosten ins Netz. Zwei Minuten danach passte Saka den Ball mustergültig quer zu Xhuljo Tabaku in den Strafraum, der zum 5:2 zur Stelle war. Der Schlusspunkt mit dem 3:5 blieb allerdings Smykacz vorbehalten.

Selbst die drei Gegentore ärgerten an diesem Tag Schnorrenberg nicht. „Ich bin total glücklich, heute gewonnen zu haben.“ Schließlich führt Erndtebrück so die Oberliga-Tabelle weiterhin mit sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger Hammer SpVg (2./2:1 gegen den ASC 09 Dortmund) und sieben auf Westfalia Rhynern (3./3:1 beim SuS Neuenkirchen) an.

Bei noch vier regulären Spielen und dem Nachholspiel gegen Hamm (17. Mai) geht es Erndtebrück nun ein wenig wie dem FC Bayern München zuletzt in der Bundesliga: Jeder weiß, dass das Team aufsteigen oder Meister werden wird, man muss nur noch abwarten, wann es soweit ist.


Schiedsrichter: Philipp Hüwe (DJK Coesfeld) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Nino Saka (5.), 2:0 Yannik Jaeschke (24.), 2:1 Lukas Diericks (42.), 3:1 Hedon Selishta (51.), 3:2 Michael Smykacz (61.), 4:2 Mirhad Mehanovic (70.), 5:2 Tabaku Xhuljo (72.), 5:3 Michael Smykacz (92.)



Aufrufe: 030.4.2017, 20:48 Uhr
Carsten LoosAutor