TSV Lägerdorf zerstreute Zweifel an Liga-Tauglichkeit

„Wir wollen so früh wie möglich die für den Klassenverbleib nötigen Punkte geholt haben“, bekräftigt der zum Saisonende nach zwei Spielzeiten ausscheidende TSV-Coach Holger Pump das Lägerdorfer Saisonziel. Der Jahresauftakt in Kropp sei schon wieder eines dieser „Sechs-Punkte-Spiele“.

Insgesamt lobt Pump seine Mannschaft für die große Leistungsbereitschaft. „Die Truppe haut sich immer voll rein – in jedem Spiel. Fit ist sie ja ohnehin, wir haben eine starke Trainingsbeteiligung bei drei Einheiten pro Woche.“ Oft hatte die Mannschaft in der Schlussphase läuferisch noch einiges in die Waagschale zu werfen. Die besondere Stärke war insgesamt das schnelle Umschalten bei eigenem Ballgewinn und die meist stabile Deckung.

Die Entwicklungskurve der Steinburger verlief dabei nicht linear. Der Start mit zwei Niederlagen gegen TSB Flensburg und Heider SV war noch ein wenig ernüchternd, zumal dem mäßige Vorbereitungsspiele und ein frühes Pokalaus vorausgegangen waren. Pump: „Im Nachhinein muss man sagen, dass mit weniger Respekt da schon mehr drin gewesen wäre.“

Dann aber legte das Team die noch vorhandene Ängstlichkeit ab und strafte mit vier Siegen in Folge (allesamt gegen Abstiegskonkurrenten) diejenigen Skeptiker Lügen, die Zweifel an der Klassentauglichkeit des Teams gehegt haben mochten. „Das waren sehr konzentrierte Spiele gegen Mannschaften auf Augenhöhe“, lobte Pump.

Dem folgte dann eine Phase mit Heimniederlagen gegen Spitzenteams (2:4 gegen Strand 08, 0:2 gegen Holstein Kiel II) sowie Auswärts-Punktgewinnen bei Abstiegskonkurrenten (3:1 bei PSV Neumünster, 2:2 bei Risum-Lindholm). Die Krönung dieser Abschnitts war das 1:0 gegen Flensburg 08. Vor allem dank einer starken taktischen Leistung hielt man dabei die „Torfabrik“ des späteren Tabellenzweiten aus dem Norden in Schach.

Doch so ging es nicht weiter: Dem in letzter Minute besiegelten 2:3 in Todesfelde folgte eine sehr ärgerliche 3:4-Heimschlappe gegen das damalige Schlusslicht Schönkirchen, als man in der Schlussphase viel zu offen spielte. Das Team fing sich aber wieder und holte aus den nächsten fünf Spielen drei Siege, darunter auch gegen den hochambitionierten Regionalliga-Absteiger TSV Schilksee (3:2). Lediglich gegen Titelfavorit Eutin 08 (0:3) und beim VfR Neumünster (0:2) hingen die Trauben noch ein wenig zu hoch.

Der Spielausfall beim TSV Kropp brachte das Team dann noch einmal kurzzeitig aus dem Rhythmus: Das Heim-1:3 im Rückspiel gegen den TSV Altenholz legt Zeugnis davon ab. Immerhin bewies die Mannschaft zum Jahresabschluss beim 1:1 gegen den Heider SV aber große Moral, als der TSV über eine Stunde lang nur zu neunt gegen die komplett zu Ende spielenden Dithmarscher agierte und dennoch den Punkt über die Zeit rettete.

Für den Rest der Rückrunde hofft der Lägerdorfer Coach auf die Rückkehr der Rekonvaleszenten Philipp Blunck, Torge Kunter und Lasse Fötsch. Sie alle würden gern in das am 24. Januar beginnende Vorbereitung auf die Fortsetzung der Rückrunde einsteigen. Auch der vor der Saison eigentlich als Stamm-Torhüter gehandelte Tjark Wessel ist nach langer Pause wieder fit und brennt auf die Rückrunde. Der Konkurrenzkampf mit seinem starken Vertreter Marvin Koch, dem Pump attestierte, er habe „dem Team sechs oder sieben Punkte gewonnen“, ist eröffnet. Für Pump steht zudem Defensivmann Milan Hentrich auf dem Sprung in das Liga-Team.

Bis zum Kropp-Spiel wird der TSV fünf Mal pro Woche aktiv sein. Geplant sind Testspiele gegen die Hamburger Oberligisten VfL Pinneberg (29. Januar, 14 Uhr, heim) und TSV Wedel (05. Februar, 14 Uhr, auswärts) sowie die Partie im Meistercup beim TV Grundhof (11. Februar, 14 Uhr). Die Sorge, dass das feststehende Ende seines Lägerdorfer Engagements negative Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit dem Team hat, plagt Holger Pump nicht. „Ich bin mir absolut sicher, dass wir alle bis zum Ende an einem Strang ziehen werden“, sagt der TSV-Coach.