2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Neunmeter: Andre Alter schießt Reher ins Finale. Heiligenstedtens Torhüter David Schwellis ist machtlos.
Neunmeter: Andre Alter schießt Reher ins Finale. Heiligenstedtens Torhüter David Schwellis ist machtlos.

TSV Lägerdorf verteidigt den Titel

Hallen-Kreismeisterschaft in Brokdorf: FC Reher/Puls unterliegt im Finale mit 1:3 - Alemannia Wilster Dritter

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Lägerdorf hat den Titel bei den Hallen-Kreismeisterschaften verteidigt. Mit einer bärenstarken Leistung wurde Westküstenturniersieger FC Reher/Puls im Finale mit 3:1 in die Knie gezwungen. Auf dem dritten Platz landete Alemannia Wilster nach einem 5:3-Erfolg über den TSV Heiligenstedten. Drei rote Karten und zwei schwerere Verletzungen trübten die Bilanz des zwar hart aber meist fair geführten Turniers, das vermutlich zum letzten Mal mit Rundumbande ausgetragen wurde.

In Zukunft sollen auch diese Titelkämpfe nach Futsalregeln gespielt werden. Diesmal hatten sich die Teilnehmer noch mehrheitlich gegen das Spiel mit dem kleineren Futsalball ausgesprochen. Das soll laut Vorschrift des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes in Zukunft aber nicht mehr möglich sein.

Mit dem TSV Lägerdorf und FC Reher/Puls waren die beiden Mannschaften ins Finale eingezogen, die im gesamten Turnierverlauf auch den stärksten Eindruck gemacht hatten. Überraschungen waren größtenteils ausgeblieben, sieht man einmal von Vorrunden-Gruppe 4 ab, in der Kreisligist Türkspor Itzehoe und vor allem C-Klassen-Tabellenführer Gut-Heil Wrist die höher eingeschätzten Teams von Rot-Weiß Kiebitzreihe und TuS Krempe hinter sich ließen. Auch in der Zwischenrunde waren die Wrister alles andere als Kanonenfutter und landeten in der Endabrechnung auf den dritten Rang der Gruppe A noch vor dem TSV Brokstedt und dem enttäuschenden FC Itzehoe, der durch die rote Karte von Torhüter Matteo Chionidis wegen Schiedsrichterbeleidigung auch noch negativ auffiel. Der FC Reher/Puls hatte in dieser Gruppe eindeutig die Akzente gesetzt und alle Spiele gewonnen. Mit dem FC zog Verbandsliga-Konkurrent Alemannia Wilster als Gruppenzweiter in das Halbfinale ein.

In der Gruppe B war der TSV Lägerdorf klarer Dominator. Torhüter Björn Koblun musste nicht ein einziges Mal hinter sich greifen. Erst als im letzten Spiel der Gruppensieg bereits feststand, ließ man es gegen den Münsterdorfer SV etwas ruhiger angehen - am Ende stand aber zumindest wieder die Null. Selbst hatte der TSV allerdings auch nicht getroffen. Spannend war es bis zum Schluss im Kampf um Platz zwei geblieben. Ausgerechnet Schlusslicht Fortuna Glückstadt machte dabei Türkspor Itzehoe einen Strich durch die Rechnung. Der einzige Punktgewinn der Fortuna, die allerdings gleich im ersten Spiel durch den Ausfall des verletzten Tim Eymers gehandicapt waren, ließ am Ende den TSV Heiligenstedten jubeln, der neben Lägerdorf ins Halbfinale einzog. Auf der Strecke geblieben war neben Türkspor und Glückstadt auch A-Klassen-Spitzenreiter Münsterdorfer SV, der am Ende Rang vier belegte.

Ein rasantes Halbfinale lieferten die Heiligenstedtener dem Favoriten FC Reher/Puls. Durch ein kurioses Eigentor von Torhüter David Schwellies, der einen Schuss von Torsten Alter an das Gestänge der Hallendecke abgewehrt hatte, von wo der Ball unhaltbar ins Tor prallte, war der FC zwar in Führung gegangen. Doch Marvin Vett und Mike Ely ließen den Kreisligist mit ihren Treffern zum 2:1 an der Sensation schnüffeln. Timo Schümann schaffte dann aber doch noch den Ausgleich für den Verbandsligisten, so dass der Einzug ins Finale im Neunmeterschießen entschieden werden musste. Dabei hatte der Favorit die besseren Nerven. Die beiden ersten Schützen Marvin Vett und Lasse Engel waren für den TSV gescheitert. Zwar hatte auch Gerryt Rathke für den FC vergeben, doch Timo und Andre Albers legten auf 4:2 vor. Morten Brendemühl ließ Heiligenstedten mit dem 4:3 noch einmal hoffen, aber als Torsten Alter zum 5:3 getroffen hatte war die Partie entschieden.

Längst nicht so spektakulär, dafür aber ebenso spannend verlief das zweite Halbfinale zwischen Lägerdorf und Wilster. Die Alemannia hatte ein 0:0 über die Zeit gerettet und hielt auch das Neunmeterschießen bis zum letzten Schützen offen. Dennis Huss, Malte Oetke und Janek Reese hatten für die Alemannia ebenso sicher verwandelt wie Bastian Peters, Edwart Jauk und Tjorven Brendemühl für den TSV. Dann scheiterte Hinrich Schröder jedoch an Torhüter Björn Koblun und sein aus Chile zurückgekehrter Konkurrent Tjark Wessel, der diesmal im Feld mitspielen durfte, machte den Sieg perfekt. Wessel hatte bereits im Vorjahr Nerven wie Drahtseile gezeigt, als er im Finale den entscheidenden Neunmeter verwandelt hatte.

Diesmal machten es die Lägerdorfer allerdings nicht so spannend. Torge Kunter und zweimal Alexander Feist hatten den TSV gegen Reher/Puls bereits mit 3:0 in Führung gebracht, ehe Torsten Alter das 3:1 gelang. Allerdings hatte Rehers Torhüter Christoph Rohweder fast die gesamte Spielzeit im Brennpunkt gestanden und mit einigen Glanztaten einen höheren Rückstand verhindert. Lägerdorf wirbelte den Westküstenturniersieger förmlich durcheinander. Allerdings hatte der FC auch großes Pech, als Kapitän Andre Albers nach einem Zusammenprall mit Edwart Jauk mit einer Knieverletzung vom Platz getragen werden musste. Am hochverdienten Sieg des TSV gab es allerdings nichts zu rütteln.

Im Spiel um Platz drei hatte zuvor Alemannia Wilster den TSV Heiligenstedten mit 5:3 bezwungen. Hinrich Schröder, Dennis Huss, Christopher Laband, Jörn Beckmann und Janek Reese waren die Torschützen der Alemannia, während Mike Ely und Lasse Engel für den TSV erfolgreich waren. ,,Bei dem kräftezehrenden Turnier war bei uns die Luft nach dem Neunmeterschießen gegen Reher raus", gab Heiligenstedtens Trainer Malte Henning unumwunden zu. Mit dem Erreichen der Finalrunde hatte der TSV aber ohnehin schon mehr erreicht als erwartet.

Neben der roten Karte für Matteo Chionidis hatte auch Torhüterkollege Yalzin Yilmaz nach einem Foul an Lägerdorfs Lasse Fötsch Rot gesehen. Auch in der Vorrunde war das Turnier für VfB Glückstadts Luca Petersen wegen Schiri-Beleidigung vorzeitig beendet. Schiedsrichter Arne Jochimsen zog am Ende jedoch trotz dieser Zwischenfälle ein positives Fazit: ,,Die Partien waren zwar hart umkämpft, es ging aber weitgehend fair zu. Wäre nach Futsal-Regeln gespielt worden, hätte es jedoch zweifelsfrei einige Härten weniger gegeben. Das wäre dann für uns Schiris leichter gewesen", so Jochimsen. Das Ausspielen einer Siegprämie sei für die Härten jedoch nicht verantwortlich gewesen. Der Kreisfußballverband hatte erstmals 2000 Euro an die vier Halbfinalisten ausgeschüttet. Sieger TSV Lägerdorf erhielt 1000, Vizemeister FC Reher/Puls 500, Dritter Alemannia Wilster 300 und Vierter TSV Heiligenstedten 200 Euro.

Spielausschussvorsitzender Holger Lösch war mit dem Turnierverlauf hochzufrieden. Das Niveau sei sehr gut gewesen. Erfeut war Lösch auch über den Zuschauerzuspruch. Die Tribüne war an allen drei Tagen voll besetzt, wobei es am Freitag das größte Gedränge auf den Rängen gegeben hatte. Von Münsterdorfs Trainer Stefan Pohlmann gab es jedoch auch leise Kritik. Beim Fielmann-Westküstenturnier sei eindeutig mehr Stimmung gewesen.

Kreismeister für den TSV Lägerdorf wurden: Björn Koblun, Tjark Wessel, Jan Hellmann, Jörn Skottke, Merten und Torge Kunter, Edwart Jauk, Alexander Feist, Lasse Fötsch, Yanneck Kuhr, Bastian Peters, Tjorven Brendemühl.
Aufrufe: 04.1.2015, 21:15 Uhr
SHZ / Reiner StöterAutor